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Fans werfen abgetrennten Bullenkopf

Eine geschmacklose Protestaktion gegen RB Leipzig hat am Rande des DFB-Pokalspiels in Dresden für Aufsehen gesorgt.

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© Robert Michael

Dresden. Eine geschmacklose Protestaktion gegen RB Leipzig hat am Rande des DFB-Pokalspiels von Fußball-Zweitligist SG Dynamo Dresden gegen den Bundesliga-Aufsteiger für Aufsehen gesorgt. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, wurde ein abgetrennter Bullenkopf in den Stadioninnenraum geworfen.

Unklar ist bisher, wie der Schädel bei dem als Hochsicherheitsspiel eingestuften Duell ins Stadion gebracht werden konnte. „Diese Aktion war absolut widerlich, damit wurde eine Grenze deutlich überschritten und es wirft ein schlechtes Licht auf diesen besonderen Fußball-Tag, der ansonsten eine großartige Werbung für unsere Stadt und unseren Verein war“, sagte Dresdens Geschäftsführer Michael Born am Sonntag. Man werde nun „ergründen, wie solch ein großer Gegenstand überhaupt ins Stadion kommen konnte“.

Der Dresdner Polizei war am Samstag bei dem Spiel, das Dynamo gegen den vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull gesponserten Leipziger Verein mit 5:4 im Elfmeterschießen gewann, insgesamt nichts aufgefallen.

Gegner Leipzig verurteilte die Aktion als „einfach nur geschmacklos“. Sie passe zu der aus RB-Sicht „völlig überholten, von nur wenigen geführten, klischeebehafteten Debatte über RB Leipzig, die bei uns ins Leere läuft“, meinte Vorstandschef Oliver Mintzlaff.

Insgesamt war die Partie vor 29 222 Zuschauern friedlich verlaufen. Aber auch auf den Rängen zeigten die Dynamo-Anhänger mit zahllosen Spruchbändern, was sie von dem von Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz gesponsorten Club halten. „Der Widerstand wächst von Ost nach West, ganz Deutschland hasst die Rote Bullenpest“, „Wir haben die Bullenschweine einfach nur satt“, „Tradition kann man nicht kaufen“ war unter anderem zu lesen. Der Aufsteiger aus Leipzig wird ob seiner mangelnden Fußball-Tradition und der Mateschitz-Millionen deutschlandweit von vielen Fans abgelehnt.

Im Vorfeld war den Leipzigern geraten worden, erst am Spieltag und in einem neutralen Mannschaftsbus anzureisen, um eventuelle Zwischenfälle zu vermeiden. Das lehnte Leipzig ab. „Wir wollen uns nicht verstecken. Das würde auch ein schlechtes Licht auf den sächsischen Fußball werfen“, sagte Trainer Ralph Hasenhüttl und RB-Sportdirektor Ralf Rangnick ergänzte: „Dass das Spiel ein Hochsicherheitsspiel ist, liegt weder an RB Leipzig, noch an unseren Fans.“ (dpa)