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Dynamo: Hartmann steht im Aufgebot

Nach gut einem Vierteljahr ist der Ex-Kapitän für die Partie beim FC St. Pauli wieder eine Option. Endet jetzt seine Leidensgeschichte?

Von Sven Geisler
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Marco Hartmann steht nach gut drei Monaten mal wieder im Aufgebot für ein Dynamo-Spiel.
Marco Hartmann steht nach gut drei Monaten mal wieder im Aufgebot für ein Dynamo-Spiel. © Robert Michael/dpa

Dresden. Nun ist er doch dabei. Marco Hartmann konnte am Donnerstagmittag mit in den Zug nach Hamburg steigen, Dynamos Ex-Kapitän gehört zum ersten mal seit dem 8. November zum Aufgebot der Schwarz-Gelben für ein Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga. Ob der 31 Jahre alte Defensivspezialist in der Partie beim FC St. Pauli am Freitagabend, 18.30 Uhr, zum Einsatz kommt, ist allerdings offen.

Anfang der Woche hatte er wegen eines Infekts zwei Tage pausieren müssen, was angesichts seiner Krankheits- und Verletzungsgeschichte ein weiterer Rückschlag war. Bei Dynamos 1:0-Sieg gegen Wehen Wiesbaden stand er zum bisher letzten Mal auf dem Platz. Doch offenbar ist er jetzt fit genug, um für Markus Kauczinski eine Option zumindest für einen Teilzeit-Einsatz zu sein. Das hatte der Trainer vor einer Woche für das Spiel gegen Darmstadt mit dem Hinweis auf Hartmanns Trainingsrückstand noch ausgeschlossen.  "Man sieht schon, dass er sich rankämpft und mit jeder Einheit besser wird", hatte er allerdings auch eine baldige Rückkehr nicht ausgeschlossen.

Die könnte es nun also im stimmungsvollen Stadion am Millerntor auf St. Pauli geben. Es wäre für Hartmann erst der siebente Einsatz in dieser Saison. Schon im Sommer musste er die Vorbereitung abbrechen. Er hatte sich im Training laut Vereinsmitteilung "eine Quetschung der Muskulatur im linken Unterschenkel" zugezogen - und mal wieder besonderes Pech. Es war nämlich außerdem die Membran zwischen Schien- und Wadenbein gebrochen, was ihm starke Schmerzen bereitete, sodass er einen ersten Comeback-Versuch abbrechen musste. Seine Erkenntnis: "So konnte ich nicht Fußball spielen."

Als er sich wieder herangekämpft und in Aue beim 1:4 in der Startelf gestanden hatte, erwischte ihn ein sogenannter Lagerungsschwindel, wieder fiel er aus. Während sich die sportliche Lage für die Mannschaft zuspitzte, war er zum Zuschauen gezwungen. "Ich mache mir jeden Tag Sorgen", sagt er damals im Interview mit der SZ.

"Was zuletzt passiert ist, war schon kurios"

Vor Weihnachten beschrieb er seinen ständigen Kampf um die Rückkehr auf den Platz so: "Was zuletzt passiert ist, war schon kurios. Erst die Probleme mit dem Innenohr und dem Gleichgewicht, im Training überstrecke ich das Knie und prelle mir dabei den Oberschenkelknochen. Jetzt bin ich bei einem Kopfballduell unglücklich gelandet. Ich glaube, die aktuelle Verletzung ist die Folge dessen, was vorher gelaufen ist: keine Vorbereitung, Training, zwei Wochen raus, Training, zwei Wochen raus …" Es war ein Muskelfaserriss in der Wade. 

Seine Hoffnung: "Ich gehe aber fest davon aus, dass ich im Januar mit der Vorbereitung wieder einsteige." Das klappte - aber nur kurz. Ins Trainingslager nach Spanien konnte Hartmann wegen eines bakteriellen Infekts nicht mitfliegen. Wieder war er hintendran.

In den vergangenen drei Spielzeiten konnte Hartmann nur in 38 von 89 Partien in der 2. Bundesliga mitwirken, als Kapitän hat ihn mittlerweile Florian Ballas abgelöst und sein Vertrag bei Dynamo läuft zum Saisonende aus. Er wolle noch zwei Jahre Fußball spielen und deshalb noch nicht über sein Karriereende nachdenken, sondern bis zum Sommer seinen Teil beitragen. "Ich denke, dass ich weiterhelfen könnte", sagte er - mit einer Einschränkung: "Wenn mein Körper es zulässt." Die Fahrt nach Hamburg ist schon mal ein Schritt nach vorn.

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