Döbeln
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Eigenheim auf vier Rädern

Das schlechte Wetter schreckt viele davon ab, den Autofrühling zu besuchen. Interessantes zu entdecken gibt es trotzdem.

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So kann das Haus der Zukunft aussehen: Günther Krug (links) und Gerd Loschinski lassen sich beim Döbelner Autofrühling das Tiny House der Sparkasse von der Beraterin Sabine Münch zeigen.
So kann das Haus der Zukunft aussehen: Günther Krug (links) und Gerd Loschinski lassen sich beim Döbelner Autofrühling das Tiny House der Sparkasse von der Beraterin Sabine Münch zeigen. © Lars Halbauer

Von Rasmus Wittrin

Döbeln. Insbesondere in Großstädten herrscht seit Jahren Streit über Wohnungsmieten, die von einer Steigerung zur nächsten steuern. Wie dieses Problem angegangen werden soll, darüber streiten die Menschen noch. Vorschläge gibt es genug. Doch dass ausgerechnet auf dem Döbelner Autofrühling eine Alternative zum konventionellen Wohnverständnis präsentiert wird, hätte wohl kaum jemand erwartet.

„Das ist ein neuer Wohntrend, der langsam auch in Deutschland ankommt“, sagt Ramona Böhm von der Sparkasse Döbeln, und meint damit eine kleine Holzhütte. Das Besondere daran: Das Häuschen ist auf einem Trailer aufgebaut, und kann dadurch problemlos von einem Ort zum anderen gezogen werden.

Die sogenannten Tiny Houses sind ausgestattet wie kleine Eigenheime, mit Küchenzeile, Bad, Heizung, Multimedia und Schreibtisch, so Böhm. Geschlafen wird auf einer Zwischendecke direkt unter dem Dach. Der Platz reicht für bis zu zwei Personen.

Wie ausgerechnet die Sparkasse dazu kommt, auf dem Döbelner Autofrühling ein alternatives Wohnmodell vorzustellen? „Wir wollen zeigen, was es für andere Möglichkeiten gibt, abgesehen von einem normalen Haus“, so Böhm. Da die Sparkasse sowieso im Immobiliengeschäft tätig ist, sei es nicht abwegig, neue Möglichkeiten zu präsentieren. „Und für den Autofrühling ist das ja auch interessant.“

Wer mit seiner derzeitigen Wohnung zufrieden ist und sich mehr für Autos interessiert, kommt am Samstag natürlich auch nicht zu kurz. Über zehn Autohäuser aus der Region nehmen am diesjährigen 24. Autofrühling teil. Zum ersten Mal dabei ist das Autohaus Schmidt, das sich im Juni letzten Jahres in Oschatz niederließ.

Strom statt Sprit: Beim Autofrühling präsentierte Marcel Friedrich vom Volvo Autohaus Oschatz, dass man auch mit Strom vorankommen kann.
Strom statt Sprit: Beim Autofrühling präsentierte Marcel Friedrich vom Volvo Autohaus Oschatz, dass man auch mit Strom vorankommen kann. © Lars Halbauer

Die Vertreter des Autohauses, Marcel Friedrich und Lucas Müller, stellen unter anderem ein Hybrid-Fahrzeug vor. Bei Autos mit Hybrid-Antrieb ist sowohl ein Elektromotor als auch ein Diesel- oder Benzinmotor verbaut. Die Nachfrage nach solchen Fahrzeugen sei sehr hoch, so Müller. Den Grund sieht er darin, dass nach dem Dieselskandal viele auf der „Suche nach Alternativen sind, um Diesel zu vermeiden.“

Reine Elektromobilität dagegen sei wegen der fehlenden Infrastruktur immer noch ein heikles Thema. Zumindest bis sich das ändert, stellten Hybridfahrzeuge deshalb eine gute Übergangslösung dar.

Döbelner, die sich „gerne Autos angucken“, wie Uwe Petschinka selbst von sich sagt, freuen sich, dass es den Döbelner Autofrühling mittlerweile schon seit 24 Jahren gibt. Er und seine Frau Birgit Petschinka schätzen daran besonders, dass eine solche Veranstaltung in der Kleinstadt Döbeln organisiert wird.

Allerdings spielt das Wetter am Samstag ganz und gar nicht mit. Es ist kalt und regnerisch. Das sorgt für Unstimmigkeiten; einige Autohäuser bauen deutlich früher ab, als geplant, und die Besucherzahlen halten sich in Grenzen. Grit Neumann vom Stadtwerbering sagt: „Trotz des Wetters haben wir das Beste draus gemacht. Bei gutem Wetter kann jeder was veranstalten, wir haben es trotzdem versucht.“

Die Band „Deep In Moon“ spielte aus einem Ladengeschäft heraus. Das Wetter hatte ihren Open Air Auftritt leider völlig verregnet.
Die Band „Deep In Moon“ spielte aus einem Ladengeschäft heraus. Das Wetter hatte ihren Open Air Auftritt leider völlig verregnet. © Lars Halbauer

Neumann ärgert sich weniger über das Wetter, als über den Umgang damit. „Ich hatte die Autohäuser gebeten, bis wenigstens 15 Uhr zu bleiben.“ Schließlich habe es auch andere Programmpunkte gegeben, wie Liveauftitte der Band Deep in Moon und des Saxofonisten Jens Lübeck, eine Modenschau, Essensstände, die Pferdebahn ist gefahren und Händler hatten geöffnet.

Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, müsse man sehen, wie es in Zukunft weitergeht. Neumann will die Beteiligten zu einem Auswertungstreffen einladen, wo über die Zukunft des Autofrühlings gesprochen werden soll.

Das international bekannte asiatische Model Tida V präsentierte bei der Fashion-Show von Gaber-Moden am Sonnabend aktuelle Trends. Musikalischer Stargast war Sängerin Eva Maria Pieckert. 
Das international bekannte asiatische Model Tida V präsentierte bei der Fashion-Show von Gaber-Moden am Sonnabend aktuelle Trends. Musikalischer Stargast war Sängerin Eva Maria Pieckert.  © Gaber