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So will die Unfallkommission Dresdens Straßen sicherer machen

Die Dresdner Unfallkommission untersucht Gefahrenstellen für den Verkehr in Dresden. Diese Schwerpunkte sollen 2023 entschärft werden.

Von Christoph Springer
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An der Mündung der Theresienstraße in die Hainstraße soll eine Ampelanlage aufgebaut werden.
An der Mündung der Theresienstraße in die Hainstraße soll eine Ampelanlage aufgebaut werden. © Christian Juppe

Dresden. Vier rote Punkte markieren im Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes die Kreuzung Fiedlerstraße/Fetscherstraße in Dresden. Sie zeigen Unfallstellen, dort wurden Menschen bei Kollisionen verletzt. 2021 waren dort oft Fahrradfahrer an Zusammenstößen beteiligt. Die Unfallkommission der Stadt stellt außerdem fest, dass an der Stelle häufig Autos zusammenstoßen. Vor allem dann, wenn die Fahrer von der Fetscherstraße kommend auf die Fiedlerstraße wollen oder in der umgekehrten Richtung fahren. Deshalb gab die Kommission den Auftrag, die Kreuzung zu entschärfen. Passiert ist das im vergangenen Jahr. Die Ampelanlage, ursprünglich eine ausschließlich für die Fußgänger, wurde zu einer Ampelanlage für die gesamte Kreuzung. 185.000 Euro hat die Stadt dafür ausgegeben.

Weitere sieben Unfallstellen listet die Stadtverwaltung auf, die im vergangenen Jahr entschärft worden sind. Dazu sechs, an denen bereits 2021 Hand angelegt wurde und sieben, bei denen das in diesem Jahr geplant ist.

Das ist 2022 passiert

Die Ampelanlage auf der Radeberger Straße an der Autobahn-Anschlussstelle Hellerau regelt den Verkehr für mehrere Abbiegespuren. Die Markierung zwischen diesen Spuren wurde verbessert, weil dort mehrfach abbiegende Autos zusammengestoßen sind. Eine Änderung, die weniger als 1.000 Euro gekostet hat.

In Übigau auf der Kreuzung Scharfenberger Straße/Sternstraße hat der Kreisverkehr Fußgängerüberwege bekommen, weil Autofahrer beim Ab- oder Einbiegen Unfälle gebaut haben. Kosten: 90.000 Euro.

An der Ecke Straße des 17. Juni/Reisstraße am Rand von Niedersedlitz steht jetzt eine Ampelanlage, weil es dort immer wieder Unfälle beim Abbiegen auf die Straße des 17. Juni gab oder dann, wenn Autos diese Straße queren wollten. Die Anlage hat 240.000 Euro gekostet.

An der Mündung der Enno-Heidebroek-Straße in die Lohrmannstraße in Reick listet der Unfallatlas des Statistischen Bundesamtes für 2021 sieben Unfälle auf. Bei sechs davon wurden Radfahrer von Pkw erfasst, vier Radfahrer wurden dabei leicht verletzt und zwei schwer. Auf der Enno-Heidebroek-Straße hat die Stadt das Schild "Vorfahrt gewähren" durch ein Schild ersetzt, das auch das Anhalten vorschreibt. Außerdem gibt es dort nun eine weiße Haltelinie und eine Einengung. 1.700 Euro hat diese Änderung gekostet. Die gleiche Änderung soll auch den Verkehr an der Ecke Schneebergstraße/Heynathstraße in Gruna sicherer machen.

Weil beim Linksabbiegen von der Schweriner Straße auf die Könneritzstraße zu viele Unfälle passiert sind, hat die Stadt dort zusätzlich eine Linksabbieger-Ampel anbringen lassen. Sie wurde montiert, als die gesamte Anlage an der Kreuzung modernisiert wurde und kostete 9.000 Euro.

