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Ex-Dynamo-Trainer hat einen neuen Job

Uwe Neuhaus löst seinen Vertrag in Dresden auf. Doch bald kommt es zu einem Wiedersehen im Rudolf-Harbig-Stadion.

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Uwe Neuhaus (r.) und sein Assistent Peter Nemeth freuen sich auf Bielefeld.
Uwe Neuhaus (r.) und sein Assistent Peter Nemeth freuen sich auf Bielefeld. © Robert Michael

Die Trennung ist endgültig perfekt, der Neuanfang auch: Uwe Neuhaus und Peter Nemeth haben ihre Verträge bei Dynamo „im gegenseitigen Einvernehmen“, wie es offiziell heißt, aufgelöst. Das teilte der Verein am Montagabend mit. Das Trainergespann arbeitet ab sofort für Arminia Bielefeld. Direkt nach der Winterpause kommt es am 30. Januar in der 2. Fußball-Bundesliga zum Wiedersehen in Dresden.

Der Cheftrainer und sein Assistent waren am 22. August nach zwei Spielen in der zweiten Liga und dem Pokal-Aus beim Viertligisten SV Rödinghausen offiziell beurlaubt worden, ihre Verträge liefen allerdings ursprünglich bis zum 30. Juni 2019. In Bielefeld erhalten sie jeweils einen Kontrakt bis Juni 2020, sie werden bereits am Dienstag ab 15 Uhr das Mannschaftstraining leiten. Die Arminia hatte zuvor auf die anhaltende Sieglos-Serie von zehn Pflichtspielen reagiert und Jeff Saibene beurlaubt. Derzeit belegt Bielefeld mit 15 Punkten aus 16 Spielen den 14. Tabellenplatz. Kurioser Zufall: Im ersten Punktspiel mit seinem neuen Verein trifft Neuhaus am Freitag auswärts auf Holstein Kiel, das am Sonntag bei Dynamo mit 2:0 gewonnen hat.

„Wir sehen das Erreichen unserer Ziele als gefährdet an“, begründete Samir Arabi, der Geschäftsführer Sport, den Trainerwechsel. „Uwe Neuhaus ist ein sehr erfahrener Trainer, der gemeinsam mit seinem Trainerteam in der Lage ist, die Mannschaft weiterzuentwickeln und unsere Ziele zu erreichen.“ Der 59 Jahre alte Neuhaus hatte den Trainerposten bei Dynamo am 18. Juni 2015 übernommen und mit teils begeisterndem Offensivfußball gleich den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Im ersten Zweitliga-Jahr durften die Schwarz-Gelben sogar kurzzeitig vom Durchmarsch in die erste Liga träumen, Platz fünf bedeutete am Ende ein nicht zu erwartendes, mehr als überzeugendes Ergebnis.

Doch in der Vorsaison häuften sich sportliche Enttäuschungen. Neuhaus agierte mitunter unglücklich, konnte die Misere nicht plausibel genug erklären, und die Mannschaft vor allem den wiederholten Abgang mehrerer Leistungsträger nicht mehr kompensieren. Bis zum Ende steckte Dynamo im Abstiegskampf. Dabei hatten nach den erfolgreichen Vorjahren einige tatsächlich an den nächsten Aufstieg geglaubt. Erst am letzten Spieltag retteten sich die Dresdner – trotz einer Heimniederlage gegen Union Berlin. Mit Pfiffen verabschiedeten die Fans das Team in die Sommerpause.

Spätestens da stand die Entlassung von Neuhaus bereits kurz bevor. Doch weil sich im Aufsichtsrat noch keine Mehrheit fand, konnte der gebürtige Westfale weiterarbeiten, der Verein verschickte im Juni sogar noch eine Pressemitteilung, in der er auf Platz sieben einer Rangliste der Trainer mit der längsten Amtszeit geführt worden ist. Wenig später war Schluss. Die Dynamo-Bilanz von Neuhaus: In 116 Pflichtspielen stehen 50 Siege zu Buche, der 1:0-Erfolg zum Saisonauftakt gegen Duisburg war der letzte. (SZ/-ler, -yer)