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Dresden will bei Rettung des Karstadt-Warenhauses mithelfen

Der Galeria-Konzern ist insolvent. Filialen müssen schließen. Mit dem Dresdner Karstadt-Warenhaus hat OB Dirk Hilbert einen Plan, um den Erhalt zu unterstützen.

Von Andreas Weller
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Die Stadtverwaltung möchte dorthin, wo die Dresdner unterwegs sind und sich im Karstadt einmieten.
Die Stadtverwaltung möchte dorthin, wo die Dresdner unterwegs sind und sich im Karstadt einmieten. © Marion Doering

Dresden. Vor einigen Tagen hatte die Dresdner Stadtverwaltung bestätigt, dass sie prüft, einen Teil des Karstadt-Gebäudes an der Prager Straße zu mieten und dort Büros für Verwaltungsmitarbeiter einzurichten. Jetzt ist Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) konkreter geworden und äußerte sich auch zur Zukunft von Karstadt in Dresden.

Der Warenhaus-Konzern hat 2022 Insolvenz angemeldet und steht unter einem Rettungsschirm. Das bedeutet, Galeria versucht sich selbst aus der finanziellen Schieflage zu befreien. Ein Teil der Warenhäuser soll verkauft werden - in Chemnitz hat beispielsweise die Krieger-Gruppe, Eigentümer der Höffner-Möbelhäuser und unter anderem des kompletten Elbeparks in Dresden, die Filiale übernommen.

Wie es in Dresden weitergeht, dazu haben sich die Galerie-Verantwortlichen bislang noch nicht geäußert. Das tat nun aber OB Hilbert bei einer Veranstaltung des Presseclubs Dresden. "Karstadt in Dresden gehörte immer zu den erfolgreichsten Häusern im Konzern. Ich sehe da eine relativ gute Perspektive für das Haus."

Mehr noch, die Stadt wolle einen Teil zum Erhalt beitragen, so Hilbert. Deshalb hat er einen konkreten Plan. "Wir untersuchen sehr ernsthaft, mit dem Bürgeramt ins Karstadt einzuziehen." Das Gebäude liege sehr zentral, unmittelbar angrenzend an das Stadtforum, wie das neue Verwaltungszentrum am Ferdinandplatz heißt, das derzeit gebaut wird, und quasi gegenüber vom Rathaus.

"Es liegt mitten in der Frequenz, also dort, wo die Bürgerschaft unterwegs ist und dort wollen wir unseren Service anbieten", sagt Hilbert. Konkret könne er sich vorstellen, dass "eine höhere zweistellige Zahl" an Mitarbeitern des Bürgeramtes ins Karstadt einzieht. "Es geht mir aber nicht um die Anzahl, sondern darum, dort zu sein, wo die Bürgerinnen und Bürger uns mit ihren Anliegen erreichen. Das bedeutet, wir wollen eine Präsenz im Erdgeschoss - eine Art Zentralempfang - um sie abzuholen." Die Büros, in denen die Bürgeranliegen bearbeitet werden, können dann auch auf anderen Ebenen sein.

Derzeit laufen laut Hilbert noch die Gespräche mit Karstadt, beziehungsweise Galeria. Wann eine Entscheidung fällt, ist noch offen. Aber die Stadt könnte durch das Einmieten in das Gebäude einen Teil zu den Einnahmen von Karstadt beitragen.