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Dynamo stoppt Lauterns Siegesserie

Dynamo Dresden gewinnt mit 3:2 gegen den FCK. Überragend bei der starken Mannschaftsleistung: Idir Ouali.

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© Robert Michael

Fabian Schröder und Cornelius de Haas

Dresden. Mit neun Spielen hintereinander ohne Niederlage kam der 1. FC Kaiserslautern nach Dresden. Zuletzt gelangen den Pfälzern sogar drei Siege in Folge. Das Ziel war klar: Am vorletzten Spieltag der Hinrunde wollten die „roten Teufel“ die Tabellenführung in der 2. Bundesliga verteidigen. Doch diese Rechnung hatten sie offenbar ohne Dynamo gemacht. Die Schwarzgelben siegten zu Hause vor 28.368 Zuschauern nach dramatischem Spielverlauf mit 3:2 (1:1).

Dynamo gewinnt gegen Kaiserslautern

Dynamo Dresden hat sich am Sonnabend gegen den 1. FC Kaiserslautern einen Sieg erkämpft.
Dynamo Dresden hat sich am Sonnabend gegen den 1. FC Kaiserslautern einen Sieg erkämpft.
Zunächst schaute  Dresdens Trainer Olaf Janßen noch skeptisch drein.
Zunächst schaute Dresdens Trainer Olaf Janßen noch skeptisch drein.
Doch er sorgte Kurz vor der Pause für die Führung: Tobias Kempe traf zum 1:0.
Doch er sorgte Kurz vor der Pause für die Führung: Tobias Kempe traf zum 1:0.
Die Gäste - hier Mohamadou Idrissou - blieben dran...
Die Gäste - hier Mohamadou Idrissou - blieben dran...
... und erzielten kurz darauf den Ausgleich.
... und erzielten kurz darauf den Ausgleich.
Dresdens Mickael Pote (l.) und Kaiserslauterns Torwart Tobias Sippel im Zweikampf um den Ball.
Dresdens Mickael Pote (l.) und Kaiserslauterns Torwart Tobias Sippel im Zweikampf um den Ball.
Vergebene Chance: Dresdens Anthony Losilla (l.) scheitert an Kaiserslauterns Keeper Sippel.
Vergebene Chance: Dresdens Anthony Losilla (l.) scheitert an Kaiserslauterns Keeper Sippel.
In der 73. Minute konnte Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic erleichtert lachen...
In der 73. Minute konnte Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic erleichtert lachen...
...denn  Marcel Gaus trifft zur 1:2-Führung.
...denn Marcel Gaus trifft zur 1:2-Führung.
Die Freude der Gäste währte nicht lange: Zuerst gleicht Idir Ouali  aus, dann trifft Zlatko Dedic (Foto, l.) zum 3:2.
Die Freude der Gäste währte nicht lange: Zuerst gleicht Idir Ouali aus, dann trifft Zlatko Dedic (Foto, l.) zum 3:2.
Nach dem Abpfiff: Dresdens Spieler jubeln nach dem Spiel über den Sieg.
Nach dem Abpfiff: Dresdens Spieler jubeln nach dem Spiel über den Sieg.
Und auch er freut sich: Dresdens Trainer Olaf Janßen jubelt nach dem 3:2 Sieg.
Und auch er freut sich: Dresdens Trainer Olaf Janßen jubelt nach dem 3:2 Sieg.

Olaf Janßen überraschte mit seiner Aufstellung. Der Dynamo-Trainer schickte eine 4-1-4-1-Formation auf den Platz. Mickael Poté sollte als einzige Spitze die Lauterer Abwehr beschäftigen - und Räume für die hinter ihm aus dem Mittelfeld kommenden Ouali, Kempe, Losilla und Koch schaffen. Der bei der 3:0-Niederlage gegen Karlsruhe in der Vorwoche wegen schwacher Leistung ausgewechselte Menz stand ebenfalls wieder in der Startelf - als rechter Verteidiger. Gueye und Trojan waren nicht im Kader, dafür meldete sich aber nach langer Verletzungspause Fiel wieder zurück an Bord. Der Routinier saß auf der Bank.

Dynamos Spielweise bereitete den Gästen in der Anfangsphase erhebliche Schwierigkeiten. Wie ein Favorit traten die Pfälzer nicht auf - es mangelte schlicht an Ideen und Durchsetzungskraft. Stattdessen drückte Dresden dem Spiel schnell seinen Stempel auf. Die Schwarzgelben stellten geschickt Räume zu und zwangen ihre Gegenspieler zu Fehlern.

