Dresden. Die besten Gehälter im Freistaat werden in Dresden gezahlt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag der durchschnittliche Bruttolohn eines Arbeitnehmers 2011 bei 26.538 Euro. Das liegt deutlich über dem sächsischen Durchschnitt von 24.409 Euro, aber immer noch rund zehn Prozent unter dem Bundesschnitt. Direkt hinter Dresden folgen Leipzig und Chemnitz und die Landkreise Meißen und Mittelsachsen.
Für den Wirtschaftsforscher Robert Lehmann vom Dresdner Ifo-Institut sind die absoluten Zahlen indes weniger aussagekräftig als ihre Entwicklung seit dem Jahr 2000. Dass Dresden die Rangliste seitdem anführt, habe zwar auch mit dem Status als Regierungssitz mit vielen Verwaltungsmitarbeitern zu tun. Entscheidend sei aber, dass sich – wie in den anderen Großstädten – Industriebetriebe und Firmen angesiedelt hätten, die Forschung und Entwicklung betrieben und höherwertige Dienstleistungen in Anspruch nähmen.
Die Chipindustrie und die Autobranche seien hier Musterbeispiele, sagt Lehmann. Es entstünden Cluster, in denen tendenziell höhere Löhne gezahlt würden. Im Landkreis Mittelsachsen, der die größte Zuwachsrate verzeichnet, habe die Solarindustrie für erheblichen Schwung gesorgt. Ein weiterer Einflussfaktor sei die Auslandsverflechtung: Je mehr Produkte exportiert werden, desto positiver wirke sich das auf die Entwicklung der Löhne aus.
Die Kehrseite lasse sich folglich auch in den Kreisen Nordsachsen oder der Lausitz ablesen: Hier gebe es einen hohen Anteil an Land- und Forstwirtschaft. „Da sind die Wachstums- und die Exportraten deutlich niedriger als in der Industrie.“ Auch deshalb liege der Landkreis Bautzen mit einem Durchschnittslohn von 23.354 Euro am Ende der Skala. Weniger Lohn gibt es nur noch im Erzgebirgskreis.