Die Kreuzung Altenberger Straße/Kipsdorfer Straße hat eine Ampelanlage bekommen, um dort die Situation zu entschärfen. Mehrere Unfälle zwischen Pkws und Radfahrern oder Fußgängern sind dort im Unfallatlas verzeichnet. Die neue Anlage für 220.000 Euro soll die Situation verbessern.

Das hat die Stadt bis 2021 erledigt

Auf der Reisewitzer Straße zwischen Kesselsdorfer- und Mohorner Straße ist maximal Tempo 30 erlaubt. An der Ecke Könneritzstraße/Ostraallee wurde die Ampel so umprogrammiert, dass Fußgänger längere "Grünzeiten" haben. Auf der Königsbrücker Landstraße in Klotzsche wurde die Zufahrt zur Grenzstraße umgestaltet, sodass sie enger ist. Auf der Karlsruher- und der Mannheimer Straße in Coschütz weisen jetzt Schilder auf die Sturzgefahr auf den Straßenbahnschienen hin. Dort sind immer wieder Radfahrer in die Schienen gekommen und verunglückt. Auf der Radeberger Straße in Höhe der Stolpener Straße hat die Stadt die Verkehrsschilder ändern lassen und Leitpfosten aufgestellt. Verkehrsschilder und markierte Fahrbahnränder sollen zudem die Bertolt-Brecht-Allee an der Laubestraße sicherer machen.

Entscheidungen der Unfallkommission für 2023

Noch ohne konkreten Termin nennt die Stadt für 2023 sieben Maßnahmen, durch die der Verkehr in Dresden sicherer werden soll. Das betrifft die Kreuzung Strehlener Straße/Franklinstraße, die umgeplant werden soll, und die Kreuzung Hainstraße/Theresienstraße, bei der es künftig eine separate Linksabbiegerspur geben soll. Später soll das eine Ampelkreuzung werden.

An der Ecke Karcherallee/Winterbergstraße soll ein Radfahrstreifen in Mittellage in der Zufahrt zur Winterbergstraße für mehr Sicherheit sorgen. Außerdem soll das Rechtsabbiegen in der Zufahrt zur Winterbergstraße sicherer werden. Dafür verschwindet dort der grüne Pfeil, es wird eine Ampel für die Rechtsabbieger installiert. Die Kreuzung Blasewitzer Straße/Augsburger Straße soll sicherer werden, indem die dortige Fußgängerampel verschwindet und eine Ampelanlage für die komplette Kreuzung aufgebaut wird. Auch die Kreuzung Winterbergstraße/Dobritzer Straße soll solch eine Ampelanlage bekommen.

Hier an der Zufahrt von der Fetscherstraße über die Rampe der Waldschlößchenbrücke zum Käthe-Kollwitz-Ufer schlägt die Unfallkommission eine geradlinigere Führung vor.
Hier an der Zufahrt von der Fetscherstraße über die Rampe der Waldschlößchenbrücke zum Käthe-Kollwitz-Ufer schlägt die Unfallkommission eine geradlinigere Führung vor. © Christian Juppe

Zehn Jahre lang rollt der Verkehr jetzt über die Waldschlößchenbrücke. Die Unfallkommission hat entschieden, dass die Zufahrt von der Fetscherstraße über die Brückenrampe zum Käthe-Kollwitz-Ufer entschärft werden muss. Sie soll geradliniger werden. Und die Ampelanlage an der Kreuzung Fetscherstraße/Wormser Straße/Dürerstraße soll mit einem eigenen Signal für die Linksabbieger aus der Fetscherstraße ergänzt werden.

Die Unfallkommission setzt sich aus Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Straßenbaubehörde, der Polizeidirektion und der TU Dresden zusammen. Sie hat die Aufgabe, Unfallhäufungsstellen in der Stadt zu erkennen und diese zu beseitigen oder zu entschärfen.

Im Unfallatlas auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes sind Unfälle mit Personenschäden verzeichnet.