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Wann kommt der Asphalt für die Dresdner Stauffenbergallee?

Für die Stauffenbergallee, eine der größten Holperpisten in der Stadt, soll es eine Interimslösung geben. Derzeit bremsen Haltestellen-Pläne die Umsetzung.

Von Kay Haufe
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Sie ist eine wichtige Verbindung zur Autobahn. Viele Touristen erleben ihre ersten Eindrücke von Dresden auf der Stauffenbergallee.
Sie ist eine wichtige Verbindung zur Autobahn. Viele Touristen erleben ihre ersten Eindrücke von Dresden auf der Stauffenbergallee. © Marion Doering

Dresden. Großpflaster mit riesigen Abständen, Kuhlen, Buckel, ein ständiger Wechsel des Belages - wer kann, umfährt die Stauffenbergallee großräumig. Die Holperpiste steht schon länger auf der Liste der Dresdner Straßen, die demnächst saniert werden sollen, oder besser müssen. Immerhin rund 16.100 Fahrzeuge sind auf ihr pro Tag unterwegs, fünf Prozent davon sind Schwerlastverkehr. Doch bevor es auf der Stauffenbergallee losgehen kann, muss erst die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Olbrichtplatz saniert sein. Dafür läuft aktuell das Genehmigungsverfahren. Wann sie fertig sein wird, ist offen. Heißt das im Umkehrschluss, die Stauffenbergallee wird noch mindestens fünf Jahre im bisherigen Zustand bleiben?

Zwischenlösung, bis Königsbrücker Straße fertig ist

Das will auch die Stadt nicht. Die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts (STA), Simone Prüfer, hatte im vergangenen November darüber informiert, dass nun eine Asphaltdecke für die Stauffenbergallee als Interimslösung ins Auge gefasst wird. Jetzt sagt Simone Prüfer, bisher sei die Prüfung der Varianten für einen Deckentausch aber noch nicht abgeschlossen. Man untersuche unter anderem, wie man Rad- und Fußwege sowie der Parksituation mit dem vorhandenen Querschnitt verbessern könnte. Außerdem sind Haltestellen zu beachten.

Diese Prüfung bezieht sich insbesondere auf die Haltestelle Stauffenbergallee der Buslinie 64, sagt Falk Lösch, der Sprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB). Geplant ist, sie vom östlichen Kreuzungsbereich auf den westlichen zu verlegen. Vor allem, weil dort angrenzend gerade die 151. Oberschule entsteht. Die Schüler könnten dann ohne Ampelquerung an der Stauffenbergallee aussteigen. Doch die Verkehrssituation an der Stelle, nahe der Eisenbahnbrücke, ist nicht einfach. Auch mit der Deutschen Bahn gibt es ein gemeinsames Verfahren, weil die Bahnbrücke erneuert werden und ein S-Bahn-Haltepunkt entstehen soll.

Die Umstände klingen nicht danach, dass schnell etwas an der Holperpiste geschieht. Die STA-Chefin sagt, dass man sich zur genauen Bauzeit erst nach Abschluss der Prüfung äußern will.

Hohe Lärmbelastung durch Pflaster

Doch neben den Nutzern der Straße wünschen sich auch die Anwohner der Stauffenbergallee, dass die Asphaltdecke so schnell wie möglich kommt. Sie leiden unter dem Verkehrslärm. Der Abschnitt zwischen den Straßen Zum Reiterberg und Hammerweg gehört zu den lautesten in ganz Dresden. Hier werden tagsüber zwischen 75 und 80 Dezibel gemessen. Nachts sinkt der Lärmpegel nur auf 65 Dezibel ab. Mehr als 55 Dezibel nachts und 65 Dezibel am Tag können gesundheitliche Folgen haben. Das Risiko, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Depressionen zu erleiden, steigt bei Lärm deutlich.

Als Hauptverkehrsachse im Dresdner Norden und Verbindung vom Dresdner Nordosten zur Autobahn wird sich die Belegung der Straße kaum verringern. Kommt hier der Deckentausch, wäre Auto- und Radfahrenden, Fußgängern und Anwohnern geholfen.