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Durststrecke gemeistert

Nach der B-115-Sanierung kommen Kunden wieder gut zum Gartenbau Kunnersdorf. Dort ist jetzt Weihnachtsgeschäft.

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© André Schulze

Von Constanze Junghanß

Kunnersdorf. Die Durststrecke ist überstanden. Und auch die Zitterpartie für Gundula Czyron beendet. Die Chefin vom Gartenbau Kunnersdorf/Feldhäuser kann aufatmen. „Die Kundschaft kommt wieder und es hat sich herumgesprochen, dass wir wieder besser erreichbar sind“, sagt sie. Genau diese Erreichbarkeit jedoch war zwischenzeitlich ein Riesenproblem für das Unternehmen. Das wiederum hing mit der Sanierung der Bundesstraße 115 zusammen. Durch die Bauarbeiten war die Straße streckenweise gesperrt. Direkt von der Sperrung betroffenen: Die Kunnersdorfer Gärtnerei. Autos fuhren da logischerweise nicht entlang. Und Frau Czyron und ihrem Team brach die Laufkundschaft weg. Für den kleinen Betrieb eine ziemliche Katastrophe. Immerhin arbeiten in der Gärtnerei sieben Mitarbeiter, die weiter in Lohn und Brot stehen möchten. Wenn keine Einnahmen fließen, ist das schwer zu stemmen. Um den Engpass zu meisten, wurde versucht, diese Zeit mit Überstunden und Urlaub der Angestellten zu überbrücken. Das ist auch geschafft worden. „Trotzdem fehlen letztendlich zwei Monate an Einnahmen“, sagt Gundula Czyron. Die wären halt verloren und es gebe keine Möglichkeiten, das wieder aufzuholen. „Bei der Straßensanierung ging es um öffentliche Belange“, sagt sie. Eine Chance, bei Behörden da in irgendeiner Form finanzielle Einbußen geltend zu machen, gebe es nicht. Dass sich die Baumaßnahme vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) zudem etwas länger hinzog als geplant, könne nun niemand mehr ändern. Irgendeiner Seite die Schuld in die Schuhe schieben möchte die Unternehmerin nicht.

Vonseiten des Lasuv hieß es im Oktober noch, die Witterungsverhältnisse wären für die Bauverzögerung verantwortlich. Im November ergänzte Lasuv-Sprecherin Isabell Siebert, dass unvorhergesehene Bauleistungen dazu gekommen waren. Die hingen mit der Brücke über der Autobahn A4 zusammen. Bereiche der Kammerwand der Überführung mussten saniert werden. Diese Bereiche waren erst nach der Freilegung vom Asphalt einsehbar gewesen.

Insgesamt wurde auf einer Strecke von 2,3 Kilometern neuer Straßenbelag aufgebracht. Dadurch sollten die Schäden beseitigt werden, die durch den Umleitungsverkehr im Zuge einer Havarie im Tunnel Königshain entstanden waren. Da war der Tunnel gesperrt und die B 115 stark frequentierte Umleitungsstrecke. Die Kosten für die Sanierung betrugen 940000 Euro. Das Geld kam vom Bund.

Durch die Verzögerung der Baumaßnahme von rund zwei Wochen platzte beinahe außerdem noch das für Gärtnereien so wichtige Geschäft vor dem evangelischen Totensonntag und dem katholischen Allerheiligen. In dieser Zeit gab es Unterstützung der Gemeinde Schöpstal. Die genehmigte kurzerhand und völlig unbürokratisch Stellplätze für den mobilen Verkauf an zentralen Stellen im Ort. „Unsere Kunden nahmen das sehr gut an“, freut sich Gundula Czyron und bedankt sich bei Schöpstal: „Das war eine tolle Hilfe der Gemeinde. Ebenso sage ich Danke an unsere Stammkundschaft, die uns die Treue gehalten hat.“

In den kommenden Tagen widmet sich das Gärtnereiteam noch mal voll dem Weihnachtsgeschäft. An diesem Sonnabend vor Heiligabend hat der Gartenbau bis 16 Uhr offen. In der Zeit zwischen den Jahren wird – außer an den Feiertagen – nicht pausiert. Vom 27. bis 30. Dezember können zum Beispiel die selbst gezogenen Alpenveilchen und Schnittblumen für die heimische Fensterbank und mehr erworben werden. Beliebt sind der Erfahrung von Frau Czyron nach auch die Mitbringsel für Silvester: Pflanzenarrangements, versehen mit Glücksbringern wie Mini-Schweinchen oder kleinem Schornsteinfeger. Den Tag vor Silvester öffnet die Gärtnerei bis 13 Uhr.