Meißen
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Ein eigenes Buch

Angehende Heilerziehungspfleger haben in der Euro-Akademie ein besonderes Projekt beendet.

Von Peter Anderson
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„Geschichten für Jedermensch“ – verfasst von angehenden Heilerziehungspflegern der Meißner Euro-Akademie.
„Geschichten für Jedermensch“ – verfasst von angehenden Heilerziehungspflegern der Meißner Euro-Akademie. ©  Claudia Hübschmann

Maik Henseleit ist der Stolz deutlich anzumerken. Der 42-Jährige ist sozusagen der Hahn im Korb. Gemeinsam mit sieben angehenden Heilerziehungspflegerinnen hat er sich an ein besonderes Abenteuer gewagt. Das Ergebnis und den Lohn der Mühen hält er jetzt in den Händen: Es ist ein Buch. 78 Seiten stark und liebevoll illustriert. „Geschichten für Jedermensch“ – so lautet der Titel. Ein Mädchen mit einem roten Schirm in der Hand läuft über einen aufgeschlagenen Wälzer. Auf den mit Fraktur-Lettern bedruckten Seiten verläuft ein Grasweg. Das Titelbild regt die Fantasie an und macht neugierig.

An diesem Nachmittag sitzt Maik Henseleit auf dem Podium einer kleinen Pressekonferenz in der Meißner Euro-Akademie. Diese hat ihre Räume im Sparkassen-Gebäude auf der Neugasse. Aus Dresden ist die Leiterin des Euro-Akademie-Bereiches Dresden, Meißen und Riesa, Marion Schuldt, in die Porzellanstadt gekommen. Die erste Euro-Akademie wurde 1980 als hoch qualifizierte Ausbildungsstätte für Fremdsprachenberufe in Köln gegründet. Heute gibt es bundesweit 36 Standorte, die alle zur ESO Education Group gehören. Diese blickt inzwischen auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in Ausbildung, Studium und Weiterbildung zurück.

Wie das Buch entstand, erzählt Euro-Akademie-Studentin Theresa Winkler. Der Grundgedanke sei gewesen, innerhalb des Deutsch-Unterrichtes Geschichten in einfacher Sprache für Menschen mit kognitiver Sprache zu verfassen. Zum selbst Lesen, zum Vorlesen – ganz, wie es beliebt. So einfach die Idee klingt, so schwer sei der Prozess gewesen, sagt die 19-Jährige. Zuerst galt es, eine Idee zu entwickeln, dann die richtige Erzählform zu finden und schließlich den Spannungsbogen zu halten. Gemeinsam sind die angehenden Heilerziehungspfleger diesen Weg gegangen, haben sich gegenseitig angefeuert, Freunde und Bekannte einbezogen.

Eine große Hilfe dabei war ihnen ihre Deutschlehrerin und Schriftstellerin Christine Sylvester. Sie gab Hinweise, motiviert und trieb die Arbeit voran. So schwer der Anfang war, so leicht fügte sich das Ende. „Wir wussten das gar nicht. Aber die Euro-Akademie hat einen eigenen Verlag und konnte auch bei Illustrationen helfen“, berichtet Christine Sylvester begeistert.