Dresdner Medizin-Experiment fliegt zur ISS

Dresden/Cape Canaveral. Die TU Dresden ist ins All gestartet. Eines der wichtigsten Experimente für den nächsten deutschen Astronauten in der Internationalen Raumstation ist als Reisegepäck seit Sonntag abgeschickt. Eine SpaceX Rakete hat die Versorgungsfracht für Mathias Maurers Raumflug jetzt hinaufgeschafft.
Maurer startet Ende Oktober und wird ein halbes Jahr auf der ISS forschen. Er ist der erste Deutsche, der dann mit SpaceX Anfang November zur Raumstation fliegt. Während des Weltraumaufenthaltes wird er ein miniaturisiertes Gerät zur Überwachung des Stoffwechsels nutzen. Erfunden in Sachsen. Das Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden und die Cortex Biophysik GmbH Leipzig haben Metabolic-Space als Atemgas-Analyse entwickelt und gebaut.
Vergleichbar kleine Geräte gibt es so nicht. Bisher sind viele Schläuche und große Technikboxen für die Analyse der Körperfunktionen notwendig. Eine mobile Nutzung von Metabolic-Space auf der Erde für Leistungssportler und hochbelastete Rettungskräfte bei der Feuerwehr zum Beispiel sind angestrebt. Bereits Alexander Gerst hatte die Version 1 dieses Gerätes mit auf der ISS. Die SZ hatte damals einen Selbsttest am Boden damit gemacht.

Und Mathias Maurer wird nun dies zur Untersuchung seiner Vitalität während des Trainings an Bord der ISS nutzen. Vergleichswerte am Boden hat Mathias Maurer schon in den vergangenen Wochen geliefert, berichtet TU-Projektleiter Tino Schmiel der SZ. Während der ersten 90 Tage im All, in der Mitte des Aufenthaltes und in den letzten 30 Tagen soll Metabolic-Space dann von ihm in der Raumstation genutzt werden.
Das ist eine vergleichsweise lange Versuchsreihe im All, angesichts der stets viel zu knappen Arbeitszeit an Bord. Das zeigt einmal mehr die Bedeutung, die dieses Dresdner Experiment bei der Raumflug-Mission „Cosmic Kiss“ für Maurer haben wird.