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Nach Unfallflucht in Dresden: Betrunkener Lkw-Fahrer fährt sich in Nentmannsdorf fest

Kurz vor der Synagoge am Rathenauplatz in Dresden fährt am Samstagnachmittag ein Lkw auf Autos auf, der Fahrer flieht über Land. Dabei fährt er sich im Bahretal fest.

Von Dominique Bielmeier
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Entweder beim Versuch zu wenden oder Linksabbiegen fährt sich der gesuchte Lkw im Bahretal fest. Das hat Konsequenzen für den Fahrer.
Entweder beim Versuch zu wenden oder Linksabbiegen fährt sich der gesuchte Lkw im Bahretal fest. Das hat Konsequenzen für den Fahrer. © Marko Förster

Dresden. Die Polizei hat am Samstag einen Lkw-Fahrer stellen können, nachdem dieser sich nach einer Unfallflucht aus Dresden im Bahretal festgefahren und stundenlang dort den Verkehr blockiert hatte. Dabei stellten die Beamten auch den vermeintlichen Grund für die Flucht des 64-Jährigen fest: Er saß betrunken am Steuer.

Die Odyssee beginnt für den Lasterfahrer auf der Carolabrücke in Dresden, wo er am Samstagnachmittag Richtung Rathenauplatz unterwegs ist. Kurz vor der Synagoge fährt er dort gegen 14 Uhr auf ein Auto auf, das durch den Aufprall auf ein anderes geschoben wird. Beteiligt sind ein acht Jahre alter 3er-BMW sowie ein erst zwei Monate alter Mercedes EQE 350+, ein E-Auto. Die 46 Jahre alte Beifahrerin im Mercedes wird durch den Aufprall leicht verletzt. In welcher Reihenfolge die Fahrzeuge standen, kann das Lagezentrum der Polizei derzeit nicht genau sagen. Der Unfall hatte einen langen Stau auf der Carolabrücke zur Folge.

Als die Fahrer ihre Autos an den Straßenrand bringen, nutzt der Lkw-Fahrer seine Chance und ergreift die Flucht. Zeugen berichten der Polizei, dass der Laster ein ungarisches Kennzeichen habe, was sich später bestätigt. Die Polizei verständigt ihre operativen Kräfte und auch die Bundespolizei, die fortan nach dem flüchtigen Lkw suchen. Der hat offenbar bewusst nicht den Weg über die Autobahn gewählt, wie sich bald herausstellt.

Auf der Carolabrücke kommt es am Samstagnachmittag zum Stau nach dem Unfall.
Auf der Carolabrücke kommt es am Samstagnachmittag zum Stau nach dem Unfall. © SZ

Gegen 15.45 Uhr, rund anderthalb Stunden nach der Flucht, geht bei der Polizei die Information ein, dass sich im Bahretal, Ortsteil Nentmannsdorf, ein Lkw in einem Feld festgefahren habe. Er war in Richtung Pirna beziehungsweise Niederseidewitz unterwegs und habe angegeben, links auf einen Schotterweg abbiegen und dann wenden zu wollen. Dabei kam er nach rechts von der Fahrbahn ab und dann nicht mehr weiter. "Und siehe da, es war unser ungarischer Lkw", erklärt ein Polizist aus dem Dresdner Lagezentrum am Sonntag.

Bei dem Manöver verlor die Zugmaschine Diesel, was die örtliche Feuerwehr mit Ölbindemittel aufnehmen musste. Ein Abschlepp- und Bergungsdienst aus Pirna zog den 40-Tonner mithilfe von zwei Bergungsfahrzeugen aus seiner misslichen Lage. Die Fahrbahn wurde gereinigt. Bis 22 Uhr war die Straße voll gesperrt.

Die Polizei kannte nun nicht nur die Personalien des 64-jährigen Mannes, sondern auch den vermeintlichen Fluchtgrund: Bei dem Lkw-Fahrer wurden 1,24 Promille Alkohol festgestellt. Der Mann muss sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung, Unfallflucht und Trunkenheit am Steuer verantworten. Er wurde kurzzeitig festgenommen, befindet sich jetzt aber wieder auf freiem Fuß. Sein Lkw wurde beschlagnahmt und soll am Montag durch den Firmeninhaber abgeholt werden.