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Dynamo braucht einen neuen Trainer

Olaf Janßen verabschiedete sich am Dienstag von der Mannschaft, nachdem ihm die SG Dynamo Dresden bereits am Montag mitgeteilt hatte, dass sie den Neustart in der 3. Liga ohne ihn plant.

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© Robert Michael

Von Tina Hofmann

Dresden. Nach dem Zweitliga-Abstieg ist das Kapitel SG Dynamo Dresden für Trainer Olaf Janßen beendet. Zwei Tage nach dem 2:3 im „Alles-oder-Nichts“-Spiel gegen Arminia Bielefeld teilte Sportgeschäftsführer Ralf Minge dem 47-Jährigen das Aus nach nur acht Monaten Amtszeit mit. Man sei zu der Überzeugung gekommen, dass die Neubesetzung des Cheftrainerpostens ein wichtiges Signal für die neue Mannschaft, aber auch für den gesamten Verein sei. „Wir stehen vor einem Neustart in der 3. Liga, der mit großen Herausforderungen verbunden ist“, sagte 53-Jährige in einer Pressemitteilung.

Olaf Janßens Abschied von Dynamo

Olaf Janßen ist nicht mehr Trainer der SG Dynamo Dresden.      Foto: Robert Michael / Robert Michael / Robert Michael
Olaf Janßen ist nicht mehr Trainer der SG Dynamo Dresden. Foto: Robert Michael / Robert Michael / Robert Michael
Der 47-Jährige verabschiedete sich heute Vormittag von der Mannschaft, nachdem ihm der Verein bereits am Montag mitgeteilt hatte, dass er den Neustart in der 3. Fußball-Liga ohne ihn plant.
Der 47-Jährige verabschiedete sich heute Vormittag von der Mannschaft, nachdem ihm der Verein bereits am Montag mitgeteilt hatte, dass er den Neustart in der 3. Fußball-Liga ohne ihn plant.
Ein letztes Autogramm: Janßen am Dienstag vor dem Dynamo-Stadion.
Ein letztes Autogramm: Janßen am Dienstag vor dem Dynamo-Stadion.
Janßen hatte die Schwarz-Gelben als Nachfolger von Peter Pacult am 4. September 2013 mit dem Ziel übernommen, den Klassenerhalt zu schaffen.
Janßen hatte die Schwarz-Gelben als Nachfolger von Peter Pacult am 4. September 2013 mit dem Ziel übernommen, den Klassenerhalt zu schaffen.
Nach einem Aufschwung im Herbst verpasste Dynamo jedoch im Frühjahr den Anschluss und stieg nach der 2:3-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld direkt ab.
Nach einem Aufschwung im Herbst verpasste Dynamo jedoch im Frühjahr den Anschluss und stieg nach der 2:3-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld direkt ab.
Janßen hatte dafür die Verantwortung übernommen, seine Zukunft jedoch zunächst offengelassen. Sein Vertrag galt jedoch nur für die zweite Liga.
Janßen hatte dafür die Verantwortung übernommen, seine Zukunft jedoch zunächst offengelassen. Sein Vertrag galt jedoch nur für die zweite Liga.

Impressionen vom Spiel gegen die Arminia

Minge betonte zudem, dass sie Suche nach einem Nachfolger möglichst schnell abgeschlossen werden soll. „Jetzt gilt es, die Enttäuschung wegzustecken, die veränderte Situation anzunehmen und den Blick wieder nach vorne zu richten. Wir werden unsere ganze Kraft in die Planung für die neue Spielzeit stecken. Dazu zählt auch, dass wir zuerst einen neuen Cheftrainer suchen. Dieser Prozess soll so schnell wie möglich abgeschlossen werden, ohne dabei etwas zu überstürzen. Denn diese Entscheidung muss vor allem in Hinblick auf die Zusammenstellung der neuen Mannschaft sitzen“, machte Minge klar.

Alles Gute für den Nachfolger

Janßen hatte zuvor sein Aus schon selbst bestätigt. „Es ist ein kompletter Neuanfang, deshalb wird es die Strukturen, wie sie jetzt in der Mannschaft waren, nicht mehr geben“, sagte er am Dienstag. Seinem noch nicht feststehenden Nachfolger wünschte er alles Gute: „Er hat ein völlig freies und offenes Feld vor sich. Und mit Ralf Minge einen an seiner Seite, der ihm große Unterstützung geben wird.“

Janßen hatte am 4. September 2013 das Amt von Vorgänger Peter Pacult übernommen. Zum damaligen Zeitpunkt stand Dynamo ohne Sieg, drei Unentschieden und drei Niederlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Am Ende seiner Tätigkeit brachte es der gebürtige Krefelder auf fünf Siege, 14 Unentschieden und neun Niederlagen. „In der aktuellen Situation entstehen ja keine Fehler, sondern erst dann, wenn es schiefgeht. Man muss die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Ich habe hier einen Container voller Erfahrung gesammelt, die mir keiner mehr nehmen kann“, sagte der Coach bei seinem Abschied.

Janßen hatte um 11.00 Uhr noch einmal die komplette Mannschaft im Stadion versammelt. Lediglich Stürmer Mickaël Poté fehlte. Der 29-Jährige war bereits am Montag in den Benin gereist, wo er zwei Länderspiele in der Qualifikation zum Afrika-Cup 2015 bestreitet. In Benjamin Kirsten, Thorsten Schulz, Alban Sabah, Cristian Fiel, Marco Hartmann, Tobias Müller, Marvin Stefaniak und Paul Milde haben lediglich acht Spieler noch Verträge für die 3. Liga.

Nähere Informationen am Donnerstag

Am Donnerstag will sich Minge zu Personalien und der Planung für die Vorbereitung der Drittliga-Saison äußern. Dem ehemaligen Stürmer steht eine Herkulesaufgabe bevor, denn er hat nur noch 2,9 Millionen Euro an Spieleretat zur Verfügung.

Dynamo war für den fünffachen Familienvater Janßen die erste Cheftrainer-Position in seiner Karriere. Zuvor hatte er als Assistent von Berti Vogts bei der Nationalmannschaft Aserbaidschans gearbeitet. „Aufgrund der sportlichen Entwicklung werden die Vereine jetzt nicht Schlange stehen“, sagte Janßen, der aber hofft, „dass dem einen oder anderen dennoch zu Ohren gekommen ist, dass ich eine gute Arbeit gemacht habe“. (dpa)