Von Heike Heisig
Leisnig. Wer den Namen Leisnig derzeit häufiger als sonst im Radio hört, der muss sich um seine Ohren keine Sorgen machen. Matthias Draheim, Unterhaltungschef bei Hitradio RTL, hat für die Bergstadt einen Sachsenhit geschrieben. Schon 96 Städte und Gemeinden aus dem Freistaat können sich mit einem eigenen Song schmücken. Nun gehört auch Leisnig dazu.
Vor ein paar Tagen ist der Song das erstmals im Programm von Hitradio RTL gespielt worden. Zu Wochenbeginn folgte ein Interview mit Diana Fischer. Die Hebamme aus Leisnig hat in der letzten Zeit durch ihr Engagement für den Verein Lebenszeit und dessen Hospizprojekt auf sich aufmerksam gemacht. Doch beides hatte mit ihrem Interesse an einem Sachsenhit für Leisnig überhaupt nichts zu tun. „Ich bin beim Tennisfasching vor zwei Jahren auf die Idee gekommen, mich um solch einen Hit zu bewerben, damit wir eine Faschingshymne haben“, erzählt Diana Fischer dem Döbelner Anzeiger. Gesagt, getan. Danach sei mehr als ein Jahr nichts passiert – bis die Fischers im Sommer in den Urlaub fahren wollten und Hitradio RTL auf ihre Anfrage zurückkam. „Sie wollten wissen, was Leisnig ausmacht. Daraufhin haben wir einen Familienrat einberufen und uns darüber Gedanken gemacht“, so Diana Fischer.
Aufgrund ihrer Zuarbeiten und der weiterer Hörer aus Leisnig, wie Draheim berichtet, konnte er den Song mit allerhand Details füllen, die die Stadt auf dem Berg ausmacht. Tausend Gründe seien es wert, hier zu leben, hat der Unterhaltungschef gehört und vor Ort recherchieren lassen. Und so werden die Zuhörer auf die Burg, das Kloster Buch oder das Blütenfest aufmerksam gemacht, das in Leisnig seit Jahrzehnten gefeiert wird. Etwas mehr als eine Minute ist der Song lang. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das eine gute Zeit ist, die Leute da noch hinhören“, sagt Mattias Draheim. Er gilt als Erfinder des Sachsenhits. Die gibt es seit 2013. Über nur ein paar Orte sollten ursprünglich solche Songs entstehen. Doch inzwischen seien die Hits mit jetzt 96 Städten ein Selbstläufer geworden, der auf großes Zuhörerinteresse stoße. Auch der Leisnigsong scheint gut anzukommen. Viele Klicks im Internet zeigen das den Radiomachern.
Draheims Anspruch ist, dass sich die Einheimischen in den Liedern wiederfinden, aber auch neugierig machen, die Stadt und Sachsen überhaupt besuchen. Der Unterhaltungschef selbst will das noch nachholen und sich Leisnig vielleicht im nächsten Spätsommer anschauen, wenn beim Altstadtfest mittelalterliches Treiben in den Straßen und Gassen herrscht.
Noch bis Weihnachten wird der Leisnig-Sachsenhit Draheim zufolge etwa dreimal am Tag im Radio zu hören sein, ansonsten jederzeit über die Internetpräsentation des Senders. Die moderne Technik macht’s möglich. Anders ist das beim Leisniger Heimatlied. Das ist eher selten beim Blütenfest oder Konzerten Leisniger Chöre zu hören. Das „alte“ Leisniglied ist vom Ursprung her ein Gedicht von Mathilde Ficker und wurde von Heimatdichter und Kantor Franciscus Nagler vertont.