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Sanierung der Augsburger Straße in Dresden startet 2025

Die rund 2,6 Kilometer lange Augsburger Straße in Dresden muss saniert werden. Die Stadt hat nun ihren Terminplan vorgestellt, die Verkehrsbetriebe ihr neues Linienangebot.

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Die Augsburger, Blickrichtung Uniklinik: So kann es dort nicht weitergehen, sagt die Stadtverwaltung und plant unter anderem, fast 150 Parkplätze zu streichen.
Die Augsburger, Blickrichtung Uniklinik: So kann es dort nicht weitergehen, sagt die Stadtverwaltung und plant unter anderem, fast 150 Parkplätze zu streichen. © Marion Doering

Dresden. Die Bauarbeiten beginnen 2025, zuerst ist der Abschnitt zwischen Blasewitzer- und Tittmannstraße dran, und die "Augsburger" muss dafür voll gesperrt werden. Das sind die wichtigsten Neuigkeiten, die Simone Prüfer, Leiterin des Dresdner Straßen- und Tiefbauamts, am Freitagabend mitzuteilen hatte. Sie sprach im fast voll besetzten Plenarsaal des Rathauses bei einer Bürgerversammlung zur Zukunft der Augsburger Straße.

Dass diese saniert werden muss, war schon klar, als die Waldschlößchenbrücke vor knapp zehn Jahren für den Verkehr freigegeben wurde. Denn zu den Überlegungen im Zusammenhang mit der Brücke gehörte auch der Plan, eine Buslinie von Norden kommend durch Striesen zu legen, die dann auch über die "Augsburger" fahren soll. Nun werden die Pläne konkret.

Zwei neue Buslinien im Westen von Striesen

Zwei Buslinien sollen neu durch das Viertel fahren, planen jetzt die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), die 64 und die 65. Beide kommen durch das Uniklinikum zur "Augsburger". Die 64 bleibt nur bis zur neuen Haltestelle Tittmannstraße auf der Augsburger Straße und "verabschiedet" sich dann Richtung Borsbergstraße. Die 65 fährt weiter bis zur, die 65 bleibt bis zur Altenberger Straße auf der "Augsburger" und biegt dort dann rechts ab in Richtung Schandauer Straße. Sechs Haltestellen planen die DVB von der Ecke Augsburger Straße/Blasewitzer Straße bis zur Haltestelle Altenberger Straße.

Laut DVB-Verkehrsplaner Hannes Lieberoth passen die Busse im Gegenverkehr auch dann aneinander vorbei, wenn die Augsburger Straße nicht breiter wird, als sie jetzt ist. Die Linien sollen erst dann dort unterwegs sein, wenn die komplette Sanierung abgeschlossen ist, möglichst Elektrobusse, verspricht Lieberoth. DVB-Berechnungen haben ergeben, dass das Unternehmen mit den neuen Linienführungen pro Werktag rund 5.000 zusätzliche Fahrgäste gewinnt.

Neuer Asphalt und alte Lampen

Eine Zuhörerin aus dem Publikum beschreibt Striesen, insbesondere das Areal rund um die Augsburger Straße, als "kuschelig", wozu die Straßenquerschnitte, die Bäume und auch die Gaskandelaber auf der "Augsburger" beitragen. Sie sollen bleiben, allerdings künftig elektrisch betrieben werden. Nur an Fußgängerüberwegen, wie sie etwa an Kreisverkehr-Kreuzungen nötig sind, sei mehr Licht vorgeschrieben.

Die komplette Straße soll asphaltiert werden, kündigt indes Frank Fiedler, Leiter der Verkehrsentwicklungsplanung im Rathaus, an. So werde sie leiser und besser befahrbar auch für Radfahrer. Diese allerdings bekommen keinen Extraplatz, dafür reicht die Straßenbreite nicht aus, sagt Fiedler. Die "Augsburger" sei etwa zwischen sechs Meter und 6,5 Meter breit. Fiedler verspricht sich vom Rad- und Busverkehr auch eine verkehrsberuhigende Wirkung, Tempo 30 sei ohnehin geplant.

Stadt streicht fast 150 Parkplätze

141 von 186 Parkplätzen beiderseits der Augsburger Straße will die Stadt einkassieren. Der Grund: Anders ist kein Platz für den geplanten Verkehr, insbesondere für die Busse und Mülllaster. Die Stadt hat die freien Parkplätze und die Belegung der Stellflächen tagsüber und nachts gezählt. Das Ergebnis spricht laut Fiedler für die Streichung der Stellflächen an der "Augsburger". 2.220 öffentliche sind es in einem Radius von etwa 300 Metern, so die Stadt. 1.480 davon sind nachts belegt. Genug, auch nach der Sanierung, meinen die Verantwortlichen, denn es bleiben nach ihrer Rechnung 2.079 öffentliche Parkplätze übrig.

Parallel dazu plant die Stadt, dort das Bewohnerparken einzuführen. Das soll dafür sorgen, dass die Stellflächen zuerst den Anwohnern zur Verfügung stehen. Umgekehrt bedeutet das zum Beispiel für Besucher der Uniklinik: Es wird noch schwerer, bei einem Termin in der Klinik einen Parkplatz in der Nähe zu finden.

Durchgangsverkehr soll überwacht werden

Anwohner fürchten, dass die bessere Befahrbarkeit der Augsburger durch die Streichung der Stellflächen und den Asphalt dazu führt, dass dort der Durchgangsverkehr zunimmt. Über die "Augsburger" könne man den Schillerplatz umfahren, lautet ein Argument. Frank Fiedler hofft, dass der Charakter der sogenannten Sammelstraße samt Kreisverkehren und Bussen dazu beiträgt, dass das nicht der Fall sein wird.

Dass die Rechs-vor-links-Regelung an den Kreuzungen zugunsten einer Vorfahrtsstraße wegfallen soll, mache das Fahren dort leichter, räumt er ein. Deshalb müsse der Verkehr überwacht und notfalls reagiert werden, wenn der Durchgangsverkehr zunimmt.

Sechs Bauabschnitte auf rund 2,5 Kilometern

Insgesamt sechs Bauabschnitte plant die Stadt. Wann nach dem Stück Blasewitzer Straße - Tittmannstraße die weiteren Straßenstücke saniert werden können, steht noch nicht fest. Simone Prüfer kündigte an, dazu müsse erst Geld im Doppelhaushalt 2025/2026 bereitgestellt werden.

Die Stadt will jetzt die Planungen weiter vorantreiben und künftig mehr auf ihrer Internetseite www.dresden.de (Suchbegriff Augsburger) darüber informieren, welche Überlegungen gerade aktuell oder abgeschlossen sind.