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„Du dreckiger Penner, höre ich oft“

Michael Schramm lebt auf der Straße – wie Hunderte Dresdner. Kampf und Beleidigungen gehören zu seinem Leben.

Von Julia Vollmer
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Michael Schramm kommt zum Mittagessen in die Räume der Heilsarmee.
Michael Schramm kommt zum Mittagessen in die Räume der Heilsarmee. © René Meinig

Die Fotos seiner beiden Kinder sind sein größter Schatz. Sie hat Michael Schramm in seiner Reisetasche immer dabei – wo auch immer er schläft. Denn immer mal wieder lebt er auf der Straße. An diesem Dienstagmittag steht er mit vielen anderen Bedürftigen in der Schlange der Essensausgabe der Heilsarmee auf der Reicker Straße. Nudeln für 1,50 Euro gibt es. Gepflegt sieht er aus, der Bart gestutzt, die Jogginghose und der Pullover sauber. Aktuell schläft er im Übergangswohnheim auf der Hubertusstraße, teilt sich sein Zimmer mit drei anderen Männern. „Am liebsten schlafe ich eigentlich draußen, da bin ich für mich“, erzählt er. Aufgrund einer schweren Wirbelsäulenkrankheit und psychischer Probleme ist der studierte Sportlehrer seit 20 Jahren arbeitslos und bezieht Erwerbsunfähigkeitsrente.

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