Dresden. Und auf einmal ist ein Teil der Stadt in Dunkelheit gehüllt: In einem größeren Gebiet im Dresdner Osten ist am späten Sonntagabend der Strom ausgefallen. Sonst hell erleuchtete Orte wie der Schiller- oder Körnerplatz blieben dunkel. Alle Laternen waren kurzzeitig ausgefallen. Einzig die Ampelanlagen und Schaufenster sorgten vor Ort für etwas Licht. Viele Straßen, etwa die Schandauer Straße, blieben finster. Autofahrer mussten sich auf die Strahler an ihren Fahrzeugen verlassen.
Auf der Störungsseite des Betreibers SachsenNetze waren um Mitternacht 16 Einzelstörungen in einem Dreieck zwischen Johannstadt, Blasewitz und Striesen vermerkt. Das Unternehmen Sachsen-Energie teilte am Montagmorgen auf Nachfrage von Sächsische.de mit, was die Ursache des Ausfalls war. "Grund waren zwei Kabeldefekte, zum einen in einer Trafostation und zum anderen in einem Erdkabel", sagte eine Sprecherin des Energieversorgers.
Die ersten Meldungen zu dem Stromausfall machten gegen 22.30 Uhr in sozialen Netzwerken die Runde. "Stromausfall in Striesen-West seit ca. 22.46 Uhr", schrieb ein Nutzer auf X. Mehrere ähnlich lautende Beiträge folgten, unter anderem mit Fotos dunkler Straßenzüge. Demnach soll auch entlang der Grundstraße von Loschwitz bis Weißer Hirsch kein Straßenlicht gebrannt haben, auch an der Berggartenstraße und Hüblerstraße sowie am Körner- und Schillerplatz war es dunkel.
Ein Nutzer postete schließlich noch ein Foto des Nachthimmels, wo man aufgrund des fehlenden Umgebungslichtes über der Stadt deutlich die Sterne sehen konnte. Normalerweise ist der Sternenhimmel über Dresden nicht ansatzweise so gut erkennbar - zumindest, wenn man im Stadtgebiet in den Himmel schaut. Für Himmelgucker ist eine geringe Lichtverschmutzung, wie man die Aufhellung der Nacht durch künstliche Lichtquellen auch nennt, gerade in diesen Tagen sogar von Vorteil. Die Perseiden, einer der bekanntesten Meteorströme, ist momentan zu beobachten.
Etwa zwei Stunden nach den ersten Ausfallmeldungen gingen die Lichter allerdings wieder an, der Strom kam etappenweise zurück. In manchen Gebieten war schon um Mitternacht die Versorgung wieder stabil, gegen 1.30 Uhr seien alle Störungen behoben gewesen, hieß es.
Aufgrund der Störungsmeldungen, die vom Überwachungssystem des Netzbetreibers automatisch online angezeigt werden, war zunächst von rund 4.500 betroffenen Haushalten auszugehen. Sachsen-Energie hat nach einer genaueren Überprüfung die Zahl am Morgen auf 1.700 korrigiert.
Wieso es zu den Defekten an dem Erdkabel und in der Trafostation kam, wird jetzt untersucht. Immer wieder gibt es Stromausfälle auch in Dresden und dem Umland. So etwa im September 2021: Damals war ein Ballon in ein Umspannwerk geflogen und hatte so das Stromnetz lahmgelegt. Rund 300.000 Haushalte hatten keinen Strom, betroffen waren neben weiten Teilen von Dresden auch Radebeul, Radeburg und Nossen. Zunächst wurde spekuliert, dass es sich um einen gezielten Anschlag gehandelt haben könnte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führten aber zu keinem Verdacht in diese Richtung und wurden eingestellt.