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Dresdner Zoo hilft Koalas in Australien

Mit Geld unterstützt der Zoo die Rettung von verletzten Tieren in Australien. Ein neues Zuhause sollen Brandopfer in Dresden aber nicht bekommen.

Von Nora Domschke
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Tierärzte und Freiwillige behandeln Koalas im «Kangaroo Island Wildlife Park» auf der Känguru-Insel. Zehntausende Tiere wurden Opfer von verheerenden Buschfeuern.
Tierärzte und Freiwillige behandeln Koalas im «Kangaroo Island Wildlife Park» auf der Känguru-Insel. Zehntausende Tiere wurden Opfer von verheerenden Buschfeuern. © David Mariuz/AAP/dpa

Sie gehen um die Welt und sorgen für Entsetzen: die Bilder von australischen Koalas mit verbranntem Fell und Wunden am Körper. Zehntausende Tiere kämpfen in Down Under ums Überleben. Tierärzte und Freiwillige behandeln die verletzten Beutelsäuger, die Auswirkungen der Buschfeuer in den letzten Wochen sind verheerend. Experten schätzen, dass mindestens eine Milliarde Tiere ums Leben gekommen sind. 

Von den Bildern sind auch die Mitarbeiter im Dresdner Zoo betroffen. Gibt es Überlegungen, betroffene Koalas hier aufzunehmen? "Grundsätzlich nehmen wir gern Koalas", sagt der Zoologische Leiter Wolfgang Ludwig. Aber zum Einen sei es keine Option, diese gestressten Tiere nun auf die lange Reise nach Deutschland zu schicken. "Außerdem hat ja Australien selbst viele Koalas verloren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Land diese Tiere hergeben möchte." 

Auf ihr ruhen alle Hoffnungen auf Koala-Nachwuchs im Dresdner Zoo: Sydney ist seit Ostern 2019 im Brandes-Haus beheimatet. Ein Koala-Baby ist allerdings noch nicht unterwegs.
Auf ihr ruhen alle Hoffnungen auf Koala-Nachwuchs im Dresdner Zoo: Sydney ist seit Ostern 2019 im Brandes-Haus beheimatet. Ein Koala-Baby ist allerdings noch nicht unterwegs. © Sven Ellger

Im Dresdner Professor-Brandes-Haus leben derzeit drei Koalas, zwei Männchen und ein Weibchen. Platz ist für insgesamt sechs Tiere - deshalb hofft der Zoo nun auf baldigen Nachwuchs. Allerdings gibt es in der Beziehung zurzeit nichts Neues zu vermelden, sagt Ludwig. Ein Koala-Baby kündigt sich nicht an. Dazu müssten die Männchen erst einmal wieder aktiv werden. Das sehe momentan nicht danach aus. 

Dabei waren die Hoffnungen nach der Ankunft von Koala-Weibchen Sydney zu Ostern vergangenes Jahr groß. Mehr als fünf Jahre hatte der Dresdner Zoo darauf gewartet, dass ein Weibchen die Koala-Gruppe des Männerduos erweitert. Sydney kam aus ihrem Geburtszoo in Antwerpen nach Dresden, eine erste Paarung hatte es im vergangenen Jahr schon gegeben - bislang ohne Erfolg. Insgesamt leben derzeit nur rund 40 Koalas in europäischen Zoos. 

Finanziell unterstützt der Dresdner Zoo aber die Rettung der vom Feuer betroffenen Koalas in Australien: 5.000 Dollar werden an Schutzprogramme gespendet, die sich derzeit auch um verletzte Tiere kümmern. Das passiert allerdings unabhängig von der Brandkatastrophe ohnehin jedes Jahr. 

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