Update Dresden
Merken

Regionalzugverkehr läuft langsam wieder an: Der Superstreik in Dresden im Newsblog

Am Montag streiken nicht nur Bus- und Bahnfahrer, auch am Dresdner Flughafen sind Verbindungen ausgefallen. Viele Fahrgäste sind aufs Auto umgestiegen, was zu Staus führte. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Von Nora Domschke & Julia Vollmer & Sandro Pohl-Rahrisch & Juliane Just
 13 Min.
Teilen
Folgen
Teilnehmer des Warnstreiks laufen durch den Dresdner Hauptbahnhof. Am Abend soll der Regionalzugverkehr wieder anlaufen.
Teilnehmer des Warnstreiks laufen durch den Dresdner Hauptbahnhof. Am Abend soll der Regionalzugverkehr wieder anlaufen. © Robert Michael/dpa

Dresden. Der bundesweite "Superstreik" hat auch in Dresden zu Behinderungen geführt. Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten Bus- und Bahnfahrer, aber auch Mitarbeiter der Luftsicherheit, der Autobahngesellschaft und des Schifffahrtsamtes zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Wir berichten im Newsblog von allen Entwicklungen des Streiktages in Dresden.

Superstreik in Dresden: Das Wichtigste in Kürze

  • Heute bundesweiter Streik der Gewerkschaften Verdi und EVG
  • Betroffen sind Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahn-Unternehmen und ÖPNV in mehreren Ländern
  • Regionalzugverkehr läuft am Abend langsam wieder an
  • Busse und Straßenbahnen sollen ab 3.30 Uhr in der Nacht zum Dienstag wieder fahren
  • Flugausfälle ab Dresden betreffen vor allem Frankfurt- und München-Flüge
  • Streik sorgt für Stau im Berufsverkehr
  • Warnstreik: Das können Sie tun, wenn Sie gestrandet sind

Superstreik in Dresden: Alle Entwicklungen im Newsblog

17.05 Uhr: Am Dienstag sollte der öffentliche Personenverkehr in Dresden wieder störungsfrei rollen und fliegen. Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben fahren Busse und Straßenbahnen ab 3.30 Uhr wieder. Am Flughafen gibt es Stand 17 Uhr keine Flugabsagen für Dienstag. Bei der Bahn sollen laut Fahrplanauskunft bereits ab dem Abend die ersten S-Bahnen wieder fahren. "Der Regionalverkehr fährt langsam wieder an", teilte die Deutsche Bahn mit.

Wir beenden unser Newsblog zum Streik am Montag und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit.

16.55 Uhr: Streikauswirkungen auf Dresdens Straßen nehmen noch einmal zu

Im Berufsverkehr am Nachmittag müssen Autofahrer noch einmal mehr Zeit einplanen. Durch den Streik sind mehr PKW auf den Straßen unterwegs, am späten Nachmittag staute es sich laut Verkehrsinformationsdiensten unter anderem auf der Marienbrücke, rund um den Neustädter Bahnhof, auf der Tolkewitzer Straße in Richtung Blaues Wunder, auf der Hamburger Straße und auf der Flügelwegbrücke. Auf den Autobahnen rollte der Verkehr dagegen ohne Störungen.

14.30 Uhr: Leihräder von Mobibike sehr gut nachgefragt

Ein Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs, das nicht bestreikt werden kann, weil es ohne Personal funktioniert, sind Leihräder. In Dresden sind die Mobibikes von Nextbike und den DVB heute entsprechend gut nachgefragt. Eine Unternehmenssprecherin von Nextbike erklärt auf Sächsische.de-Nachfrage, dass beim letzten Streik fast 10.000 Fahrten mit einem der gelben Räder getätigt worden seien - mehr als doppelt so viele wie sonst. Ähnliche Zahlen sind auch heute zu erwarten. Eine Bilanz gibt es erst am Abend, da man den Berufsverkehr am Nachmittag abwarten möchte.

11.24 Uhr: Gut 120 Taxis mehr im Einsatz

Die Dresdner Taxigenossenschaft ist auf den Streiktag gut vorbereitet. Seit den frühen Morgenstunden sind insgesamt 350 Taxis im Einsatz, und damit gut 120 mehr, als an einem normalen Tag. Dafür haben einige Fahrer ihren Nachtdienst nach vorn verlegt oder einen freien Tag verschoben. Das berichtet Jan Kepper, Vorstand der Genossenschaft.

Derzeit ist gut die Hälfte der Fahrzeuge besetzt. "Wir konnten heute alle angeforderten Fahrten abdecken." Die durchschnittliche Wartezeit bei der Bestellhotline liege an diesem Montag bei rund zwei Minuten, was Kepper als gut für den Streiktag einschätzt. "Bei Schnee und Glätte warten Kunden schon mal bis zu einer Stunde in der Hotline. Aber auf den lange angekündigten Streik sind die Dresdner gut vorbereitet." Er empfiehlt, für die Taxibestellung die App Taxi Deutschland zu nutzen. "Damit umgeht man den engen Flaschenhals an den Telefonen in unserer Zentrale."

Um die Mittagszeit rechnet Kepper mit einer erhöhten Nachfrage von Patienten der Dresdner Krankenhäuser und Arztpraxen, etwa bei Dialyse-Patienten. Dann werden rund 80 Prozent der Taxis belegt sein.

