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Wieder Rückschlag für Dynamos Hartmann

Der Ex-Kapitän konnte zwei Tage nicht trainieren, jetzt wird es knapp fürs Spiel beim FC St. Pauli am Freitag. Der Trainer denkt sogar über ein neues System nach.

Von Sven Geisler
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Marco Hartmann konnte seit November nicht mehr für Dynamo spielen.
Marco Hartmann konnte seit November nicht mehr für Dynamo spielen. ©  dpa/Robert Michael

Dresden. Schon wieder. Marco Hartmann konnte in dieser Woche noch nicht mit der Mannschaft von Dynamo Dresden trainieren, steigt erst am heutigen Mittwoch wieder ein. Ein leichter Infekt zwang den 31-Jährigen zu der Zwangspause. Die ist zwar kurz, wirft den Ex-Kapitän aber erneut zurück. Chefcoach Markus Kauczinski hatte vorige Woche auf den Trainingsrückstand verwiesen.

Hartmann hatte nach einer Wadenverletzung, wegen der er seit Anfang November vorigen Jahres kein Spiel mehr bestreiten konnte, auch die Vorbereitung krankheitsbedingt verpasst, konnte nicht mit ins Trainingslager nach Spanien fliegen. Deswegen gehörte er für die Partie gegen Darmstadt, die mit einer turbulenten 2:3-Niederlage endete, nicht zum Aufgebot. "Man sieht schon, dass er sich rankämpft und mit jeder Einheit besser wird", sagte Kauczinski. Ob er nun eine Alternative für das Spiel beim FC St. Pauli am Freitagabend, 18.30 Uhr, sein kann, müsse man abwarten.

Definitiv fehlen werden Patrick Ebert, der sich mit nun zehn Gelben Karten in dieser Saison in Dynamos Sünderkartei weit vorn einreiht. Er ist genauso gesperrt wie Sturmriese Simon Makienok. Der Däne hatte kurz nach seiner Einwechslung für eine Attacke auf Darmstadts Torwart Marcel Schuhen die Rote Karte gesehen. Die Szene war umstritten, dennoch hat der Verein das vom Sportgericht verhängte Strafmaß akzeptiert. Dagegen wurde wegen des vom Schiedsrichter nach Videobeweis zurückgenommenen Tores von Patrick Schmidt zum vermeintlichen 3:3 Protest eingelegt. Allerdings schätzt Kauczinski die Chancen auf einen Erfolg gering ein: "Die Punkte sind weg."

Stürmt Jeremejeff neben Schmidt?

Weiterhin nicht dabei ist der schon länger verletzte Kevin Ehlers. Kauczinski muss seine Startelf auf mindestens einer Position verändern, möglicherweise wechselt er aber sogar das System, um Ebert zu ersetzen. Für die offensive Position im zentralen Mittelfeld kämen Baris Atik oder der im Winter verpflichtete Godsway Donyoh infrage, der wegen seiner Schnelligkeit auch als ein Ersatz für den zu Olympique Nimes gewechselten Moussa Koné gedacht war. "Es könnte aber auch sein, dass wir mit zwei Stürmern spielen. Auch das ist eine Überlegung, die ich anstelle", kündigt der Trainer für das brisante Duell am Millerntor an. "Warten wir mal ab."

Neben Schmidt könnte Alexander Jeremejeff beginnen. Dem Schweden hatte Kauczinski ebenfalls bereits vorige Woche ein gutes Zeugnis ausgestellt: "Wenn er rein kommt, ist er sofort präsent." Allerdings war die bisherige taktische Ausrichtung im 4-2-3-1 defensiv stabil, von der ersten Halbzeit gegen Darmstadt abgesehen, als die Schwarz-Gelben nach 1:0-Führung zur Pause mit 1:3 hinten lagen. Diesen Auftritt gilt es nun vergessen zu machen. "Wir sind in der Lage, auch auswärts zu überraschen", meint der Trainer mit Verweis auf die Nullnummer in Heidenheim, auf die Dynamo stolz sein konnte.

Die Vorfreude auf das Spiel auf dem Kiez ist jedenfalls groß. "Das ist Fußball pur, am Millerntor zu spielen, erst recht am Freitagabend unter Flutlicht", sagt Marco Terrazzino. "Das wird sehr leidenschaftlich. Wir sind gewarnt, freuen uns aber sehr darauf."

Das Stadion wird mit knapp 30.000 Zuschauern ausverkauft sein, in der Statistik liegt der FC St. Pauli mit durchschnittlich 29.474 Fans bei seinen Heimspielen sogar vor Dynamo (26.906). In der Tabelle trennen beide Teams derzeit fünf Punkte - und die Hamburger stehen gerade noch dort, wo die Dresdner hin wollen: über dem Strich der Abstiegsplätze. Die besondere Konstellation, ausgerechnet seinen Ex-Verein, für den er von Dezember 2017 bis November 2018 gearbeitet hat, ist für Kauczinski jedoch kein Thema. "Wir wollen sowieso jedes Spiel gewinnen, also ändert das in unserer Herangehensweise nichts."

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