SZ + Dresden
Merken

Dresdner Heide: Schweres Gerät auf Waldwegen

Sachsenforst muss jetzt handeln, der Borkenkäfer und die Trockenheit haben vor allem Kiefern zugesetzt. Die müssen raus dem Wald, auch wenn Wege leiden.

Von Kay Haufe
 3 Min.
Teilen
Folgen
Heiko Müller, der Leiter des Dresdner Staatsforstbetriebes,  zeigt die schwere Waldmaschine, die derzeit im Bereich Klotzsche unterwegs sind.
Heiko Müller, der Leiter des Dresdner Staatsforstbetriebes, zeigt die schwere Waldmaschine, die derzeit im Bereich Klotzsche unterwegs sind. © Marion Doering

Dresden. Seit einer reichlichen Woche sind schwere Maschinen in der Heide im Klotzscher Revier unterwegs. Zwischen Königsplatz und Saugarten holen Mitarbeiter mit ihren Harvestern vertrocknete und von Borkenkäfern befallene Nadelbäume aus dem Wald. "Haben zunächst die Fichten stark unter den vergangenen Hitzesommern gelitten, sind es jetzt vor allem Kiefern, die absterben", sagt Heiko Müller, der bei Sachsenforst für die Dresdner Heide zuständig ist.

Das habe sich erst in den letzten drei Monaten gezeigt. "Wir müssen schnell handeln und die betroffenen Exemplare schnell fällen, sonst werden weitere Bäume vom Käfer befallen." Weil der vergangene Winter erneut insgesamt 1,8 Grad Celsius wärmer war, als der langjährige Durchschnitt, hat der Borkenkäfer die Frosttage mühelos überstanden. Die Waldarbeiten sind deshalb schnell vergeben worden, seit einer Woche sind die Harvester in Klotzsche im Einsatz.

Weil es in den vergangenen Wochen immer wieder Schnee- und Regentage gab, graben sich die schweren Maschinen mitunter tief in die Waldwege ein. Besucher sehen das mit Sorge. Möglicherweise hätte man trockenes Wetter abwarten können für die Arbeiten, sagen sie.

Doch dem widerspricht der Waldexperte. "Hier zählt wirklich Schnelligkeit, damit sich der Käfer nicht weiter explosionsartig ausbreitet", sagt Müller. In Bezug auf die Wege beruhigt er die Dresdner. "Warten wir ab, wie der Zustand ist, wenn der Boden abgetrocknet ist. Wenn es notwendig ist, werden wir die Wege auch wieder herrichten."

Durch schwere Waldmaschinen leiden Waldwege. Dies ist aber kein Hauptweg sondern ein Wirtschaftsweg. Die Hauptwege werden nicht stark befahren.
Durch schwere Waldmaschinen leiden Waldwege. Dies ist aber kein Hauptweg sondern ein Wirtschaftsweg. Die Hauptwege werden nicht stark befahren. © Marion Doering

Müller weiß, dass in Pandemiezeiten sehr viel mehr Menschen als vorher in der Dresdner Heide unterwegs sind und die Arbeiten aufmerksam verfolgen. Auch im Bühlauer Forstbezirk haben die Harvester schon große Mengen Schadholz aus dem Wald geholt. Ebenso haben die Kiefern im Albertpark gelitten. Über 1.000 Kubikmeter Holz müssen dort in einer nächsten Etappe entfernt werden. "Es ist leider kein Ende in der Heide absehbar, Trockenheit und Käfer haben schlimme Folgen hinterlassen", sagt Müller.

Umso erleichterter ist der Forstbezirksleiter, dass vom Freistaat Sachsen viel Geld für die Aufforstung der betroffenen Waldgebiete zur Verfügung gestellt wurde. In diesem Frühjahr werden allein im Forstbezirk Dresden etwa 300.000 Pflanzen gesetzt. Auch die Ostsächsische Sparkasse unterstützt Sachsenforst dabei. Zum Auftakt ihrer Jubiläumsaktion "200 Jahre gemeinsam" wurden im März Bäume in Bereich der Hofewiese gepflanzt, Sparkassen-Mitarbeiter haben mitgeholfen.

Noch rund zehn Tage werden die Harvester im Klotzscher Bereich im Einsatz sein, dann wird geschaut, wie sich die Wege präsentieren. "Wir sind dafür zuständig, dass es dem Wald gut geht und hoffen auf Verständnis bei den Besuchern", sagt Müller.

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter "Dresden kompakt" und erhalten Sie alle Nachrichten aus der Stadt jeden Abend direkt in Ihr Postfach.

Mehr Nachrichten aus Dresden lesen Sie hier.