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Verkaufsstopp für Sachsenbad gefordert

Die Bürgerinitiative für den Erhalt des Dresdner Bades fühlt sich von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) verschaukelt und fordert Konsequenzen.

Von Andreas Weller
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Der Verkauf des Dresdner Sachsenbades ist beschlossen, nun gibt es erneut Gegenwind.
Der Verkauf des Dresdner Sachsenbades ist beschlossen, nun gibt es erneut Gegenwind. © Sven Ellger

Dresden. Vor gut zwei Wochen ist eine Mehrheit im Stadtrat dem Vorschlag von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) gefolgt und hat den Verkauf des Sachsenbades an einen Investor beschlossen. Mittlerweile hat Hilbert einen Vorschlag für die Finanzierung eines "neuen Sachsenbades".

Nun meldet sich die Bürgerinitiative "Endlich Wasser ins Sachsenbad" zu Wort und ist gar nicht gut auf die neue Idee von OB Hilbert zu sprechen.

Die Vertreter der Initiative kämpfen seit 15 Jahren für den Erhalt des Denkmals in städtischer Hand und wollen am liebsten - wie im Namen der Initiative verankert - wieder Wasser in dem einst beliebten Bad.

Deshalb sprechen nun Dorothea Becker, Heidi Geiler, Christian Helms, Claudia Rüdiger, und Christine Swaboda für die Initiative OB Hilbert in einem offenen Brief direkt an.

"Wir fordern Sie auf, bürgerschaftliches Engagement ernst zu nehmen"

"14 Tage nachdem im Dresdner Stadtrat der Verkauf des Sachsenbades von CDU, FDP, Freie Wähler, AfD mit fehlenden Finanzmitteln für die Sanierung begründet wurde, verkünden Sie einen Jahresüberschuss von 109 Millionen Euro für 2020", schreiben sie Hilbert. Diese 109 Millionen Euro fallen nicht vom Himmel, sagen die Schreiber.

Die engagierten Bürger würden mit dem neuen Vorschlag von Hilbert „vertröstet“. Sie bekämen eine „Belohnung“ für ihr Engagement, die sie so gar nicht wollen – eine Schwimmhalle auf dem Sportplatz, neben dem "privatisierten, als Bürohaus zweckentfremdeten Denkmal Sachsenbad", kritisieren die Verfasser.

Das sei nicht das, was beim Bürgerforum von den Teilnehmern beschlossen wurde und als Empfehlung an den Stadtrat ging. Die Pieschener Bürger seien eindeutig gegen den Verkauf des Denkmals. Es solle mindestens als kommunales Gesundheitsbad saniert werden.

"Wir fordern Sie auf, bürgerschaftliches Engagement ernst zu nehmen und nicht zu instrumentalisieren", heißt es im Schreiben an Hilbert weiter. "Stoppen Sie sofort die Vertragsverhandlungen zum Verkauf des Sachsenbades!" Hilbert solle dem Stadtrat für das "echte Sachsenbad" ein Sanierungskonzept mit Erweiterung einer Schwimmhalle vorlegen.

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