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Dynamo Dresden rettet einen Punkt

Für Dynamo Dresden endete der erstmalige Ausflug nach Bielefeld wenigstens mit einem Teilerfolg. Der eingewechselte Aoudia rettete dem Team von Trainer Janßen beim 1:1 wenigstens einen Punkt.

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© dpa

Gert Glaner

Bielefeld/Dresden. Dynamo Dresden hat den doppelten Dreier im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga verpasst. Dank eines Treffers des eingewechselten Mohamed Aoudia in der Nachspielzeit kamen die Sachsen am Freitagabend bei Arminia Bielefeld wenigstens zu einem 1:1 (0:0) und beendeten die erste Halbserie nach katastrophalem Start mit 20 Punkten, die alle Hoffnungen auf den Ligaverbleib lassen. Marc Lorenz (60.) erzielte vor 14 587 Zuschauern in der SchücoArena das Tor für die Ostwestfalen im ersten Zweitligaduell zwischen beiden Traditionsvereinen.

Das Dynamo-Spiel in Bildern

Dank eines Treffers des eingewechselten Mohamed Aoudia in der Nachspielzeit kam Dynamo Dresdenbei Arminia Bielefeld wenigstens zu einem 1:1 (0:0).
Dank eines Treffers des eingewechselten Mohamed Aoudia in der Nachspielzeit kam Dynamo Dresdenbei Arminia Bielefeld wenigstens zu einem 1:1 (0:0).
Janßen machte so weiter, wie gegen die Lauterer: mit Mut und Entschlossenheit. Der Bielefelder Marc Lorenz (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Mickael Pote (l).
Janßen machte so weiter, wie gegen die Lauterer: mit Mut und Entschlossenheit. Der Bielefelder Marc Lorenz (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Mickael Pote (l).
Der Bielefelder Torschütze Marc Lorenz (nicht im Bild) erzielt den Treffer zum 1:0.
Der Bielefelder Torschütze Marc Lorenz (nicht im Bild) erzielt den Treffer zum 1:0.
Der Bielefelder Felix Burmeister (oben) feiert den Treffer zum 1:0 durch den Torschützen Marc Lorenz (verdeckt).
Der Bielefelder Felix Burmeister (oben) feiert den Treffer zum 1:0 durch den Torschützen Marc Lorenz (verdeckt).
Die Dresdener Fans zünden ein Feuerwerk zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Die Dresdener Fans zünden ein Feuerwerk zu Beginn der zweiten Halbzeit.
Weißer Rauch im Stadion.
Weißer Rauch im Stadion.
Polizisten stehen während des Spiels auf der Tribüne. Vor dem Spiel hatte es massive Ausschreitungen Dresdener Fans in der Stadt gegeben.
Polizisten stehen während des Spiels auf der Tribüne. Vor dem Spiel hatte es massive Ausschreitungen Dresdener Fans in der Stadt gegeben.
Der Bielefelder Fabian Klos (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Toni Leistner (l).
Der Bielefelder Fabian Klos (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Toni Leistner (l).
Marc Lorenz (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Anthony Losilla (l).
Marc Lorenz (r) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Anthony Losilla (l).
Der Bielefelder Arne Feick (l) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Mickael Pote (r).
Der Bielefelder Arne Feick (l) im Kampf um den Ball mit dem Dresdener Mickael Pote (r).

Janßen schickte auf der Alm die Elf in das Kellerduell, die am vergangenen Wochenende Aufstiegskandidat 1. FC Kaiserslautern mit 3:2 niedergerungen hatte. Und die machte so weiter, wie sie gegen die Lauterer aufgehört hatte: mit Mut und Entschlossenheit. „Wir haben bedingungslos nach vorne gespielt und gefightet. Dann gab es ein Glücksmoment. Mit nun 20 Punkten können wir nach dem katastrophalen Start zufrieden sein“, meinte Janßen.

Allen voran Idir Ouali. Der quirlige Mittelfeldspieler hatte bereits nach zehn Minuten die frühe Führung für die Gäste auf dem Fuß, scheiterte nach gutem Dribbling aber an Arminias Schlussmann Patrick Platins. Der musste nach einer knappen halben Stunde noch einmal sein ganzes Können aufbieten, als er einen Kopfball von Dynamos einzigem Angreifer Mikael Poté aus dem linken unteren Eck holte.

