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Sicherheit in Bus und Bahn sollte die DVB mehr interessieren

Die Dresdner Verkehrsbetriebe erfassen nicht, wie oft Kriminelle in Bussen und Bahnen zuschlagen. Die Polizei braucht diese Zahlen nicht. Warum sie aber wichtig sind. Ein Kommentar.

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Möglichst viele Menschen sollen Bus und Bahn fahren. Wie sicher sie dabei vor Kriminellen sind, kann niemand genau sagen.
Möglichst viele Menschen sollen Bus und Bahn fahren. Wie sicher sie dabei vor Kriminellen sind, kann niemand genau sagen. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Die Sicherheit in den Straßenbahnen und Bussen gehört zu den Schlüsselkriterien beim jährlichen Kundenbarometer, bei dem im Auftrag der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) abgefragt wird, wie zufrieden die Fahrgäste mit dem Angebot sind. Sie ist so wichtig, dass bei der Umfrage sogar zwischen der Sicherheit tagsüber und zu anderen Zeiten unterschieden wird.

Die Befragten bewerten sie so, wie sie es unterwegs erlebt haben. Das Ergebnis ist die gefühlte Sicherheit. Wie sicher die Fahrgäste tatsächlich sind oder wie oft Kriminelle, Schläger und Randalierer Unsicherheit verbreiten, wissen die Dresdner Verkehrsbetriebe nicht. Das wird bei den DVB nach Unternehmensangaben nicht erfasst. Die Verkehrsbetriebe verweisen an die Polizei. Doch für die Ermittler ist der Ort eines Raubs, einer Schlägerei oder einer Zerstörung kein so wichtiges Kriterium, dass er stets auch statistisch verwertbar erfasst wird.

Das Ergebnis: Beim Thema Sicherheit in den Nahverkehrsfahrzeugen der Stadt verlassen sich alle Beteiligten auf Gefühle, Meinungen und zufällige Beobachtungen. Niemand kann wirklich sagen, wie sich die Zahl krimineller Taten dort entwickelt hat.

Ein Unding angesichts der Tatsache, dass mehr Menschen Bus und Bahn fahren sollen. Es kommt dabei auch auf den Wohlfühlfaktor an und damit nicht zuletzt auf die Sicherheit. Sollte die Zahl der Taten so niedrig oder deren jährliche Veränderung so gering sein, dass Statistiker daraus keine sicheren Schlüsse ziehen können, umso besser. Dann wäre es noch leichter, alle Fälle gut geordnet zu erfassen.

Mail an Christoph Springer