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Syrer wegen Mordes angeklagt

Vier Monate nach der Messerattacke auf zwei Touristen in Dresden hat der Generalbundesanwalt laut einem Medienbericht Anklage erhoben.

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Kerzen und Blumen lagen zum Gedenken an die beiden Opfer des islamistischen Attentats im Oktober vorigen Jahres am Tatort in der Dresdner Altstadt. Foto: Matthias Rietschel
Kerzen und Blumen lagen zum Gedenken an die beiden Opfer des islamistischen Attentats im Oktober vorigen Jahres am Tatort in der Dresdner Altstadt. Foto: Matthias Rietschel © Matthias Rietschel

Der Generalbundesanwalt hat laut einem Bericht des "Spiegel" Anklage wegen Mordes gegen den mutmaßlichen Islamisten Abdullah H. H. erhoben. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Der Syrer soll am 4. Oktober 2020 zwei Touristen aus Nordrhein-Westfalen in Dresden mit einem Messer angegriffen haben. Einer von ihnen erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Der Angeklagte war wenige Tage vor dem Überfall auf das homosexuelle Paar aus der Jugendhaftanstalt Regis-Breitingen entlassen worden. Er hatte dort eine Strafe wegen eines geplanten terroristischen Anschlags in Dresden verbüßt. Anschließend nahm er nach einer gerichtlichen Weisung an einem Deradikalisierungsprogramm teil. Verfassungsschutz und Landeskriminalamt hatten den Mann sogar als Gefährder auf dem Schirm. Die Tat verhindern konnten sie nicht.

DNA-Spuren führten die Ermittler auf die Spur des Syrers. Er ließ sich etwa zwei Wochen nach dem Anschlag in einer Fußgängerzone in Dresden widerstandslos festnehmen. Im Ermittlungsverfahren hat er keine Angaben gemacht. (SZ/lot)