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Chip-Riese TSMC schickt Verhandler nach Dresden

Die Entscheidung des weltgrößten Chipherstellers TSMC über ein Werk in Europa soll offenbar in wenigen Wochen fallen. Dafür schickt das Unternehmen auch Vertreter nach Sachsen.

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Der taiwanesische Chiphersteller TSMC befindet sich laut Medienberichten in fortgeschrittenen Gesprächen über ein Werk in Dresden.
Der taiwanesische Chiphersteller TSMC befindet sich laut Medienberichten in fortgeschrittenen Gesprächen über ein Werk in Dresden. © Bloomberg via Getty Images

Dresden. Sachsen kann vielleicht bald die nächste Großansiedlung in der Halbleiterindustrie feiern. Offenbar soll die Entscheidung von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) im kommenden Frühjahr fallen, in Dresden das erste europäische Werk zu bauen. Das meldet die Financial Times am Freitag.

Der weltgrößte Chiphersteller will Anfang nächsten Jahres ein Team von Führungskräften nach Deutschland schicken, um das Ausmaß der staatlichen Unterstützung für das geplante Werk sowie die Kapazität der lokalen Lieferkette zu erörtern, heißt es in dem Artikel. Die Autoren berufen sich dabei auf „mit der Angelegenheit vertraute Personen“.

Die Reise wird die zweite innerhalb von sechs Monaten sein, und es wird erwartet, dass eine endgültige Entscheidung über die Investition kurz danach getroffen wird. Dann könnte mit dem Bau des Werks schon 2024 begonnen werden, heißt es weiter. Die Gespräche mit wichtigen Material- und Ausrüstungslieferanten seien weit fortgeschritten. Es müsse geklärt werden, ob auch die Zulieferer des potenziellen Werks in Dresden die notwendigen Investitionen tätigen können.

Laut der Financial Times sei der taiwanesische Konzern im vergangenen Jahr von Kunden gebeten worden, den Bau eines Werks in Europa in Erwägung zu ziehen. Nach dem Einmarsch in der Ukraine sei eine erste Prüfung ausgesetzt worden. Die wachsende Nachfrage der europäischen Automobilhersteller nach Chips aus lokaler Produktion habe TSMC jedoch dazu veranlasst, die Idee wieder aufzugreifen, heißt es. Sollte TSMC den Bau eines Werks in Dresden vorantreiben, würde es sich auf 22-Nanometer- und 28-Nanometer-Fertigungstechnologien konzentrieren. (SZ/nm)