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Dresden: Holperfrei vom Güntz- zum Schillerplatz?

An vielen Stellen ärgert Kopfsteinpflaster Auto- und Radfahrer - auch in Johannstadt und Blasewitz. Wo sie weiter Geduld brauchen und wo es bereits Pläne gibt.

Von Nora Domschke
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Am Königsheimplatz treffen Blasewitzer und Loschwitzer Straße aufeinander. Unter der Asphaltschicht taucht nicht nur dort das alte Pflaster wieder auf.
Am Königsheimplatz treffen Blasewitzer und Loschwitzer Straße aufeinander. Unter der Asphaltschicht taucht nicht nur dort das alte Pflaster wieder auf. © Marion Doering

Dresden. Die gute Nachricht zuerst: Die Vorplanungen für die Sanierung der Holperpiste zwischen Güntz- und Schillerplatz sind fertig. Die rund drei Kilometer lange Strecke über die Gerok-, Blasewitzer und Loschwitzer Straße ist seit Jahrzehnten ein Ärgernis für Auto- und Radfahrer, aber auch für Fahrgäste der Dresdner Verkehrsbetriebe. Denn barrierefreie Haltestellen gibt es auf dieser Verbindung nicht. Geplant sind sie zwar schon lange, doch der Umbau der Haltestellen soll im Zuge der Straßensanierung passieren. Doch die lässt weiter auf sich warten.

Damit es auf dem Abschnitt der Blasewitzer und Loschwitzer Straße endlich vorangeht, soll das Straßen- und Tiefbauamt (STA) zusätzliches Geld bekommen. Allerdings muss dem der Dresdner Stadtrat noch zustimmen. Parallel sei das STA bereits in enger Abstimmung dazu, welchen Umfang die Bauarbeiten zwischen Schillerplatz und Trinitatiskirche haben werden. Das betreffe vor allem die Dresdner Verkehrsbetriebe, die das Großbauprojekt nutzen, um die verschlissenen Gleise zu erneuern. Wann genau gebaut wird und wie hoch die Kosten dafür sind, kann die Stadt derzeit noch nicht benennen.

In Höhe der Trinitatiskirche ist die Gerokstraße in besonders schlimmem Zustand.
In Höhe der Trinitatiskirche ist die Gerokstraße in besonders schlimmem Zustand. © Marion Doering

Noch stockender geht es in der Gerokstraße voran. Auch zwischen Güntzplatz und Trinitatiskirche macht das Kopfsteinpflaster den Fahrzeugen, die darüber poltern, zu schaffen. Viele Autofahrer weichen auf die Straßenbahngleise aus, um der Holperpiste zu entgehen. Pläne, wie genau eine neue Fahrbahn aussehen soll, gibt es bislang noch nicht. Denn: Um die Aufträge für die Planungen zu vergeben, ist ein aufwendiges Verfahren erforderlich, teilt das Rathaus mit. Deshalb könnten auch hier weder die genaue Bauzeit noch die Kosten benannt werden. Das zu ermitteln sei Bestandteil der nächsten Planungsschritte.

In einer Stadtratsanfrage vom Oktober vergangenen Jahres stellt die Landeshauptstadt einen Baustart ab 2026 in Aussicht. Demnach ist vorher nicht damit zu rechnen, dass sich auf der Gerokstraße bis dahin etwas tut. Bereits im Mai 2018 hatte der Stadtrat den Ausbau von Straße und Gehwegen im Bereich zwischen Güntzplatz und Fetscherstraße beschlossen.

Seit vielen Jahren machen sich auch Ärzte aus der Johannstadt für einen schnellen Ausbau stark. So hatten 2015 neun Mediziner in einem Brief an den damaligen Baubürgermeister Jörn Marx darauf gedrängt, nicht nur die Fahrbahn und die alten Gleise zu erneuern, sondern vor allem auch die Fußwege. Verschobene Gehwegplatten und Haltestellen, die nicht barrierefrei sind, würden zur Stolperfalle für die vielen Senioren, die im Stadtteil leben.

Als problematisch beschrieben die Ärzte indes nicht nur den Spaziergang mit Hindernissen, sondern auch die Lärm- und Staubbelastung, die von den Fahrzeugen ausgeht, die auf der Gerokstraße unterwegs sind. Beschleunigen konnte das die Sanierung allerdings nicht.

Dabei ist die Stadt nicht untätig, wenn es darum geht, alte Holperpisten zu beseitigen. Im Gebiet Johannstadt, Striesen und Blasewitz sollen in den kommenden Jahren durchaus Straßen saniert werden, allerdings vorrangig im Nebenverkehrsnetz. So ist geplant, dass ab 2023 die Bagger in der Augsburger Straße rollen. Auch die Verbindung von der Blasewitzer zur Altenberger Straße ist geprägt von altem Kopfsteinpflaster, das dann durch ebenen Asphalt ausgetauscht werden soll.

Pläne gibt es auch für die Canaletto- und Nicolaistraße etwas südlicher. Diese Kopfsteinpflasterstraßen werden voraussichtlich ab 2024 umfassend ausgebaut.

Noch nicht vom Stadtrat beschlossen, aber ebenfalls ab 2024 anberaumt, ist der Ausbau der Tittmannstraße, die die Loschwitzer mit der Borsbergstraße verbindet.