Dresden
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Warum das Dresdner Rathaus beflaggt wird

An drei Terminen werden in diesem Jahr besondere Fahnen an den Masten am Rathaus aufgehängt. Welche das sind und weshalb sie gehisst werden.

Von Andreas Weller
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An den Fahnenmasten des Dresdner Rathauses werden bald besondere Flaggen hängen.
An den Fahnenmasten des Dresdner Rathauses werden bald besondere Flaggen hängen. © Archiv/Sven Ellger

Dresden. Es steht ein besonderes Jubiläum an, das bundesweit von Bedeutung ist. Dass Dresden sich daran beteiligt, hat nun der Stadtrat entschieden. Eine Rednerin warb eindringlich dafür. Die Abstimmung dazu war eindeutig.

Es geht um 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Die Motto-Flagge dazu wird an drei besonderen Tagen am Dresdner Rathaus gehisst.

Konkret geht es um den 5. September, den Tag der jüdischen Kultur, den 9. November, den Tag der Reichspogromnacht und dem Jubiläum 20 Jahre Dresdner Synagoge sowie den 11. Dezember, den Jahrestag des Edikts von 321.

"Vor 1.700 Jahren gab es Dresden noch nicht", so Hildegart Stellmacher, Vorsitzende der christlich-jüdischen Gesellschaft in Dresden. "Das bedeutet, von Anfang an gehörten in Dresden Juden dazu."

Sie wertet die Flagge als Zeichen, dass Dresden sich als Teil der Bewegung sieht. "Sie ist eine Ermutigung für diejenigen, die Antisemitismus zu spüren bekommen."

"Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden nachweislich seit 1.700 Jahren auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands", begründet Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) den Vorschlag, die Fahnen auch in Dresden zu hissen. "Aus diesem Anlass haben sich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und wichtige Institutionen zusammengeschlossen, um dieses Ereignis unter der Leitung eines eigens gegründeten Vereins zu begehen."

Bundesweit sind dazu rund 1.000 Veranstaltungen geplant, wie Konzerte, Ausstellungen, Musik, ein Podcast, Video-Projekte, Theater und Filme. "Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen", so Hilbert. Das Ausgangsjahr 321 bezieht sich auf die erstmalige Berufung von Juden in den Kölner Stadtrat.

Der Verein „Jüdisches Leben in Deutschland“ hat die Flaggen für das Festjahr produzieren lassen und stellt diese den Kommunen zur Verfügung.