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Dresdner Verkehrsbetriebe sind wieder Beste, diesmal aber nicht allein

Jedes Jahr im Herbst wird die Kundenbewertung deutscher Nahverkehrsunternehmen veröffentlicht. Dieses Mal sind die DVB nicht allein Spitzenreiter.

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Wieder besonders gelobt - die Dresdner Verkehrsbetriebe. Doch sie sind nicht allein an der Spitze bei der Kundenzufriedenheit.
Wieder besonders gelobt - die Dresdner Verkehrsbetriebe. Doch sie sind nicht allein an der Spitze bei der Kundenzufriedenheit. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Trotz Corona und trotz vieler Umleitungen wegen Baustellen haben es die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wieder geschafft: Beim Kundenbarometer 2022 für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist das Unternehmen erneut auf einem Spitzenplatz gelandet - zum sechsten Mal in Folge. Doch in diesem Jahr müssen sich die Dresdner den Platz teilen - ausgerechnet mit einem Unternehmen, das von einem Ex-Dresdner geführt wird.

Das sogenannte Kundenbarometer ist ein Leistungsvergleich der Unternehmen, bei dem entscheidende Merkmale für den Nahverkehr abgefragt werden - vom Komfort in den Fahrzeugen bis zur Information bei Störungen. Am Donnerstag wollen die Verantwortlichen der DVB die aktuelle Platzierung erklären.

Die DVB sind seit nunmehr 23 Jahren bei diesem Vergleich dabei. Er wird im Auftrag mehrere Verkehrsunternehmen und -verbünde von einem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut erstellt. Dafür befragen die Mitarbeiter Kunden in den jeweiligen Städten, die Auswahl der Befragten ist dabei repräsentativ. 42 Unternehmen und Verbünde haben in diesem Jahr mitgemacht. 37 waren es im vergangenen Jahr, als die DVB ebenfalls zu den besten gehörten.

Wie schon damals belegt das Dresdner Unternehmen aus im 2022er Vergleich den ersten Gesamtplatz. Bei den einzelnen Vergleichskategorien werde aber auch klar, "dass Einflüsse wie die Pandemie oder das 9 Euro-Ticket zunehmend Auswirkungen auf die Bewertung haben", teilt DVB-Sprecher Falk Lösch mit. Welche das sind, lässt er noch offen.

Zu den Befragungskategorien gehören unter anderem die Zufriedenheit mit dem Liniennetz, mit dem Tarifsystem und der Kundenservice, die Sauberkeit und die Sicherheit im ÖPNV. Zusätzlich sei in diesem Jahr nach der Einführung und dem Umgang mit dem 9 Euro-Ticket gefragt worden, so Lösch.

Dass sich die DVB den Spitzenplatz mit einem anderen Unternehmen teilen müssen, also die gleiche Gesamtbewertung bekommen haben, ist neu. Erstplazierter neben den Dresdnern ist die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG). Das Unternehmen betreibt sechs Straßenbahnlinien, 25 Buslinien und eine Fährverbindung. 30,42 Millionen Fahrgäste haben dieses Angebot in der Stadt mit reichlich 208.000 Einwohnern im vergangenen Jahr genutzt, berichtet Pressesprecherin Beate Langner.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe betreiben 12 Straßenbahn- und 29 Buslinien, außerdem zwei Bergbahnen und vier Fährverbindungen über die Elbe, wobei die in Pillnitz wegen der Auto- und der Personenfähre doppelt gezählt wird. 110,3 Millionen Fahrgäste haben das Angebot 2021 genutzt, rund 555.000 Einwohner hatte Dresden Ende des Jahres.

Einer der zwei Geschäftsführer bei der RSAG ist Jan Bleis. 2016 wechselte er von Dresden nach Rostock. Bei den DVB gehörte er bis dahin zur Unternehmensleitung, Bleis war verantwortlich für die Abteilung Verkehrsmanagement und Marketing.