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„Wir erreichen die Menschen nicht“

Angesichts von 10 000 Pegida-Demonstranten hat Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) bekräftigt, die teilweise berechtigten Ängste der Menschen ernst zu nehmen.

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© dpa

Halle. Angesichts von 10 000 Pegida-Demonstranten hat Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) bekräftigt, die teilweise berechtigten Ängste der Menschen ernst zu nehmen. Man habe deshalb in den vergangenen Wochen wiederholt auf öffentlichen Veranstaltungen über die steigenden Flüchtlingszahlen informiert, sagte sie am Dienstag MDR Info. Die Stadt stehe für einen Dialog. Sie habe aber den Eindruck, dass diese Vorschläge nicht bei der Masse der Mitlaufenden ankämen. „Wir erreichen die Menschen nicht.“

„Nur wenige outen sich und bekennen sich zu ihren Ängsten“, sagte Orosz. Sie habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Leute, die bei Pegida mitmarschierten, sich nicht äußern dürften. „Sie werden zum Teil weggerissen, wenn sie gefragt werden.“ Es sei offenbar nicht gewollt, „sich auch mal die andere Seite anzuhören und erklären zu lassen, wie es läuft, sondern, dass man einfach seinen Frust bei dem Pegida-Lauf ablassen kann“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Am Montagabend waren in Dresden erneut 10 000 Menschen zu einer Kundgebung der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) gekommen. Fast ebenso viele Menschen waren dem Aufruf eines breiten bürgerlichen Bündnisses gefolgt und hatten gegen Intoleranz und für ein weltoffenes Dresden demonstriert. (dpa)