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Dresdens Längster

Zwölf XXL-Busse werden auf die Straße geschickt. Stark befahrene Linien sollen entlastet werden – vorübergehend.

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© DVB AG

Von Sandro Rahrisch

Dresden. Die längste Straßenbahn Europas hat Dresden schon. Jetzt ziehen die Verkehrsbetriebe auch ihre Busse in die Länge. Um die immer weiter steigenden Fahrgastzahlen zu bewältigen, wird ab 24. Oktober der erste XXL-Bus auf die Straße geschickt. In den 21 Meter langen Riesen passen bis zu 40 Menschen mehr hinein als in die bisher größten Gelenkbusse Dresdens.

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Trotzdem ist die Verlängerung um weitere 2,25 Meter für DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach nur eine Übergangslösung. Denn bald werden auch die Megafahrzeuge nicht mehr reichen. Er rechnet damit, dass dieses Jahr rund 155 Millionen Fahrgäste die gelben Busse und Straßenbahnen nutzen werden. Das wäre ein Anstieg von zwei Millionen Passagieren in nur einem Jahr. Mit den größeren Bussen könnten hochbelastete Linien kurzfristig entschärft werden. Leistungsfähigere Straßenbahnstrecken werden aber auch sie nicht ersetzen können.

Vor allem auf den vielgenutzten 60er-Buslinien sollen die Fahrzeuge vom Typ „Mercedes Capacity L“ eingesetzt werden. Allerdings braucht der Bus mit seiner Überlänge eine Sondergenehmigung für den Straßenverkehr. Und bislang haben die Verkehrsbetriebe nur eine Erlaubnis für die Linie 62 vom Schillerplatz nach Dölzschen erhalten. Rund 20 000 Menschen steigen hier Tag für Tag ein. Für die 61, 63 und 64, die ebenfalls infrage kommen, muss noch geprüft werden, ob die Strecken überhaupt geeignet sind. So könnte es unter anderem in Blasewitz und auf dem Ullersdorfer Platz ziemlich eng werden. „Denkbar ist zum Beispiel, dass wir die längeren Busse auf der Linie 61 als Verstärker im Studentenverkehr einsetzen, nur auf einem bestimmten Abschnitt“, sagt DVB-Marketingchef Martin Gawalek.

Die restlichen elf bestellten Megabusse sollen Ende des Jahres geliefert und ab Januar in den Liniendienst gestellt werden. Mit dem Pilotfahrzeug wollen die Fahrer so lange üben. „Etwa, wie man am besten an die Haltestellen heranfährt, sodass alle vier Türen am erhöhten Bordstein anliegen“, sagt Hemmersbach. Geschult werden die Fahrer auch im sicheren Fahren. Besonders gefährlich kann es für Fußgänger und Radfahrer werden, wenn sie von einem abbiegenden Bus übersehen werden. Bei 21 Metern bräuchte man schon gute Augen, um die hinterste Ecke im Rückspiegel zu sehen. Deshalb sind zwei Kameras am Bus angebracht worden. Der Fahrer sieht auf zwei Monitoren in seinem „Cockpit“, ob neben ihm jemand fährt.

Auch in der Innenausstattung werden sich die Busse von den bisherigen unterscheiden. Im vorderen Teil wird in Zukunft Platz für zwei Kinderwagen sein, und die Sitze besitzen nicht mehr das klassische schwarz-gelbe Polster, sondern ähneln eher dunklen Glattlederbezügen. Als Vorgriff auf ein neues Design will Gawalek dies nicht verstanden wissen. „Wir schauen einfach mal, ob unsere Fahrgäste das annehmen “, sagt er.

Rund 370 000 Euro zahlen die Verkehrsbetriebe pro Bus. Zur Flotte stoßen bis zum Jahresende auch noch acht neue MAN-Gelenkbusse mit Standardlänge. Insgesamt kosten alle 20 Neuwagen etwa sieben Millionen Euro, der Freistaat hat 1,65 Millionen Euro beigesteuert. Bis zu ihrem ersten Einsatz werden die Busse in Gruna noch mit Entwertern, Überwachungskameras, Bildschirmen und Kassen ausgestattet.