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Dynamo wehrt sich gegen Falschmeldung

Im Internet kursiert der Aufruf der Ultras, die Mannschaft nach Hannover zu begleiten. Die Kritiker der Bundesliga-Fortsetzung sehen sich bestätigt.

Von Tino Meyer
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Dynamos aktive Fanszene distanziert sich von der im Internet verbreiteten Meldung, zum Geisterspiel nach Hannover zu fahren.
Dynamos aktive Fanszene distanziert sich von der im Internet verbreiteten Meldung, zum Geisterspiel nach Hannover zu fahren. ©  Screenshot:Sächsische.de

Dresden. Die Bundesliga spielt wieder - unter Ausschluss von Zuschauern. Deshalb wird es ab nächstem Wochenende vor den Stadien zu großen Ansammlungen von Fans kommen. Das ist einer der Hauptkritikpunkte an der Fortsetzung des Spielbetriebs. Mancher geht noch weiter und befürchtet bewusste Störungen insbesondere von Ultra-Gruppierungen, die sich öffentlich gegen eine Saison-Fortsetzung mit Geisterspielen ausgesprochen hatten.

Und kaum ist der Spielbetrieb beschlossen, gibt es den Aufruf der Ultras Dynamo in sozialen Netzwerken, die Mannschaft zum Auswärtsspiel am 17. Mai in Hannover zu begleiten. Eine Falschmeldung, wie der Verein betont. Die aktive Fanszene habe sich bereits umgehend über ihre eigenen Kanäle in den sozialen Netzwerken von dieser Meldung distanziert und werde nicht nach Hannover reisen, heißt es in einer Mitteilung auf der Dynamo-Homepage. Demnach handele es sich um eine "gefälschte Grafik", die im Internet zu finden sei.

Dynamo appelliert zugleich an alle Fans, ausdrücklich nicht nach Hannover zu fahren.
"Unsere aktive Fanszene beweist mit dieser klaren Haltung, der umgehenden Reaktion und der damit verbundenen Richtigstellung auf die Falschmeldung ein feines Gespür für die aktuelle Situation", sagt Michael Born, Dynamos kaufmännischer Geschäftsführer.

Den Fans liegen die Vereine am Herzen, so der DFL-Chef

Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), geht prinzipiell davon aus, dass es nicht zu den befürchteten Fan-Ansammlungen vor den Stadien kommen wird. „Nach all den Gesprächen, die ich mit Fanorganisationen geführt habe, wird das nicht so sein“, betont Seifert. Er finde es zudem ungerechtfertigt, das Klischee von Horden von Fans vor den Stadien zu bemühen, das mannigfaltige Polizeieinsätze nötig mache. "Und ich würde sogar wagen zu behaupten, dass die Fanszenen (...) ihren Kritikern, die mit so pauschalen Vorurteilen auftauchen, den Gefallen nicht tun werden, sich genau so zu verhalten", meint der DFL-Chef. 

Sehr viele, denen die Klubs am Herzen liegen, seien sich ihrer Verantwortung bewusst. Seifert stellt allerdings ebenfalls klar, dass an diesem Punkt die Verantwortung der DFL ende. Anders ausgedrückt: Die Lage vor Ort sei Sache der Vereine. Oder, so empfindet es zumindest Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, plötzlich Aufgabe der Kommunen. "Die DFL macht sich hier einen schlanken Fuß", kritisiert Hilbert. "Sie schließt die Stadien und verlagert das Problem nach draußen. Die DFL muss auch vor die Stadien schauen, das haben wir im Präsidium des Deutschen Städtetages besprochen und fordern dies ein."

Dresdens OB: Das Problem wird abgewälzt

Nach dem Auswärtsspiel in Hannover steht dann eine Woche später das erste Heimspiel für Dynamo unter Corona-Bedingungen an. "Die Fußballfans werden vor die Stadien strömen oder gemeinsam in Biergärten schauen, die kurz davor öffnen. Das ist das Gefährlichste, was passieren kann", sagt der Oberbürgermeister.

Er werde sich dem fügen und Spiele in Dresden nicht untersagen. "Aber das Problem wird auf die Polizei und das Ordnungsamt abgewälzt", befürchtet Hilbert. Diese müssten die Hygienevorschriften des Landes umsetzen, also 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen halten, und an Versammlungen, zu denen auch das gemeinsame Fußball-Schauen gehört, dürfen maximal 50 Menschen teilnehmen.

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