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Handballer verzichten auf Einspruch

Nach dem Bodendeckel-Dilemma, das zum Spielabbruch gegen Hamm führte, geben sich die Dresdner geschlagen. Am Sonntag steht das nächste Heimspiel an.

Von Alexander Hiller
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Vergeblich versuchen die Mitarbeiter des Hallenbetreibers, die glatten Stellen zu entschärfen. Nach 16 Minuten ist das Spiel vorbei.
Vergeblich versuchen die Mitarbeiter des Hallenbetreibers, die glatten Stellen zu entschärfen. Nach 16 Minuten ist das Spiel vorbei. © Christian Juppe

Der HC Elbflorenz geht nicht weiter gegen die Wertung des am 1. März nach 16 Minuten abgebrochenen Spieles gegen den ASV Hamm-Westfalen in der 2. Handball-Bundesliga vor. Das gab der abstiegsbedrohte Klub am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. "Der Verein sieht nach sorgfältiger Analyse aller Möglichkeiten unter Zuhilfenahme anwaltlicher Beratung keine Aussicht auf einen erfolgreichen Einspruch und akzeptiert das Urteil", heißt es in dem Schreiben.

Die Handball-Bundesliga hatte eine Woche zuvor entschieden, die Partie mit 0:0 Toren und 2:0 Punkten für die Gäste zu werten. Dagegen hätte der HC Elbflorenz innerhalb von 14 Tagen vor der 2. Kammer des Bundessportgerichts vorgehen können. „Nur bei ganz berechtigten Erfolgsaussichten wären wir in einer Situation, in der wir uns wehren werden“, hatte Präsident Uwe Saegeling zuvor angekündigt.

Am 1. März hatten die Schiedsrichter die Partie beim Stand von 6:6 abgebrochen. Aus den Glasdeckeln, die die Hülsen für Verankerungen anderer Sportarten abdecken, war Silikon ausgetreten und hatte Teile des Handballfeldes in eine zu glatte Fläche verwandelt. Auch in einer 15-minütigen Unterbrechung konnte der Makel nicht beseitigt werden. Es folgte das unrühmliche und vorzeitige Ende der Partie.

Wie Arena-Betreiber Frank Lösche mitteilte, ist das Problem seit knapp einem Jahr bekannt. Diese Deckel nutzen sich enorm schnell ab. Den Verbund mit Silikon abzudichten, haben die Dresdner ersonnen – als Übergangslösung. Bislang ging auch alles gut. „Diese Verschlusstechnologie beziehungsweise deren Haltbarkeit ist noch nicht ausgereift“, sagte Lösche. Der Hersteller des Glasbodens, die im mittelfränkischen Stein gelegene Firma ASB GlassFloor, konnte trotz mehrmaliger Aufforderung keine andere adäquate Lösung anbieten. Dass die Firma deshalb haftbar zu machen ist, „will ich ausschließen“, sagte Saegeling. „Wir suchen aber gemeinsam nach einer partnerschaftlichen Lösung. Wir wissen alle, dass eine Lösung vom Hersteller kommen muss“, betont der Hallen-Bauherr.

Als Konsequenz des Boden-Eklats werden die Silikonverklebungen bei künftigen Heimspielen deutlich eher durchgeführt als bisher. Das betrifft natürlich auch das nächste Spiel am Sonntag. Da empfängt der HC Elbflorenz ab 17 Uhr den starken Aufsteiger TuS Ferndorf (8.).