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So lief Dynamos Abstiegs-Endspiel

Der Trainer ändert die Aufstellung, sorgt für Überraschungen. In der ersten Hälfte greift zweimal der Video-Schiedsrichter ein. Doch Dynamo gewinnt.

Von Daniel Klein
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Alexander Jeremejeff (l-r), Niklas Kreuzer, Moussa Kone und Jannik Müller jubeln nach dem Tor zum 1:0 während die Dresdner Fans erneut Pyrotechnik zünden.
Alexander Jeremejeff (l-r), Niklas Kreuzer, Moussa Kone und Jannik Müller jubeln nach dem Tor zum 1:0 während die Dresdner Fans erneut Pyrotechnik zünden. © Robert Michael/dpa

Schlusspfiff: Das Spiel ist vorbei, Dynamo gewinnt mit 1:0 durch den Treffer von Alexander Jeremejeff. Der erste Sieg nach zuletzt fünf Liga-Niederlagen in Folge. Um die Abstiegsplätze zu verlassen, reicht das aber noch nicht.  Die Analyse zum Spiel lesen Sie hier. (SZ+)

90. Minute: Die reguläre Spielzeit ist um, der Sieg fast sicher. Patrick Ebert vergibt eine große Chance, Moussa Koné steht bei seinem Tor vorher im Abseits. Noch vier Minuten Nachspielzeit.

80. Minute: Noch zehn, zwölf Minuten. Cristian Fiel hat Mittelfeldspieler Klingenburg für Stürmer Jeremejeff eingewechselt, und Hartmann kommt für Kreuzer ins Spiel. Ergebnis halten - so lautet jetzt die Devise. 

68. Minute: Die Gäste wagen sich zunehmend aus der Defensive, Dynamo hat Platz zum Kontern - und Moussa Koné in der 53. Minute eine riesige Möglichkeit. Kläglich vergeben. Das Spiel lebt jetzt von der Spannung.

47. Minute: Die zweite Halbzeit hat begonnen, und Torschütze Jeremejeff hat gleich wieder eine Chance. Der Torwart hält im Nachfassen.

45.+4 Minuten: Halbzeit. Was für eine Aufregung... Dynamos Sportchef Ralf Minge nimmt erst mal einen Schluck Wasser aus der Pulle.

Die Dresdner liegen vorn, haben aber das Glück auf ihrer Seite. Oder besser: den umstrittenen Video-Schiedsrichter im längst berühmt-berüchtigten Kölner Keller. Der hilft entscheidend mit, dass Wehen Wiesbaden nicht in Führung geht. Und die Überprüfung am Bildschirm zeigt in der Nachspielzeit, dass ein angebliches Handspiel von Patrick Ebert nicht strafbar bzw. elfmeterwürdig ist. 

41. Minute: 1:0. Und jetzt führt Dynamo! Moussa Koné setzt sich auf der Außenbahn durch, passt in die Mitte, wo Alexander Jeremejeff den Ball über die Linie drückt. Im Fanblock werden Böller und Pyro gezündet.

39. Minute: Was für eine verrückte Situation vor gut zehn Minuten. Tor, Nicht-Tor... Das wirkt nach. Dynamo bestimmt das Spiel, nur wirklich gefährlich ist der Gastgeber nicht.

26. Minute: Die Hälfte der ersten Hälfte ist rum. Und wie aus dem Nichts fällt das Gegentor. Wehen Wiesbaden nutzt den ersten richten Angriff des Spiels zum 0:1. Doch denkste! Der Treffer von Manuel Schäffler zählt nicht, der Ball war zuvor bei Dynamos Angriff auf der Gegenseite im Aus. Es bleibt beim 0:0.

1. Minute: Anpfiff, das Spiel läuft. Und das Publikum steht sofort hinter den Dynamos.

Vor dem Anpfiff zündeten die Fans von Dynamo Pyrotechnik im Stadion.
Vor dem Anpfiff zündeten die Fans von Dynamo Pyrotechnik im Stadion. © Picture Point / Gabor Krieg

Das Nachdenken über die Startelf dauerte  bei Cristian Fiel diesmal womöglich etwas länger. Der Ausgang der Heimpartie gegen den Tabellennachbarn SV Wehen Wiesbaden (Anpfiff 18.30 Uhr) könnte entscheidend sein, wie die nächsten Wochen laufen - und sogar die restliche Saison läuft. Bei einer weiteren Niederlage, es wäre die sechste in Folge, würde der Abstand auf die Nichtabstiegsplätze noch größer werden. Und womöglich auch die Stimmung kippen. 

Erstaunlich ist deshalb, dass Fiel auf seinen Kapitän und Routinier Marco Hartmann verzichtet. Gegenüber der 1:3-Niederlage in Stuttgart flog auch Dzenis Burnic aus der Startelf, Patrick Möschl ist verletzt. Dafür setzt Fiel auf das Duo, das seine Sperren abgesessen hat: Patrick Ebert und Niklas Kreuzer kehren in die Anfangsformation zurück.  Auch Chris Löwe darf wieder von Beginn an ran, es ist sein erster Einsatz seit Ende September. 

Das ist Dynamos Startelf: Broll - Müller, Ballas, Hamalainen - Kreuzer, Ebert, Nikolaou, Löwe - Atik - Koné, Jeremejeff.

Verzichten muss Fiel neben Möschl auch auf Kevin Ehlers (Angina), Linus Wahlqvist (Muskelfaserriss in der Schulter), Sascha Horvath (Operation am Finger) und Tim Boss (Innenbanddehnung). Die Bedeutung des Kellerduells hat der Cheftrainer in den vergangenen Tagen gespürt. „Natürlich versuchen wir, den Druck von den Spielern zu nehmen, das klappt bei einem besser, bei dem anderen weniger gut. Aber wir dürfen nicht vergessen: Es ist Fußball.“ 

Nicht nur Fiel geht "zu 100 Prozent" davon aus, dass die Dresdner gewinnen werden. Auch Torhüter Kevin Broll, der einzige Dynamo-Profi, der in dieser Saison noch keine Minute verpasst hat, kennt zumindest einen Punkt, der für die Schwarz-Gelben spricht: „Was mich optimistisch macht, ist, dass die Mannschaft noch intakt ist, dass wir weiterhin alles geben und alles versuchen", erklärte er. Nun wäre es an der Zeit, dass sich das auch in Punkten auszahlt.

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