Dynamo belohnt sich - Lautern eiskalt

Die erste Gelegenheit, abgesehen von einem 30-Meter-Schuss von Koch (9. Minute), spielte sich Dynamo nach 20 Minuten heraus. Und diese Chance war eine ganz dicke. Denn gleich drei Mal hätte es im Gehäuse der Gäste klingeln können. Erst scheiterte Romain Bregerie an Lauterns Torhüter Sippel, der einen Schuss des Franzosen aus 16 Metern in die Mitte abwehrte. Dort lauerte Losilla, setzte aus acht Metern nach und fand in Sippel ebenfalls seinen Meister. Und schließlich klärte der Keeper auch den dritten Schuss, nachdem Kempe aus 20 Metern vom rechten Strafraumeck abermals abzog.

In der Folge entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor: das Lauterer. Dynamo versuchte es nach Balleroberungen in der eigenen Hälfte immer wieder mit schnellen Gegenstößen. Einer dieser Angriffe führte in der 41. Minute schließlich zum Ziel. Kirsten zögerte nach dem Abfangen eines missglückten Zuspiels nicht lange und warf weit auf den auf links startenden Ouali ab. Der Algerier schaltete den Turbo ein, legte ein 60-Meter-Solo hin und behielt vor dem Tor die Übersicht. Statt eines überhasteten Abschlusses legte er klug auf den mitgelaufen Kempe ab, der locker zur verdienten 1:0-Führung einschob.

Doch die Freude hielt nicht lange an. Noch während die Zuschauer das Tor bejubelten und sich so langsam wieder hinsetzten, tauchte plötzlich Occean vor dem Dresdner Tor auf. Nach einem Freistoß konnte die Dynamo-Abwehr nicht klären. Einen von Kirsten in die Mitte abgeprallten Schuss nahm der Kanadier dankend als Einladung zum Ausgleichstreffer an. Danach war Pause - und Dynamo um den Lohn einer bärenstarken ersten Halbzeit gebracht.

Lautern dreht - und Dresden dreht zurück

Der Ausgleich fiel zwar zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, trotzdem blieb Dynamo davon offenbar unbeeindruckt. Schwungvoll kam Schwarzgelb aus der Kabine und übernahm mit Beginn der zweiten Halbzeit wieder das Kommando. Es entwickelten sich vorne zunächst keine Torchancen, doch hinten brannte auch nichts an. Vor allem Toni Leistner, der sein Startelfdebüt gab, gewann vor der Abwehr als Sechser viele Zweikämpfe.

Bis etwa zur 65. Minute hielt der Tabellensechzehnte den Spitzenreiter so in Schach. Doch dann wurde Lautern stärker. Die Pfälzer erhöhten das Tempo, begannen zu kombinieren und spielten sich Chancen heraus. Oliver Occean hätte in der 70. Minute um ein Haar per Fallrückzieher getroffen. Sein Teamkollege Marcel Gaus zielte drei Minuten später genauer: Nachdem Kirsten einen Kopfball von Idrissou abwehrte, staubte Gaus aus Nahdistanz ab. Lautern drehte die Partie und führte mit 2:1.

Doch Dynamo gab sich nicht geschlagen. Im Gegenteil: Janßen tauschte Poté gegen Aoudia, brachte für Leistner Dedic und stellte auf zwei Stürmer um. Der taktische Wechsel sollte sich bezahlt machen. Die Dynamos erzeugten plötzlich unheimlichen Druck, gingen noch längere Wege und belohnten sich selbst mit einem Doppelschlag, der das Spiel abermals drehte.

In der 78. Minute war es Ouali, der auf der linken Außenbahn einen Ball gewann, nach innen zog und vollstreckte. Zwei Minuten später war wieder der Algerier im Mittelpunkt. Nach Ballgewinn 30 Meter vor dem Tor legte er klug auf Dedic ab. Der Slowene packte einen feinen Drehschuss aus und überwand aus 16 Metern Torhüter Sippel.

Anders als noch vor drei Wochen gegen Aue konnte Dynamo die Ein-Tor-Führung diesmal über die Zeit retten. Bei einem Kopfball von Idrissou (86. Minute) wurde es zwar noch einmal brenzlig, aber nicht gefährlich. Dynamo gewann verdient mit 3:2 - und konnte damit erstmals seit 19 Jahren wieder gegen Kaiserslautern siegen. In der Tabelle zog Dynamo an Düsseldorf und Ingolstadt vorbei und reichte den unbeliebten Relegationsplatz weiter. (szo)

Das ganze Spiel zum Nachlesen: Ticker-Protokoll.