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Neue Dresdner Verkehrsprojekte: Die Grüne Welle direkt ins Cockpit

Dresden bekommt über 1,6 Millionen Euro an Fördermitteln. Eine neue App soll Echtzeitdaten von Radlern, Autos und ÖPNV verbinden. Wie zudem Autofahrer profitieren.

Von Dirk Hein
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Ein digitaler "Grüne-Welle-Assistent" soll Autofahrern die Wartezeiten an Ampeln signalisieren.
Ein digitaler "Grüne-Welle-Assistent" soll Autofahrern die Wartezeiten an Ampeln signalisieren. © René Meinig

Dresden. Die Landeshauptstadt plant aktuell am digitalen Verkehrsmanagementsystem der nächsten zehn Jahre. Speziell dafür bewilligte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr jetzt 1,6 Millionen Euro Fördermittel.

Über eine Million Euro fließen in eine neue digitale App. In dieser Übersicht sollen die Verkehrsdaten vom Radverkehr, dem ÖPNV und vom Autoverkehr miteinander verknüpft und daraus exakte Informationen zum aktuellen Verkehrsgeschehen aufbereitet werden. Weiterhin sollen Wetterdaten und Daten zur Parkraumauslastung in das "Mobilitätsdashboard" einfließen.

Dafür werden jetzt die Grundlagen gelegt. Neben dem Aufbau der App ist vorerst die Erweiterung der dafür notwendigen IT-Infrastruktur und zudem der Ausbau insbesondere der Radverkehrszählanlagen in der Stadt geplant. Zwei P+R-Plätze werden mit Einzelplatzzählstellen ausgestattet.

"Sichtbare Ergebnisse sind frühestens Ende 2024 zu erwarten", sagt Simone Prüfer, Amtsleiterin im Straßen- und Tiefbauamt der Stadt. Der Plan von Stadt und Bund: Wer in Echtzeit angezeigt bekommt, wie lange der Weg durch die Stadt mit den verschiedenen Verkehrsmitteln ist, greift eher zum Rad oder nutzt die Verkehrsbetriebe.

Dresden plant den "Grüne-Welle-Assistenten"

Knapp 600.000 Euro fließen in die Weiterentwicklung eines "Grüne-Welle-Assistenten" auch für Autofahrer. Läuft alles nach Plan, senden zukünftig die Dresdner Ampeln Echtzeitdaten an die Bordcomputer der Autos. Fahrer wissen dadurch, ob zum Beispiel die Ampel wenige Meter vor ihnen noch lange genug "Grün" signalisiert - oder das Auto besser sparsam ausrollen sollte. So ließe sich der Schadstoffausstoß in der Stadt senken. An einem vergleichbaren System arbeiten bereits die DVB für ihre Straßenbahnen und Busse.

Simone Prüfer: "Im Zuge des Förderprojekts werden die Lichtsignalanlagen entlang einer Pilotstrecke mit entsprechender Technik ausgestattet. Es ist geplant, diesen Dienst mit marktbestehenden Anwendersystemen nutzbar zu machen und damit vielen Menschen anzubieten." Anfang 2025 könnten erste Ergebnisse sichtbar werden.

"Die Vergabe der Bundesfördermittel zeigt einmal mehr, welche wichtige Rolle Dresden bereits heute bei einer modernen digitalen Verkehrssteuerung einnimmt", sagt dazu der Dresdner Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst (FDP). Durch den Grüne-Welle-Assistenten könnten "Wege mit dem Auto in Zukunft flüssiger und damit umweltfreundlicher zurückgelegt werden".