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Dynamo erhält Lizenz ohne Auflagen

Der Verein steht wirtschaftlich gut da. Trotzdem muss der Etat für die nächste Saison wegen der Corona-Krise angepasst werden.

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Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born muss trotz der erteilten Lizenz neu rechnen, denn wegen der Corona-Krise muss die Etat-Planung für die Saison 2020/21 angepasst werden.
Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer Michael Born muss trotz der erteilten Lizenz neu rechnen, denn wegen der Corona-Krise muss die Etat-Planung für die Saison 2020/21 angepasst werden. © Robert Michael

Dresden. Die Lizenz hat Dynamo schon mal für die  nächste Saison - und zwar sowohl für die 2. Fußball-Bundesliga als auch für die 3. Liga. Die Verbände erteilten die positiven Bescheide "erwartungsgemäß ohne Auflagen im wirtschaftlichen Bereich", wie Geschäftsführer Michael Born mitteilte.

Allerdings ist nicht nur ungewiss, in welcher Spielklasse die Dresdner dann antreten. In der wegen der Corona-Zwangspause seit sieben Wochen unveränderten Tabelle der zweiten Liga sind sie nach wie vor Letzter, könnten und müssten bei einem Wiederbeginn gegen den Abstieg kämpfen.

Darüber hinaus sind die finanziellen Folgen der Krise auch für Dynamo schwer kalkulierbar. Born deutet deshalb bereits an, dass der Etat überarbeitet werden muss. "Fakt ist aber auch, dass sich unsere Planungen für die kommenden Jahre durch den aktuellen Ausnahmezustand in vielen Bereichen nochmals verändern werden“, erklärte Dynamos Herr der Zahlen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat beim aktuellen Lizenzierungsverfahren der Bundesliga und 2. Bundesliga für die nächste Saison die wegen der Corona-Pandemie beschlossenen Ausnahmeregelungen berücksichtigt und unter anderem auf eine Liquiditätsprüfung verzichtet. Somit wurde keinem der insgesamt 49 Bewerber für die ersten beiden Ligen die Spielberechtigung verweigert.

Weg der wirtschaftlichen Vernunft

„Die aktuelle Situation, in der sich das gesamte Land gerade befindet, wird auch für den Profi-Fußball Konsequenzen haben. Das steht heute schon fest", betont Born - und er kündigt an: "Unseren Weg der wirtschaftlichen Vernunft werden wir auch in Zukunft mit aller Konsequenz weitergehen, denn die gegenwärtige Lage bestätigt uns nochmals ausdrücklich in unserem Handeln."

In der Pressemitteilung des Vereins dankt der Geschäftsführer den Mitarbeitern, Mitgliedern, Sponsoren und Partnern des Vereins, "die einen entscheidenden Anteil daran haben, dass der Verein auch in der Krise für den Moment auf einem gesunden Fundament steht“. Trotz des Stillstandes im Spielbetrieb steht der Hauptsponsor in der Krise zu Dynamo, auch weitere Premium-Partner bleiben dem Verein treu.

Von einer Insolvenz ist die SGD - anders als andere Vereine - derzeit nicht bedroht. Das hatte Born in einem Gespräch mit der SZ Ende März gesagt und Sparmaßnahmen angekündigt. Der Verein hatte sehr schnell auf die Krise reagiert und einen Großteil der Mitarbeiter der Geschäftsstelle sowie die Beschäftigten der Nachwuchsakademie in Kurzarbeit geschickt.

Die Geschäftsführer, Trainerstab und Profis haben insgesamt auf 300.000 Euro Gehalt verzichtet, von denen bisher 50.000 Euro an Krankenhäuser in Dresden und Italien sowie andere soziale Einrichtungen gespendet wurden. Außerdem wurden zusammen mit dem Dynamo-Fanshop am Stadion insgesamt 30.000 Euro für soziale Zwecke überwiesen.

Die Personalplanungen über den Juni hinaus wurden aufgeschoben, die Gespräche mit Spielern über Verträge gestoppt. Außerdem ist offen, wie es mit Sportgeschäftsführer Ralf Minge bei Dynamo weitergeht, auch sein Kontrakt gilt nur bis 30. Juni. Schon zuvor hatte der Verein angesichts der sportlich prekären Lage angekündigt, auf die geplante Einstellung eines dritten Geschäftsführers zu verzichten.

Die DFL überprüft beim Lizenzierungsverfahren im Sinne eines integren und fairen Wettbewerbs im deutschen Profi-Fußball außer der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Klubs auch infrastrukturelle, rechtliche, personell-administrative, medientechnische und sportliche Kriterien. (SZ)

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