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Ein Dorf braucht mehr Platz

Das Wohngebiet an der Sonnenhufe soll erweitert werden. Obwohl das Projekt schon seit 2015 läuft, ist ein Baubeginn noch nicht in Sicht.

Von Cathrin Reichelt
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Das Wohngebiet Sonnenhufe in Meinsberg soll erweitert werden. Auf dem 1,5 Hektar großen Areal ist Platz für bis zu 13 Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser. Bis zum Sommer soll der Bebauungsplan stehen.
Das Wohngebiet Sonnenhufe in Meinsberg soll erweitert werden. Auf dem 1,5 Hektar großen Areal ist Platz für bis zu 13 Einfamilienhäuser oder Doppelhäuser. Bis zum Sommer soll der Bebauungsplan stehen. © Dietmar Thomas

Waldheim. Die Details sind schon klar, doch die Bürokratie hat bisher die Umsetzung des Projektes verhindert. Im Süden von Meinsberg soll auf einer 1,5 Hektar großen Fläche ein weiteres Wohngebiet entstehen. Die Fläche an der Sonnenhufe Teil II sei als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen, erklärt Matthias Geißler vom Büro für Städtebau in Chemnitz. Das heißt, 40 Prozent jedes Grundstücks dürfen bebaut, beziehungsweise versiegelt werden. „Auf das Areal passen etwa 13 Wohneinheiten“, so Geißler. In offener Bauweise können Einzel- aber auch Doppelhäuser errichtet werden. Die Traufhöhe darf maximal 6,30 Meter und die Firsthöhe zehn Meter betragen.

Um dem Brandschutz Rechnung zu tragen, ist für das Wohngebiet auch eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 48 Kubikmetern geplant. Der Druck der Wasserleitung würde im Brandfall nicht ausreichen. Ob die Grundstücke an die vorhandene Abwasserleitung angeschlossen werden können oder, ob auf jedem Grundstück ein Regenrückhaltebecken gebaut werden muss, sei noch mit dem Abwasserzweckverband „Untere Zschopau“ zu klären, so Geißler.

Nachfragen nach Baugrundstücken gibt es schon seit einigen Jahren. Deshalb hatte der Stadtrat bereits im August 2015 beschlossen, das Wohngebiet zu erweitern. Der Vorentwurf steht seit 2016. Auch die sogenannten Träger öffentlicher Belange wurden zeitnah mit dem Vorhaben vertraut gemacht. „Deren Anmerkungen wurden inzwischen in die Pläne eingearbeitet“, erklärt Christian Voigt vom Hochbauamt der Stadt und verdeutlichte den Stadträten während ihrer jüngsten Beratung, weshalb sich das Projekt so in die Länge zieht.

Wie bei den meisten Vorhaben, bei denen eine Grünfläche bebaut wird, müssen auch für die Sonnenhufe Ausgleichsflächen geschaffen werden. „Der Ausgleich darf aber nur in dem Umfang erfolgen, den die Stadt bei einem Projekt zuvor selbst bezahlt hat“, so Voigt. Dass heißt, eine Förderung wird anteilig abgezogen. Länger habe die Stadt nach einem entsprechenden Areal gesucht. Dann kam die Lösung mit der Spindelfabrik. Deren Ankauf hat die Stadt komplett selbst finanziert. „Da können wir jetzt noch einen Dank nach Texas schicken“, meint Bürgermeister Steffen Ernst (FDP). Dort lebt die frühere Eigentümerin der Spindelfabrik, die der Stadt das Gebäude nach langen Verhandlungen verkauft hat.

Neben dem Spindelareal wird es noch drei, jeweils 40 Quadratmeter große Lerchenfenster geben. Das sind bewusst angelegte Stellen auf landwirtschaftlichen Flächen, auf denen die Feldlerchen Lande- und Brutplätze sowie genügend Futter finden. Die Fenster werden in Feldern von mindestens fünf Hektar Größe angelegt, vor allem in Getreide-, aber auch in Raps- und Maisäckern. Auch die Lerchenfenster sind ein Ausgleich für den Eingriff in die Natur.

Die neue Fassung des Entwurfs für die Sonnenhufe wird noch einmal aus- und den Trägern öffentlicher Belange vorgelegt. Ziel sei es, dass der Bebauungsplan vor der Sommerpause steht, so Voigt.

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