Dresden. In Dresden sollen bis Ende 2022 60 neue Umstiegsstellen für die Nutzung der Leihfahrräder "Mobibikes" entstehen. Das kündigte die Stadt am Mittwoch an.
An den sogenannten "Mobipunkten", die sich in der Nähe von Bus- und Bahnhaltestellen befinden, können sich Dresdner über eine App oder ihre DVB-Abokarte ein Leihfahrrad nehmen oder ihren Elektro-PKW laden.
Außerdem stehen an sieben Umstiegsstellen auch Luftpumpen zur Verfügung. Das ist bisher unter anderem am Fetscherplatz, am Bahnhof Mitte und am Pirnaischen Platz der Fall.
Kühn will "individuelle Mobilität" ohne eigenes Auto
Momentan gibt es über 30 solcher "Mobipunkte", 25 von ihnen bieten zusätzlich auch Carsharing an, haben also Leihautos vor Ort. Die Stadt kooperiert dabei mit den bundesweiten Anbietern Teilauto und Nextbike.
Jedes Fahrrad verfügt über einen GPS-Sender. So können Nutzer über ihr Smartphone einsehen, wo in Dresden gerade ein Leihrad zur Verfügung steht. Das Fahren ist mit einer Abokarte die erste halbe Stunde kostenlos.
Allerdings müssen Pedaltreter aufpassen, wo sie Mobibike abstellen, denn außerhalb speziell festgelegter Zonen und Straßen werden schnell 20 Euro fällig.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) will mit dem Ausbau vor allem Autofahrer zum Umstieg bewegen. "„In Zeiten von Klimakrise und überwärmter Innenstädte ist eine stadtverträgliche CO2-arme Mobilität unverzichtbar. Individuelle Mobilität ohne eigenes Auto heißt das Ziel", sagt Kühn.
In Dresden fehlt es an Fahrrad-Stellplätzen
Bereits Anfang 2021 soll es 30 neue "Mobipunkte" geben. Im Themenstadtplan auf der Internetseite der Stadt Dresden ist eingezeichnet, welche Stellen in Betrieb, in der Planung oder in der Konzeption sind.
Seit Mitte August 2020 haben die "Mobibikes" die ehemaligen SZ-Bikes in Dresden abgelöst, zu Beginn der Aktion wurde die Zahl der Leihfahrräder im Stadtgebiet auf 1.000 Stück verdoppelt.
Trotz des relativ gut ausgebauten Netzes ist Bike-and-Ride, also die Nutzung von Fahrrad und ÖPNV, in Dresden aber nicht überall gut möglich. Zum einen mangelt es, wie bereits mehrere Untersuchungen festgestellt haben, immer noch an sicheren Radwegen in der Stadt.
Zum anderen räumt die Stadtverwaltung selbst ein, dass von den überdachten Abstellanlagen an Bahnhaltestellen und Bahnhöfen "viele nicht mehr zeitgemäß sind".
Das bedeutet vor allem, dass es hier zu wenige Fahrradständer und -Abstellplätze gibt - und damit derzeit nicht die nötigen Kapazitäten, um die von Kühn erhoffte Verkehrswende in der Stadt einleiten und bewältigen zu können.
Neue Radparkhäuser für 2021 geplant
Deshalb sollen künftig an mehreren Bahnhöfen Radparkhäuser entstehen, an denen - so verspricht es die Stadt - auch "Service rund ums Rad" geboten wird. Gleichzeitig will das Straßen- und Tiefbauamt 2021 insgesamt 76 neue Fahrradstellplätze an den Bahnhöfen Pieschen und Trachau installieren.
"Wir arbeiten daran, Radfahren in Dresden sicherer zu machen und bauen Zug um Zug durchgängige Radrouten aus. Sichere Abstellmöglichkeiten gehören dazu", sagt Grünen-Politiker Kühn.
Verfügbare Leihfahrräder und die Karte mit Rückgabezonen in Dresden finden Sie hier.