Das Dynamo-Zeugnis

SZ-Noten

1 = überragend

2 = stark

3 = solide

4 = mangelhaft

5 = enttäuschend

6 = indiskutabel

Benjamin Kirsten: Note 4

Die Bälle in der Anfangsphase muss man erst einmal halten. Erst mit resoluter Faustabwehr im Luftkampf, aber beim Tor verfehlt er den Ball.

Thorsten Schulz: Note 3

Den Mann bringt wirklich nichts aus der Ruhe. Selbst als Dynamo schwimmt, spielt er den sauberen, einfachen Ball.

Adam Susac: Note 3

Hinten der Mister Zuverlässig, aber vorn fehlt beim Kopfball die Präzession. Unaufgeregtes Zweikampfveralten.

Romain Bregerie: Note 3

Versucht das Spiel zu eröffnen, auch wenn nicht jeder lange Ball ankommt. Vorn traut er sich in Schussposition nicht.

Christoph Menz: Note 5

Hat Gueye, der erneut nicht zum Kader gehört, verdrängt. Trotzdem ohne Selbstvertrauen. Unsicherheitsherd.

Toni Leistner: Note 3

Verdienter Lohn für eine starke Leistung: Darf wieder von Anfang an ran und erledigt die Aufgabe erneut abgeklärt.

Tobias Kempe: Note 3

Leitet mit schnellem Umschaltspiel die Konter ein und schlägt gute Standards. Baut aber dann ab.

Anthony Losilla: Note 3

Überwindet seine Schwächephase Mitte der ersten Hälfte. Allerdings nicht so passsicher wie gewohnt.

Idir Ouali: Note 4

Nach seiner Gala-Vorstellung gegen Kaiserslautern ist er diesmal seltener am Ball, hat weniger gefährliche Aktionen.

Robert Koch: Note 4

Einsatz ist gut und schön, aber die fünfte Gelbe Karte unnötig, die er für einen Zupfer sieht. Es bleibt diesmal beim Bemühen.

Mickael Poté: Note 3

Beginnt erneut als Alleinunterhalter. Läuft viel, schirmt den Ball ab und wird ins Kombinationsspiel eingebunden.

Cristian Fiel: Note 3

Soll Struktur ins Spiel bringen, was kaum gelingt. Bereitet dann per Kopf den Ausgleich vor.

Zlatko Dedic: Note 3

Kommt nach dem Rückstand, aber in der hektischen Schlussphase nicht zum Abschluss.

Amine Aoudia: Note 3

Kann offenbar nichts mehr ausrichten und ist dann doch wieder mal zur Stelle.

1 / 15

Auf der Gegenseite hatte Benjamin Kirsten in Halbzeit eins wesentlich weniger Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Dresdens Nummer eins musste nur einmal ernsthaft eingreifen, als er einen Schuss von Bielefelds Linksverteidiger Arne Feick parierte. Ansonsten behielt Dynamos Abwehr, in der Innenverteidiger Adnan Mravac wegen eines Nasenbeinbruchs erneut fehlte, bis auf wenige Ausnahmen die Übersicht gegen die wenig kreativen Angriffsbemühungen der Hausherren.

Den Arminen fiel auch nach Wiederanpfiff nicht wirklich mehr ein. So musste ein Patzer von Kirsten für ihre Führung herhalten. Dresdens Schlussmann griff bei dem Freistoß aus Rechtsaußenposition von Lorenz daneben und brachte die Arminen-Fans erstmals in der umkämpften Partie so richtig in Stimmung.

Dynamo bäumte sich auf, Ouali traf in der Schlussphase auch noch das Außennetz (86.). Und als kaum jemand mehr noch Hoffnung auf wenigstens einen Punkt hatte, köpfte Aoudia in der zweiten Minute der Nachspielzeit ein. Als Assist durfte sich Routinier Cristian Fiel feiern lassen, der nach dreimonatiger Verletzungspause in der zweiten Halbzeit zu seinem Comeback kam. (dpa)