Chemnitz
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Drogen-Pfarrer droht Entlassung

Ein 49 Jahre alter Pfarrer aus Chemnitz soll mit Marihuana gehandelt haben. Dafür wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt - und es drohen noch mehr Konsequenzen.

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Chemnitz/Dresden. Ein Pfarrer aus Chemnitz wurde am Montag vor dem Landgericht Chemnitz wegen Besitz und Handel von Drogen zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 49-jährige einem Flüchtling beim Transport der Drogen half und selbst mit Marihuana handelte. Dabei ging es den Angaben zufolge um eine Gesamtmenge von mehr als zehn Kilogramm.

Nach der Verurteilung erwägt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens disziplinarische Konsequenzen gegen den Theologen. Wenn es zu einer Bestätigung des Urteils vom Montag komme, dann drohe dem Gemeindepfarrer die Entlassung, sagte Landeskirchensprecher Matthias Oelke in Dresden. Es würden jedoch erst die schriftliche Urteilsbegründung sowie gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte abgewartet.

Der Prozess hatte vor einer Woche in Chemnitz begonnen. Der Pfarrer war geständig. Er gab an, einen Flüchtling, dem er bei sich zu Hause aufgenommen habe, beim Drogenhandel geholfen zu haben. Zuvor soll er dem Geflüchteten rund 12.000 Euro geliehen haben, die der aber nicht zurückzahlte. Daraufhin sei der Pfarrer in das Geschäft eingestiegen.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und sechs Monate Freiheitsentzug gefordert. Laut Landeskirchensprecher Oelke wurde gegen der Pfarrer bereits im Juni 2018 nach Bekanntwerden des Falls ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dieses war jedoch für die Zeit des Prozesses ausgesetzt worden. (epd)