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Dresdens früherer TU-Rektor und Elite-Macher tritt von wichtigen Ämtern zurück

Hans Müller-Steinhagen war bis 2020 Rektor der Dresdner Universität. Zwar pensioniert, ist er bisher dennoch Vorstand und Präsident von Institutionen. Vieles gibt er jetzt ab.

Von Stephan Schön
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Prof. Hans Müller-Steinhagen war zehn Jahre lang Rektor der TU Dresden. Zwar pensioniert, leitet er bisher dennoch mehrere Institutionen der Wissenschaft in Dresden.
Prof. Hans Müller-Steinhagen war zehn Jahre lang Rektor der TU Dresden. Zwar pensioniert, leitet er bisher dennoch mehrere Institutionen der Wissenschaft in Dresden. © Matthias Rietschel

Dresden. Dresden hat einen der erfolgreichsten Wissenschaftsmanager Sachsens weniger. Professor Hans Müller-Steinhagen, langjähriger Rektor der TU Dresden und inzwischen im Ruhestand, tritt von wichtigen Ämtern in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zurück.

Hans Müller-Steinhagen (68) war von 2010 bis 2020 Rektor der TU Dresden. Er schaffte es, gemeinsam mit den Forschungsinstituten der Stadt im Elite-Wettbewerb die TU Dresden in den Kreis der wenigen deutschen Exzellenzuniversitäten zu bringen.

Maßgeblich von ihm beeinflusst hat sich Dresden als Wissenschaftsstandort zusammengetan. Dresden-Concept nennt sich das und verbindet derzeit 33 Institutionen aus Wissenschaft und Kultur dieser Stadt in einem Maße, wie es sonst in Deutschland nicht üblich ist. Dies war ein wesentlicher Baustein für die erfolgreiche Elite-Bewerbung der TU Dresden. Ebenso wie die „TU Dresden Aktiengesellschaft“ (Tudag). Mit der wird Forschung in Firmen gebracht. Start-ups werden hier unterstützt. Und an vielen jungen Technologieunternehmen ist die Tudag als Holding auch unmittelbar beteiligt.

Statt im Ruhestand ist Hans Müller-Steinhagen bei der Tudag seit seiner Pensionierung als Vorstand Wissenstransfer tätig. Er leitet zudem als Präsident auch die Dresden International University (DIU), ein erfolgreicher internationaler, privatwirtschaftlicher Ableger der Technischen Universität Dresden.

Hans Müller-Steinhagen wird zum 30. September als Vorstand der Tudag, als Präsident der DIU und als Britischer Honorarkonsul für Sachsen zurücktreten. „Nach über 30 Jahren in akademischen und wissenschaftlichen Leitungsfunktionen, zwei Corona-Jahren mit den damit verbundenen sozialen und kulturellen Einschränkungen sowie zahlreichen Veränderungen in meinem persönlichen Umfeld zu dem Entschluss gekommen, mein Leben in Zukunft etwas selbst bestimmter und stressfreier zu führen“, teilte er Sächsische.de mit.

„Ich möchte betonen, dass diese Entscheidung nichts mit der Zusammenarbeit innerhalb der Tudag-Gruppe oder deren Unternehmenszielen zu tun hat, die ich weiterhin sehr schätze“, so Müller-Steinhagen. In Zukunft will er stärker selbst über Aufgaben in Wissenschaft, Management und für Dresden entscheiden. Das sei sein Ziel. Es gehe um Aufgaben also, „bei denen ich glaube, einen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten zu können“.