Radeberg. Zunächst die schlechte Nachricht: Der Kreisverband Dresden-Land des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wird zum Jahresende seine Kleiderkammer in Radeberg schließen. Seit über 15 Jahren hatten hier – im Bruno-Thum-Weg 1 – Bedürftige die Chance, gebrauchte, aber brauchbare Kleidung zu erwerben. „Das Angebot war für viele wirtschaftlich schlechter gestellte Menschen in Radeberg und Umgebung eine feste Instanz“, weiß Innocent Töpper, der zuständige Leiter Ehrenamt beim DRK.
Doch an dieser Stelle gleich die gute Nachricht hinterher: Das Rote Kreuz hat in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der Stadt Radeberg nach einem Weg gesucht, das wichtige Angebot zu erhalten – und es wurde eine Lösung gefunden, so Innocent Töpper. Das Angebot bleibt erhalten – zieht allerdings an die Dr. Rudolf-Friedrich-Straße 24 um. Das Gebäude wird ja bekanntlich schon jetzt vom „Radeberger Tisch“ als Ausgabestelle für Lebensmittel an Bedürftige genutzt. Eigentümer des Hauses ist die Stadt Radeberg und wird hier nun also auch Räume für eine neue Kleiderkammer zur Verfügung stellen. Diese wird ab Anfang 2018 dann vom Bündnis „Radeberger Land hilft e. V.“ organisiert. „Der künftige Vorteil für Bedürftige liegt auf der Hand: Unter einem Dach werden ab 2018 soziale Leistungen in Radeberg angeboten“, freut sich DRK-Geschäftsführer Frank Sipply. „Wir sind froh, dass das Bündnis unsere soziale Arbeit weiterführen wird.“
Der Verein „Radeberger Land hilft“ war vor gut zwei Jahren zunächst in erster Linie als Möglichkeit gegründet worden, in Radeberg und Umgebung untergebrachte Flüchtlinge zu unterstützen und zu integrieren. So wurden unter anderem regelmäßige Deutschkurse organisiert. Ziel des Vereins war es aber von Anfang an auch, sich um die Belange von sozial schlechter gestellten Einwohnern insgesamt zu kümmern. Auch die Stadt Radeberg ist Mitglied im Verein. (SZ/JF)