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DRK-Mitarbeiter treten in Ausstand

Verdi ruft zum Warnstreik auf. Davon sind Pflegeheime und -dienste sowie Rettungswache und Sozialstation betroffen.

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© Archiv/Falk Bernhardt

Von Verena Toth

Hainichen. Nach der monatelangen Tarif-Auseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Döbeln-Hainichen wird es morgen zum vorläufigen Höhepunkt kommen. Die Gewerkschaft ruft die Mitarbeiter in den DRK-Pflegeheimen in Hainichen und Mittweida, in der Sozialstation Frankenberg sowie der Rettungswache Döbeln von 6 bis 20.30 Uhr zur Arbeitsniederlegung auf. Auf dem Hainichener Marktplatz soll es 9 Uhr eine Streikkundgebung geben.

Wie Verdi-Verhandlungsführer Bernd Becker informiert, werde es zu Ausfällen in den Bereichen der mobilen und stationären Pflege kommen. „Wir werden in der Pflege mit einem kleineren Teil unterwegs sein und die lebensnotwendigen Maßnahmen, wie die Medikamentengabe, absichern“, so Becker. Rettungswagen werden ebenfalls im Einsatz sein, aber Krankentransporte sollen weitestgehend ausfallen. Die vom DRK betreuten Flüchtlingseinrichtungen werden nicht bestreikt. Laut Verdi könnten aber die fünf DRK-Kindergärten vom Warnstreik betroffen sein.

Notdienstvereinbarung vorgelegt

Dieser Aussage widerspricht DRK-Geschäftsführer Jörg Hirschel. Weil alle Mitarbeiter der Kindergärten schon im Dezember als neuen Tarifpartner den Sächsischen Erzieherverband (SEV) anerkannt hätten, bestehe in diesen Einrichtungen nun Friedenspflicht. „Das bedeutet, die Kindergärten sind geöffnet. Mitarbeiter könnten sich in ihrer Freizeit an den Streikmaßnahmen beteiligen“, so Jörg Hirschel.

Die Gewerkschaft habe der Geschäftsführung eine Notdienstvereinbarung vorgelegt, mit der die wichtigsten Dienste am Streiktag abgesichert werden sollen. „Wir wollen kein Leben in Gefahr bringen, sondern um wirtschaftliche Gerechtigkeit kämpfen“, macht Becker deutlich. Dazu gebe es aber noch Verhandlungsbedarf, sagt DRK-Chef Hirschel. Die Verhandlungen sollen heute stattfinden. Darüber hinaus zeige sich die DRK-Geschäftsführung verhandlungsbereit, vonseiten der Gewerkschaft gebe es aber kein neues Angebot. „Wir haben eine Schlichtung unter der Führung des Direktors des Landesarbeitsgerichtes Chemnitz vorgeschlagen. Bislang blieb auch dieser Vorschlag unbeantwortet“, so Hirschel. (FP)