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Großbaustellen 2023: Wo es auf Dresdens Straßen eng wird

Knapp 90 Millionen Euro werden für Dresdens Verkehr in diesem Jahr investiert. Am Blauen Wunder sind die Arbeiten auf der einen Seite bald abgeschlossen, doch es geht weiter, inklusive Vollsperrung. Die wichtigsten Projekte 2023.

Von Andreas Weller
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Rund ums Blaue Wunder wird es erneut zu Verkehrschaos kommen, die Brücke wird für Bauarbeiten wieder voll gesperrt.
Rund ums Blaue Wunder wird es erneut zu Verkehrschaos kommen, die Brücke wird für Bauarbeiten wieder voll gesperrt. © René Meinig

Dresden. "Die größte Herausforderung ist, die Substanz der Dresdner Verkehrswege zu erhalten", sagt Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne). Denn der Straßenzustand hat sich insgesamt verschlechtert. Waren 2015 noch etwa 66 Prozent der Straßen in gutem oder sehr gutem Zustand, sind es jetzt noch gut 55 Prozent. Die Straßen, die bei der Befahrung von Experten als schlecht eingestuft wurden und für die zu wenig Geld zum Erhalt eingeplant sind, ist um zwölf Prozentpunkte auf fast 35 Prozent angestiegen.

Deshalb setzt Kühn auf eine Erhaltungsstrategie, die auch durch technische Unterstützung Probleme rechtzeitig erkennt, damit beispielsweise Straßendecken erneuert werden, bevor tiefliegende Schäden entstehen. Deshalb wird ab diesem Jahr noch mehr gezielt in die Substanz investiert. Das sind die wichtigsten Baustellen 2023.

Diese Bauprojekte laufen noch

Der barrierefreie Umbau des Altmarktes für rund 9,5 Millionen Euro hat nach der Striezelmarkt-Unterbrechung wieder begonnen, zunächst unterirdisch. Das Projekt soll bis Oktober abgeschlossen sein und liegt laut Stadt im Zeitplan.

Die Sanierung der Südhöhe/Caspar-David-Friedrich-Straße soll im Frühjahr fertig werden. Deutlich länger - bis September nächsten Jahres - dauert der grundhafte Ausbau auf der Staffelsteinstraße. Grundhaft ausgebaut wird auch noch die Zwickauer Straße als Umleitungsstrecke für das Stadtbahnprojekt Nossener Brücke/Nürnberger Straße. Das 3,1 Millionen Euro teure Projekt soll im März fertig sein. Die Arbeiten am Pirnaischen Platz, also die Umgestaltung der Ringstraße innerhalb des Projektes Promenadenring Ost, soll im Juli fertig werden.

An der Lili-Elbe-Straße dauern die Arbeiten noch bis April. Die Arbeiten an den Großbaustellen Großenhainer Straße und angrenzend Hansastraße sollen Ende April abgeschlossen sein. "Wir prüfen derzeit eine Beschleunigung, um den Termin einhalten zu können", so Straßen- und Tiefbauamtschefin Simone Prüfer.

Dazu sollen auch die Baustellen an der Wilschdorfer Landstraße, der Hauptstraße in Dresden-Weißig, am Pennricher Feldrain und an der Brücke Königsbrücker Landstraße in Weixdorf in diesem Jahr fertig werden.

Die Carolabrücke ist während der laufenden Arbeiten unter Denkmalschutz gestellt worden, deshalb passt die Stadt die Kappen und die Geländer entsprechend an. Bis Ende 2023 sollen die Arbeiten auch dort beendet sein.

An welchen Stellen der Bau bald beginnt

Beim Blauen Wunder werden die Arbeiten auf der Loschwitzer Seite im März abgeschlossen und gehen dann ab Juni auf der anderen Seite weiter. Rund 13 Millionen Euro sind für diesen Teil dann eingeplant - bis 2028 wird noch sehr viel mehr Geld verbaut, um die Brücke zu sanieren. Die Stadt kündigt auch eine erneute temporäre Vollsperrung an, ansonsten soll ein Fahrstreifen pro Richtung genutzt werden können.

Zudem starten größere Projekte an der Bautzner Straße, die zwischen Prießnitzstraße und Stolpener Straße grundhaft ausgebaut wird, inklusive Prießnitzbrücke, neuer Gleise, barrierefreier Haltestellen und Radwegen. Elf Millionen Euro investiert die Stadt ab April bis 2025 und beseitigt damit auch einen Unfallschwerpunkt.

An der Blasewitzer/Loschwitzer Straße, Würzburger Straße, Calberlastraße und den Brücken Fröbelstraße und Zahmenhofstraße beginnen ebenfalls die Arbeiten. Mehrere Bereiche werden dabei zeitweise voll für den Verkehr gesperrt.

Große Deckentauschmaßnahmen sind für die Dohnaer Straße - von der Tornaer Straße bis zur Hauboldstraße - und die Bergmannstraße - Glashütter Straße bis Schneebergstraße geplant.

Im Nebenstraßennetz wird an der Riesaer Straße an zwei Abschnitten und der Arnoldstraße der Belag erneuert. Instandsetzungen sind für die Dorfhainer Straße und Döbelner Straße vorgesehen. Auch bei den Maßnahmen ist immer mal wieder mit Sperrungen zu rechnen.

Wie es bei großen Projekten weitergeht

In diesem Jahr erwartet die Stadt zudem die Planfeststellungsbescheide - und hofft damit auf Baurecht - für die Campuslinie Nossener Brücke und Nürnberger Straße, die Wehlener Straße und den seit Jahren umstrittenen Teil der Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee.

Zudem gehen die Planungen für die Gerokstraße weiter, um die letzte Hauptstraße vom Pflasterbelag zu befreien. Auch an der Kesselsdorfer Straße, Stauffenbergallee und Bodenbacher Straße wird weiter geplant.