Jetzt doch Asphalt für die Stauffenbergallee?

Dresden. Kaum ein Autofahrer, der mit dieser Strecke keine schlechten Erfahrungen verbindet: Die Stauffenbergallee ist zwischen Hammerweg und Rudolf-Leonhard-Straße, gelinde gesagt, eine Zumutung mit dem Flickenteppich aus Groß- und Kleinpflaster, stellenweisen Asphaltabschnitten und dem welligen Untergrund, in dessen Kuhlen manche Räder tief einsinken.
Welche Bedeutung hat die Straße?
Sie ist eine wichtige Verbindung vom Dresdner Nordosten zur Autobahn und eine Hauptverkehrsader im Norden. Immerhin rund 16.100 Fahrzeuge sind auf ihr pro Tag unterwegs, fünf Prozent davon ist Schwerlastverkehr. Als Zufahrtsstraße zur Waldschlößchenbrücke nutzen sie auch viele Touristen, die von der Autobahn kommen, und erhalten so einen ersten Eindruck von Dresden.
Unter welchen Problemen leiden Anwohner?
Der schlechte Straßenzustand sorgt auch für ein massives Lärmproblem bei den Anwohnern. Der Abschnitt zwischen den Straßen Zum Reiterberg und Hammerweg gehört zu den lautesten in ganz Dresden. Hier werden tagsüber zwischen 75 und 80 Dezibel gemessen. Auch nachts sinkt der Lärmpegel nur auf 65 Dezibel. Mehr als 55 Dezibel nachts und 65 Dezibel am Tag können gesundheitliche Folgen haben. Das Risiko, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Depressionen zu erleiden, steigt bei Lärm deutlich. Nachgewiesen wurden in Studien durch Lärm verursachter schlechter Schlaf, Stresssymptome und hoher Blutdruck.
Wann könnte die Allee saniert werden?
Die Stauffenbergallee kann aus verkehrlichen Gründen nicht zeitgleich mit der Königsbrücker Straße gebaut werden, heißt es aus dem Straßen- und Tiefbauamt. Eine gleichzeitige Sperrung beider Straßen ist aufgrund ihrer Bedeutung im Dresdner Norden nicht möglich.
Für die Königsbrücker Straße laufe aktuell das Genehmigungsverfahren. Die Planung für eine grundlegende Sanierung der Stauffenbergallee werde parallel dazu vorangetrieben. Dafür erarbeite das Amt derzeit die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren. Die Stadt rechnet nicht vor 2025 mit einem Baubeginn auf der Allee. Dafür müsste aber vorher die Königsbrücker im Abschnitt zwischen Albertplatz und Olbrichtplatz fertig sein, was unrealistisch scheint. Nach den bisherigen Plänen soll die Stauffenbergallee auf zwei Spuren verkleinert werden und Parkstreifen sowie Radwege erhalten. Nur an Kreuzungen und Zufahrten wird sie für Abbiegespuren aufgeweitet. Am Hammerweg ist ein Kreisverkehr geplant.
An der Bahnbrücke Buchenstraße ist ein gemeinsames Verfahren mit der Deutschen Bahn vorgesehen, weil die Brücke erneuert werden und ein S-Bahn-Haltepunkt entstehen soll.
Sind Reparaturen vorgesehen?
Bisher hat das Straßen- und Tiefbauamt immer ausgeschlossen, dass es eine Übergangslösung geben könnte, weil man in den Pflasterverband nicht eingreifen könne. Dadurch würde er seine Stabilität verlieren und der Fahrbahnaufbau müsse komplett erfolgen. Inzwischen gibt es jedoch eine neue Herangehensweise.
"Das Straßen- und Tiefbauamt prüft auch einen Deckentausch. Konkret hat das Amt den Ausbau des Pflasters und den Einbau einer Asphaltdecke im Blick. Damit könnte die Situation bis zur grundhaften Sanierung verbessert werden", schreibt Doris Oser, die persönliche Referentin von Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) auf SZ-Anfrage. Wann der Asphalt kommen könnte, bliebt allerdings offen.
Welche Möglichkeiten haben Radfahrende?
Wer mit dem Fahrrad auf der Stauffenbergallee unterwegs ist, hat vor allem auf der stadtauswärtigen Fahrbahn Probleme, denn dort gibt es kaum asphaltierte Abschnitte. Die Abstände zwischen den Großpflastersteinen sind mitunter sehr groß, sodass die Reifen gern mal schlingern. Der Blick muss immer nach unten gerichtet sein, um Bodenwellen zu umgehen. Deshalb nutzen Radfahrende vor allem die Fußwege, was erlaubt ist. Doch deren Zustand ist genauso schlecht.
Für sie ist der Umweg über Buchen-, Hecht- und Radeburger Straße zu lang. Den wählen Autofahrer, die ihr Fahrzeug schonen wollen. In der Folge nimmt der Verkehr dort zu.
