Dresden. Glühweinverkäufer gibt es auch in diesem Jahr wieder viele auf dem Dresdner Striezelmarkt. An 49 von den insgesamt 60 Ständen mit Getränken und Essen wird das Heißgetränk verkauft.

Das Angebot reicht von süß über würzig bis hin zu Winzerglühweinen. Aber ein Winzerstand wird in diesem Jahr vermisst. Silke und Matthias Keth haben es nicht auf den Striezelmarkt geschafft und erklären bei Sächsische.de, woran das liegt.

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Seit 1990 haben die Keths einen Glühweinstand auf dem Striezelmarkt und waren bis 2019 in jedem Jahr auf Dresdens grüßten Weihnachtsmarkt vertreten. Nach den zwei ausgefallenen Märkten 2020 und 2021 wollte sie eigentlich gerne wieder auf den Markt. "Wir haben uns bei der Stadt Dresden beworben", erklärt Silke Keth.

Doch die Abteilung Märkte der Stadt Dresden sieht das anders. "In diesem Jahr sind die Bewerbungsunterlagen des Weinguts leider nicht innerhalb der Frist eingegangen", so Robert Franke, Chef der Dresdner Wirtschaftsförderung.

Silke Keth sagt, das Weingut habe sich per Post für den Striezelmarkt beworben. "Allerdings haben wir dies sonst immer per Einschreiben getan, in diesem Jahr nur mit normaler Post. Unsere Bewerbung muss irgendwie weggekommen sein." Sie wisse auch nicht, was genau passiert ist. Fakt ist, die später nachgereichte Bewerbung konnte rechtlich nicht mehr berücksichtigt werden, weil sie nicht in der Frist bei der Stadt vorlag.

Anders als bei Handwerksständen wie erzgebirgische Holzkunst, bei denen es in diesem Jahr weniger Bewerbungen als Stände gab, gibt es für die Gastro-Hütten trotz der Krisen mehr Bewerber als Plätze.

Damit konnte die Stadt nicht anders entscheiden, als Keth nicht auf dem Striezelmarkt zuzulassen. "Sowohl Unternehmen als auch Stadt bedauern das sehr. Keth ist eine Instanz auf dem Striezelmarkt", stellt Franke klar.

Aber die Keths haben kurzfristig einen Alternativ-Standort gefunden. Ihr Stand ist in diesem Jahr auf dem romantischen Weihnachtsmarkt am Taschenbergpalais, direkt vor dem "Paulaner". Der Betreiber dieses Marktes habe sofort seine Unterstützung angeboten und Familie Keth einen Stand angeboten, erzählt Matthias Keth.

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Aber es gebe natürlich das Problem, dass die Stammkunden immer noch an gewohnter Stelle nach dem Keth-Stand auf dem Striezelmarkt suchen. "Die Kunden müssen uns finden", so Keth. Viele würden anrufen und nachfragen, Keths haben eine Plakatkampagne im Bereich ihrer Vinothek am Wasaplatz gestartet, werben bei Facebook und Instagram für den neuen Standort am Dresdner Schloss.

Noch sei der Umsatz niedriger als auf dem Striezelmarkt, aber die Kunden würden den Keth-Stand zunehmend finden. Ein Verkaufsargument für Keth-Glühwein war immer, dass er als Winzerglühwein sogar günstiger verkauft wurde als andere Glühweine auf dem Weihnachtsmarkt. Auch die Keths haben den Preis erhöht - von drei Euro pro Tasse im Jahr 2019 auf jetzt 3,50 Euro. Damit ist der Glühwein immer noch günstiger als viele andere. "Wir sind Selbsterzeuger", erzählt der Winzer aus Rheinhessen. "Wir sind ein Bio-Weingut und haben nur das umgelegt, was wir auch an Mehrkosten haben", erklärt Keth.

Die Winzerfamilie will unbedingt zurück auf den Striezelmarkt und wird 2023 bei der Bewerbung genau darauf achten, dass es keine Komplikationen gibt, sagt Keth.

Auch Franke sieht dies optimistisch. "Zum 589. Dresdner Striezelmarkt 2023 dürfen wir das Weingut Keth dann wieder auf dem Altmarkt erwarten."