SZ + Wirtschaft
Merken

Hermes streicht über 100 Jobs in Dresden

Der Konzern schleift den Dresdner Standort und bündelt die Produktion bei Hamburg. Das wollen die Mitarbeiter in Sachsen nicht hinnehmen.

Von Michael Rothe
 5 Min.
Teilen
Folgen
CNC-Dreher Axel Klemm wechselt eine Schleifscheibe – und Hermes seine Pläne für das Dresdner Werk.
CNC-Dreher Axel Klemm wechselt eine Schleifscheibe – und Hermes seine Pläne für das Dresdner Werk. © Jörn Haufe

Frank Sonntag weiß, wie es sich anfühlt, wenn einem gesagt wird, man habe beruflich nur noch ein gutes Jahr zu leben. Der Betriebsratschef von Linde Engineering hatte die Diagnose im November 2016 bekommen. Die Konzernmutter in München wollte den Dresdner Anlagenbauer mit 480 Beschäftigten schließen, eine weltweit führende Adresse für Planung, Bau und Lieferung von Chemie-, Gas-, Biotechnologie- und Pharmaanlagen. Nach Protest der Belegschaft und einer Welle der Empörung, die auch die Politik erfasste, gab Linde eine Standortgarantie und verzichtet bis 2021 auf betriebsbedingte Kündigungen. Vier Jahre später sind die einst Totgesagten mit noch 340 Mitarbeitern gar Kompetenzzentrum für kleine und mittlere Anlagen.

Ihre Angebote werden geladen...