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So lief Dynamos erstes Spiel mit Scholz

Der Übergangstrainer stärkt gegen Sandhausen die Abwehr und das Selbstvertrauen. Das zahlt sich sofort aus, dann fällt das 1:1.

Von Tino Meyer
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Dynamo spielt gegen Sandhausen - und der Schiedsrichter eine der Hauptrollen.
Dynamo spielt gegen Sandhausen - und der Schiedsrichter eine der Hauptrollen. © dpa-Zentralbild

Es war Spiel eins nach dem Wechsel von Cristian Fiel zu Heiko Scholz, dem Interimstrainer. Die erste ausführliche Analyse hier.

Und das sind die Fakten zum Spiel:

  • Bewerten Sie hier die Spieler
  • Abpfiff: Am Ende ein durchaus verdientes, aber auch glückliches Unentschieden.
  • 84. Minute: Dynamo mit der großen, einer riesigen Chance - doch erst scheitert Moussa Koné am Torhüter und mit dem Nachschuss dann auch der eingewechselte Luka Stor.
  • 70. Minute: Sandhausen dominiert, ohne dabei zu wirklich gefährlichen Chancen zu kommen. Bei Dynamo schwinden die Kräfte.
  • Halbzeit: Inzwischen schmeichelt das Ergebnis den Dresdnern - die furios begonnen haben. Spätestens nach dem Ausgleich aber ist Sandhausen die bessere Mannschaft. Dynamo spielt zweifellos engagiert und deutlich besser als in der Vorwoche bei der 1:2-Heimniederlage gegen Kiel, doch in der Defensive tun sich immer wieder auch Lücken auf. 
  • 27. Minute: Große Aufregung. Der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter für Sandhausen nach einem vermeintlichen Foulspiel von Florian Ballas an Kevin Behrens. Selbst die TV-Zeitlupe lässt zunächst Fragen offen, doch Ballas beschwert sich nicht. Und nach der Video-Überprüfung bleibt es beim Strafstoß - den Dynamos Torwart Kavin Broll hält, aber Robin Scheu im Nachschuss zum 1:1 verwandelt.
  • 5. Minute: Auftakt nach Maß, Dynamo führt 1:0. Einen perfekt vorgetragenen Angriff schließt Alexander Jeremejeff zur frühen Führung ab.

Im letzten Heimspiel des Jahres ist Dynamo gefordert. Gegen den SV Sandhausen muss idealerweise ein Sieg her, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze nicht zu verlieren. Hier die wichtigsten Informationen kurz vor dem Anpfiff.

  • Interimstrainer Heiko Scholz hat die Anfangsformation im Vergleich zur Vorwoche auf zwei Positionen verändert: Baris Atik und Chris Löwe stehen in der Startelf anstelle von Max Kulke und Dzenis Burnic.
  • Verändert ist auch die taktische Aufstellung. Scholz kehrt zurück zur von der Mannschaft befürworteten Abwehr-Viererkette. Der am Montag entlassene Cristian Fiel setzte bis zuletzt auf eine Dreierkette.
  • Die am Freitag noch fraglichen Jannis Nikolaou und Alexander Jeremejeff haben ihre Blessuren rechtzeitig überwunden und sind von Beginn an dabei.
  • Hier Dynamos erste Elf: Broll – Kreuzer, Ballas, Ehlers, Chris Löwe – Müller, Nikolaou – Koné, Atik, Klingenburg - Jeremejeff.
  • Verletzungsbedingt fehlen: Marco Hartmann (Achillessehnenbeschwerden), Patrick Ebert (Muskelfaserriss) und Patrick Möschl (Innenbandanriss). 

Die Köpfe sind nach der turbulenten Woche mittlerweile wieder oben, und Sandhausen kommt gerade recht - findet Scholz. Dynamos Interimstrainer ist zuversichtlich, dass die ersehnte Trendwende beim Tabellenletzten der 2. Fußball-Bundesliga gelingen kann.  

"Es geht jetzt nicht um irgendwelche Namen oder Personen, es geht um Dynamo Dresden - und darum, in den nächsten Monaten den Klassenerhalt zu schaffen", betonte Scholz vor seiner Premiere als Dynamo-Trainer. Er hoffe, mit seiner Botschaft alle erreicht zu haben. In den verbleibenden drei Punktspielen bis zur Winterpause müsse man noch so viele Punkte wie möglich holen. Spätestens dann dürfte der neue Cheftrainer übernehmen. 

Neue heiße Spur: Markus Kauczinski, lange Zeit erfolgreich beim Karlsruher SC, danach erfolglos beim damaligen Erstligisten Ingolstadt, zuletzt knapp zwei Jahre beim FC St. Pauli und dort im April diesen Jahres entlassen, soll nach Informationen von Sächsische.de auf der Wunschliste der Dresdner ganz weit oben stehen.

In die Suche nach dem erfahrenen und möglichst abstiegskampferprobten Nachfolger ist Scholz nicht eingebunden - was ihn auch gar nicht stört. Er habe ohnehin anderes zu tun und sei momentan ausschließlich mit der Vorbereitung auf das Sandhausen-Spiel beschäftigt. "Fakt ist, dass wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Und Fakt ist auch, dass wir gerade zu Hause mit den überragenden Fans  mutig sein müssen und keine Angst haben dürfen, Fehler zu machen", sagt Scholz, der als Übergangstrainer nach der Trennung von Cristian Fiel vorgestellt wurde

Mit Sandhausen trifft Dynamo einmal mehr auf einen unbequemen Gegner, der zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen holte - und dabei unter anderem den Bundesliga-Absteiger Stuttgart besiegte. "Wir müssen die Balance finden, a) Fußball nach vorne zu spielen, aber b) auch zweckmäßig zu sein und gut zu verteidigen. Denn wir stecken im Abstiegskampf. Da sind andere Attribute gefordert, als schön zu spielen. Wir müssen jetzt Punkte holen", betonte Scholz, und er fügte an: "Ich hoffe, dass ich die elf Mann herauspicke, von denen ich denke, dass sie vom Kopf, der Mentalität und Engagement her, in der Lage sind, drei Punkte zu holen."

Dass er dabei auf Erfahrung und einfache taktische Vorgaben setzt, ließ er bereits bei der Pressekonferenz am Freitag durchblicken. "Wir müssen gucken, die erfahrenen Spieler reinzubringen. Denn die müssen das Ding jetzt rumreißen", betont Scholz.

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