9.04 Uhr: Verkehrssituation entspannt sich

Die Staus im Berufsverkehr entspannen sich so langsam etwas, wie Daten von Tomtom zeigen. In der Innenstadt kommt es derzeit zu keinen oder nur geringen Verzögerungen. Staus gibt es weiterhin auf der Königsbrücker Straße (stadtauswärts) und Albertstraße (beide Richtungen), der Leipziger Straßen stadteinwärts und rund um die Flügelwegbrücke.

Auf der Königsbrücker Straße ist am Montagmorgen jede Menge Verkehr.
Auf der Königsbrücker Straße ist am Montagmorgen jede Menge Verkehr. © undefined
Um kurz nach 9 Uhr fließt der Verkehr wieder einigermaßen flüssig.
Um kurz nach 9 Uhr fließt der Verkehr wieder einigermaßen flüssig. © undefined
Viele Arbeitnehmer sind offenbar auf das Auto für den Weg zur Arbeit umgestiegen.
Viele Arbeitnehmer sind offenbar auf das Auto für den Weg zur Arbeit umgestiegen. © undefined

8.35 Uhr: Acht Starts und Landungen am Flughafen gestrichen

Am Dresdner Airport werden heute insgesamt acht Starts und Landungen gestrichen, das sind alle Frankfurt- und München-Flüge - an beiden Airports findet heute kein regulärer Flugbetrieb statt - sowie der Frühflug nach Düsseldorf, der kurzfristig annulliert wurde.

Am Dresdner Hauptbahnhof soll ab 9.30 Uhr auf der S3 nach Freital und Tharandt ein Ersatzverkehr mit Bussen zum Einsatz kommen. Abfahrt laut Bahn (Stand: 8.30 Uhr) Strehlener Straße. Fahrzeiten sind auf den ersten Blick unregelmäßig. Fahrgäste sollten sich am besten über die Fahrplanauskunft der Bahn informieren.

8.26 Uhr: Fridays for Future unterstützt den Streik

Wie schon zuvor hat die Umweltschutzbewegung Fridays for Future (FFF) ihre Unterstützung für den Streik ausgedrückt. "Eine klimagerechte Verkehrswende funktioniert nur mit denjenigen, die unsere Busse und Bahnen auch fahren", schreibt FFF bei Twitter. Sie hatten angekündigt, zwischen 3 und 8 Uhr die Streikenden der DVB am Betriebshof Gruna zu unterstützen, "um gemeinsam für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sowie eine sozialgerechte Verkehrswende einzustehen".

Die 16-jährige Maxa Schwarz von FFF Dresden hatte zuvor erklärt: "Die Kooperation von Verdi und Fridays for Future zum globalen Klimastreik am 3. März war erst der Anfang. Ohne die Beschäftigten fährt kein Bus und keine Bahn, ohne Bahn und Bus funktioniert keine Verkehrswende. Deswegen sagen wir auch heute wieder: Wir stehen an der Seite der Beschäftigten - wir fahren zusammen!" Der Verkehr sei laut Bericht des Umweltbundesamts einer der Sektoren gewesen, in dem die Treibhausgasemissionen im Jahr 2022 noch immer anstiegen.

8.15 Uhr: Erste Bilanz der Dresdner Verkehrsbetriebe

Bei den Dresdner Verkehrsbetrieben ist man nach den jüngsten Ausständen streikerprobt. Sprecher Falk Lösch berichtet auf Nachfrage, dass es laufe wie bei den letzten Streiks: Die Straßenbahnen fahren den ganzen Tag nicht sowie vier Fünftel der Busse. "Das eine Fünftel sind Subunternehmen wie beim letzten Streik", erklärt Lösch. Auch die Schwebebahn werde nicht in Betrieb gehen, die Fähren sollen jedoch fahren.

Teilnehmer des Warnstreiks laufen durch den Dresdner Hauptbahnhof.
Teilnehmer des Warnstreiks laufen durch den Dresdner Hauptbahnhof. © Robert Michael/dpa
Menschenleer sind die Bahnsteige auf dem Hauptbahnhof während des Warnstreiks.
Menschenleer sind die Bahnsteige auf dem Hauptbahnhof während des Warnstreiks. © Robert Michael/dpa
Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof werden die Ausfälle der Straßenbahnlinien der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) angezeigt.
Auf einer Anzeigetafel im Hauptbahnhof werden die Ausfälle der Straßenbahnlinien der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) angezeigt. © Robert Michael/dpa
Mitarbeiter der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) stehen mit Verdi-Fahnen beim Warnstreik im Betriebshof Trachenberge vor Straßenbahnen.
Mitarbeiter der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) stehen mit Verdi-Fahnen beim Warnstreik im Betriebshof Trachenberge vor Straßenbahnen. © Symbolfoto: Robert Michael/dpa

8.11 Uhr: Radfahrer trotzen dem Wetter

Am besten durch die Stadt kommt man heute wahrscheinlich mit dem Fahrrad. Einer, der sich von dem Kälteeinbruch und Regen nicht hat abschrecken lassen, ist der 47-jährige Marcel, der sonst immer mit dem Auto zur Arbeit fährt. "Ich habe mir gedacht, das wird heute voll und ich muss nur einmal über die Brücke in die Friedrichstadt", erzählt er einer Sächsische.de-Reporterin. "Da überwinde ich meinen inneren Schweinehund."