Dresden
Merken

Kostenlose Schnupperfahrten mit neuer DVB-Straßenbahn in Dresden

Die beiden neuen Straßenbahnen der DVB haben ihre Zulassung erhalten. Ab Samstag fahren sie in Dresden. Kritik gab es im Vorfeld, weil die neuen Bahnen breiter sind.

Von Moritz Schloms
 3 Min.
Teilen
Folgen
Um die ersten Fahrten der neuen Bahnen zu feiern, veranstalten die DVB kostenlose Schnupperfahrten. Los geht's am Samstag um 10 Uhr.
Um die ersten Fahrten der neuen Bahnen zu feiern, veranstalten die DVB kostenlose Schnupperfahrten. Los geht's am Samstag um 10 Uhr. © Archiv/Roland Halkasch

Dresden. Am Montag haben die ersten beiden neuen Stadtbahnwagen vom Typ NGT DX DD vom Betriebsleiter der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) ihre Zulassung für den Passagierbetrieb erhalten. Ab sofort dürfen die Wagen mit den Nummern 2901 und 2902 nun auch mit Fahrgästen ihre Runden drehen.

Nun beginnt ein mehrwöchiger Probebetrieb im Linieneinsatz. Die erste öffentliche Fahrt als Linie 2 zwischen Gorbitz und Kleinzschachwitz findet am Sonnabend, 26. November statt. Die Bahn wird sich um 16.02 Uhr von Kleinzschachwitz aus in Bewegung setzen.

Kostenlose Schnupperfahrt am Freitag ab 10 Uhr

Von 10 bis 16 Uhr planen die DVB eine Party an der Endhaltestelle mit Baustellenführungen und Freifahrten. Im Rahmen dessen bieten die DVB ab 10 Uhr kostenlose "Schnupperfahrten" zum Straßenbahnhof Reick an. Alle interessierten Dresdner sind dazu eingeladen. Treffpunkt ist der Endpunkt der Straßenbahn in Kleinzschachwitz. Dort stehen die beiden neuen Stadtbahnwagen und ein historischer Tatra-Straßenbahnzug im Wechsel für Schnupperfahrten in der Gleisschleife bereit. Vor Ort beantworten Schienenfahrzeugexperten Fragen zur Technik.

Die erste neue Straßenbahn wurde Mitte September mitten in der Nacht geliefert. Ein Schwerlasttransport brachte die 43 Meter lange Bahn vom Alstom-Werk (ehem. Bombardier) in Bautzen nach Dresden.
Die erste neue Straßenbahn wurde Mitte September mitten in der Nacht geliefert. Ein Schwerlasttransport brachte die 43 Meter lange Bahn vom Alstom-Werk (ehem. Bombardier) in Bautzen nach Dresden. © Roland Halkasch

Bastelfreudige Kinder können sich derweil am Nachbau des NGT DX DD aus Pappe versuchen oder gemeinsam mit ihren Eltern am Glücksrad drehen. Ein zur Jahreszeit passendes kleines Catering wird auch angeboten, teilen die DVB mit. Die Mitfahrt in den neuen Bahnen ist kostenlos, auf allen anderen DVB-Linien gelten die üblichen VVO-Tarife. Die letzte Schnupperfahrt findet 15.45 Uhr ab Kleinzschachwitz statt.

30 neue Straßenbahnen sind bestellt

Insgesamt 30 neue und breitere Stadtbahnwagen mit größerer Kapazität haben die DVB beim Fahrzeughersteller Alstom bestellt. Drei sind bereits in Dresden, ein vierter wird noch dieses Jahr erwartet. Ab Januar 2023 werden die Wagen dann in regelmäßigem Rhythmus von zwei bis drei Wochen ausgeliefert und anschließend in Betrieb genommen.

Hier noch im Test in Pennrich - die neue Dresdner Straßenbahn. Jetzt steht fest, wann sie erstmals im Linienbetrieb fahren wird.
Hier noch im Test in Pennrich - die neue Dresdner Straßenbahn. Jetzt steht fest, wann sie erstmals im Linienbetrieb fahren wird. © Archiv/Roland Halkasch

Im Oktober 2023 sollen alle neuen Stadtbahnen in Dresden und einsatzbereit sein - zunächst auf der Linie 2, später auch als Linie 3 und in weiteren Linien. Mit täglich über 35.000 Fahrgästen gehört die 2 zu den nachfragestärksten Linien.

Die neuen Bahnen kosten fast 200 Millionen Euro

Darauf, dass die Neue in den Linienbetrieb geht, warten die Dresdner seit September 2021. Damals wurde die erste der breiteren Straßenbahnen geliefert und dann umfangreich getestet. Mängel wurden gefunden, Verbesserungsmöglichkeiten entdeckt, Alstom musste nacharbeiten.

Die neuen Bahnen sind 2,65 Meter breit, anstatt 2,30 Meter wie die bisherigen. Dafür können sie aber auch 290 Fahrgäste transportieren. Die alten Bahnen sind auf 260 Fahrgäste ausgelegt. Allerdings sinkt die Anzahl der Sitzplätze in den neuen Bahnen um elf Plätze auf 96.

Die Kosten pro Fahrzeug belaufen sich auf etwa 4,2 Millionen Euro. Die Gesamtkosten einschließlich Herstellung, Service und langfristiger Wartung betragen rund 197 Millionen Euro, teilen die DVB mit. Knapp 103 Millionen Euro davon stammen aus Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Den Rest trägt die Stadt.

Aber auch Einsparpotential ist gegeben. Die neue Stadtbahn verbraucht nach Eigenaussage der DVB im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen etwa 15 Prozent weniger Elektroenergie für Heizung, Klimatisierung und Beleuchtung.

Transparenzhinweis, 29. November, 15.01 Uhr: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, dass einer der Mängel der neuen Straßenbahn die Breite war. Das haben wir korrigiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.