Warum Fiel Dynamo länger trainieren lässt

Der Trainer lässt auf sich warten. Erst knapp 20 Minuten später als angesetzt erscheint Cristian Fiel am Mittwochmittag zu Dynamos Pressekonferenz, natürlich nicht ohne triftigen Grund. Beim Abschlusstraining vor der Abfahrt zum Spiel bei Greuther Fürth hatten die Spieler nicht so oft das Tor getroffen, wie er es sich vorgestellt hatte. Also hat er sie etwas länger üben lassen, damit es am Donnerstag, 19 Uhr, besser klappt. Denn dem ersten Sieg im Jahr 2019 soll am besten gleich der nächste folgen. "Heute ging es nur darum, die Muskeln zu lockern, deshalb ist es nicht schlimm, dass sie das Tor nicht getroffen haben", meint Fiel. "Das haben wir uns hoffentlich für morgen aufgehoben."
Die Fahrt nach Franken treten die Dresdner bereits zum zweiten Mal an, nachdem die Partie am 10. März zwei Stunden vor dem Anstoß abgesagt worden ist. Das Stadion war für die angekündigten Sturmböen von mehr als 100 km/h nicht zugelassen. Eine Jetzt-erst-recht-Stimmung will Fiel daraus jedoch nicht ableiten. "Wir sind auch damals dorthin gefahren, um etwas mitzunehmen. Das ist diesmal genauso, sonst brauchen wir gar nicht erst anzutreten", sagt der 39 Jahre alte Fußballlehrer. Seine Analyse von damals kann er nur noch bedingt verwerten, weil der Gegner seitdem "schon ein bisschen anders gespielt" habe, wie Fiel feststellt. Mit dem 2:0 in Regensburg und einem 2:2 gegen Arminia-Bielefeld hat sich Fürth ein wenig von der Abstiegszone in der 2. Fußball-Bundesliga abgesetzt, steht derzeit mit zwei Punkten mehr als Dynamo auf Platz zwölf. "Die Mannschaft besitzt eine hohe Qualität, läuft sehr gut an, ist stark im Spiel mit Ball", meint Fiel. "Das wird eine schöne Herausforderung für uns."
Das Gefühl: Hey, wir können noch Spiele gewinnen
Ob der 3:1-Erfolg im Sachsenderby für seine Mannschaft ein Befreiungsschlag war, darauf will sich Fiel nicht festlegen. "Das waren drei wichtige Punkte und wir fahren sicherlich mit einem guten Gefühl nach Fürth. Für die Jungs war es wichtig, zu sehen: Hey, wir können doch noch Spiele gewinnen. Trotzdem sind sie alle alt genug, um zu wissen, dass wir morgen nicht mit einem 1:0 im Rücken starten." Sie müssten sich bewusst sein, dass es nur ein erster Schritt war auf dem Weg zu dem Ziel, genug Abstand nach unten zu gewinnen.
Personell verbessert sich die Situation, auch wenn Marco Hartmann, Brian Hamalainen (beide im Aufbautraining) und Patrick Ebert (muskuläre Probleme) weiter ausfallen. Dagegen sind Niklas Kreuzer und Jannis Nikolaou, die wegen der fünften Karte für das Spiel in Aue gesperrt waren, wieder einsatzbereit. "Die Jungs haben alle gut gearbeitet, alle haben die Berechtigung zu spielen", meint Fiel, "aber ich kann nur elf aufstellen."
So könnte Dynamo spielen: Schubert - Dumic, Ballas, Müller - Burnic - Wahlqvist, Nikolaou, Duljevic, Kreuzer - Röser, Koné.